Carl Gustav Aeckerlein

Carl Gustav Aeckerlein (um 1880)

Carl Gustav Aeckerlein (* 1832; † 1886) war ein deutscher Architekt, der vor allem in Leipzig wirkte.

Herkunft und Familie

Aeckerleins Vorfahren stammten aus Straßburg, wanderten nach Deutschland aus und ließen sich zunächst in Bad Lauchstädt nieder.[1] Sein Großvater Jakob Aeckerlein († 1841)[2] erwarb 1805 in Leipzig das am Markt gelegene, architektonisch bedeutende Hohenthalsche Haus (gegenüber dem Alten Rasthaus), führte es ab 1830 als Aeckerleins Hof fort und gründete darin Aeckerleins Keller, der sich zu einer Konkurrenz von Auerbachs Keller entwickelte.[1]

Carl Gustav Aeckerlein war mit der aus Finnland stammenden Aurora Aeckerlein verheiratet. Ihr Sohn war der 1878 geborene, spätere Physiker Gustav Aeckerlein.[1]

Wirken

Die bisher älteste bekannte Arbeit Aeckerleins ist von 1856 – noch als „Bauschüler“ – ein „Entwurf zu einer Markthalle mit dem angegebenen Bauplatz“, für den er am 6. Dezember 1856 eine Große silberne Medaille der Königlich Sächsischen Akademie der Bildenden Künste verliehen bekam.[3]

Um 1875 arbeitete er in Sozietät mit dem Leipziger Architekten E. Zeißig, das gemeinsame Büro befand sich im Haus An der Pleiße 2.[4]

In Leipzig war er auch als Stadtverordneter kommunalpolitisch aktiv, bis er 1885 aufgrund Krankheit ausschied.[5] Er wurde im Erbbegräbnis der Familie Aeckerlein (Nr. 80) in der VIII. Abteilung des Neuen Johannisfriedhofs beerdigt.

Leipziger Bauten

Gebäude

In Leipzig schuf er u. a.

  • Villa Ackermann, erbaut 1863, Lortzingstraße 19 / Emil-Fuchs-Straße (damals Zöllnerstraße), für Albin Ackermann-Teubner, den Inhaber des B. G. Teubner Verlags und Schwiegersohn des Verlagsgründers
  • Wohn- und Geschäftshaus Schillerstraße 6, erbaut 1863 für den Kaufmann Wilhelm Oldenbourg,[6] seit 1937 im Besitz der Universität, heute Sitz der Fakultät für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften.

Denkmäler

Commons: Carl Gustav Aeckerlein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Carl Friedrich Gustav Aeckerlein. In: Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins, 92. Heft, 2003, S. 33–36, hier S. 33. (Digitalisat auf freiberger-altertumsverein.de, abgerufen am 18. Juli 2025)
  2. Aeckerleins Hof. In: leipzig-lexikon.de. André Loh-Kliesch, abgerufen am 18. Juli 2025.
  3. Leipziger Zeitung vom 9. Dezember 1856, S. 6787. (Eingeschränkte Vorschau bei Google Bücher)
  4. Leipziger Adreß-Buch für 1875, S. 285.
  5. Leipzig (Germany): Verwaltungsbericht ... 1887 (google.tt [abgerufen am 18. Juli 2025]).
  6. Schillerstraße 6. In: research.uni-leipzig.de. Abgerufen am 18. Juli 2025.
  7. Otto Moser: Der Neubau der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt in Leipzig. In: Illustrirte Zeitung, Jahrgang 1874, Nr. 62, S. 309 (Stich von Bruno Straßberger) und S. 310 (Beschreibung). (online)
  8. Illustrirte Zeitung, Jahrgang 1878, Nr. 71, S. 57. (online)