Casaccia
| Casaccia | ||
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| Staat: | ||
| Kanton: | ||
| Region: | Maloja | |
| Politische Gemeinde: | Bregaglia | |
| Postleitzahl: | 7602 | |
| Koordinaten: | 771336 / 140181 | |
| Höhe: | 1458 m ü. M. | |
| Fläche: | 3,32 km² | |
| Einwohner: | 59 (31. Dezember 1970) | |
| Einwohnerdichte: | 18 Einw. pro km² | |
| Website: | www.comunedibregaglia.ch | |
![]() Casaccia, Blick talabwärts
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| Karte | ||
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Casaccia ist ein Dorf im bündnerischen Bergell in der Schweiz. Casaccia war bis 1971 eine eigene Gemeinde, anschliessend war es eine Fraktion der Gemeinde Vicosoprano und seit 2010 Teil der alle Dörfer des Tales umfassenden Gemeinde Bregaglia.
Geographie
Das Strassendorf Casaccia ist das oberste Dorf des Bergells. Es liegt 1458 m ü. M. auf einer kleinen Ebene am Fuss des Malojapasses an der Orlegna und nahe deren Mündung in die Mera. In Casaccia beginnt der Panorama-Höhenweg Via Bregaglia nach Soglio.
Geschichte
Casaccia wurde 1160 erstmals als Cassache erwähnt. Durch seine Lage an der Verzweigung des Maloja- und des Septimerpasses war Casaccia bis ins 19. Jahrhundert eine wichtige Transitstation. An diese Funktion erinnert die Ruine des mittelalterlichen Turmes Turraccia oberhalb des Dorfes.
Das Dorf wurde mehrmals durch die vom Malojapass herunterfliessende Orlegna verwüstet. Ab 1535 war Casaccia settima der Gerichtsgemeinde Bergell in Obporta. Die Wallfahrtskirche San Gaudenzio, wenig oberhalb von Promontogno, ist um 840 als Besitz der Abtei Pfäfers belegt. Sie wurde im Jahr 1551 verwüstet. Das mittelalterliche Hospiz stand nahe den Ruinen der ehemaligen Wallfahrtskirche San Gaudenzio oberhalb des Dorfes an der Passstrasse. Es wird 1336 urkundlich erwähnt, dürfte aber viel älter sein. Es wurde nach 1520 in den sogenannten Convento nach Casaccia verlegt und diente als Gasthaus für den Maloja- und Septimerpass.[1]
Wappen
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Blasonierung: «In Schwarz ein gestürzter silberner (weisser) Sparren, überhöht von einem silbernen Hufeisen» |
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Der gestürzte Sparren verweist auf die Weggabelung zwischen Septimer und Maloja; das Hufeisen steht für den Saumverkehr über die Pässe. Die Farben sind diejenigen des Gotteshausbundes. |
Bevölkerung
| Bevölkerungsentwicklung | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Jahr | 1850 | 1880 | 1900 | 1910 | 1950 | 1970[1] |
| Einwohner | 96 | 70 | 77 | 96 | 88 | 59 |
Sehenswürdigkeiten
- In der Mitte des Dorfes steht die reformierte Kirche Casaccia
- Kirchenruine San Gaudenzio
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Casaccia, Piz dal Sasc und Piz Lunghin -
Kirchenruine San Gaudenzio, während der Restaurierungsarbeiten 2012
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Dorfkern
Literatur
- Adolf Collenberg: Casaccia. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2. Dezember 2016.
- Adolf Collenberg: Malojapass. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 15. August 2008.
- Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S. 529–530.
- Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden. Band V. Die Täler am Vorderrhein, II. Teil. Die Talschaften Schams, Rheinwald, Avers, Münstertal, Bergell (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 14). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1943, ISBN 978-3-906131-20-7.
- Tomaso Semadeni: Casaccia. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 2: Brusino – Caux. Attinger, Neuenburg 1921, S. 502 (Digitalisat).
- Jürg Simonett: Septimerpass. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 9. Dezember 2016.
Weblinks
- Webauftritt der Gemeinde Bregaglia
- Casaccia auf bregaglia.ch
- Casaccia auf der Plattform ETHorama (interaktive Karte und digitalisierte Dokumente, die einen direkten Bezug zur Schweiz haben und geografisch mit einem bestimmten Ort verbunden sind; deutsch)
Einzelnachweise
- ↑ a b Adolf Collenberg: Casaccia. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht.


