Artem Pryma

Artem Pryma
Pryma 2023 in Nové Město
Verband Ukraine Ukraine
Geburtstag 30. Mai 1987 (38 Jahre)
Geburtsort TschernihiwSowjetunion Sowjetunion
Größe 180[1] cm
Gewicht 74 kg
Karriere
Aufnahme in den
Nationalkader
2008
Debüt im IBU-Cup 28. Februar 2009 (EM)
IBU-Cup-Siege 6 (2 Einzelsiege)
Debüt im Weltcup 14. Januar 2010
Status zurückgetreten
Karriereende 2024
Medaillenspiegel
EM-Medaillen 5 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
SWM-Medaillen 0 × Goldmedaille 3 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
JEM-Medaillen 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
Universiade 3 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Biathlon-Europameisterschaften
Gold 2011 Ridnaun Einzel
Silber 2012 Osrblie Einzel
Silber 2012 Osrblie Sprint
Bronze 2013 Bansko Sprint
Gold 2015 Otepää Staffel
Gold 2018 Ridnaun Mixedstaffel
Gold 2020 Minsk-Raubitschy Mixedstaffel
Gold 2021 Duszniki-Zdrój Verfolgung
Bronze 2021 Duszniki-Zdrój Mixedstaffel
 Sommerbiathlon-Weltmeisterschaften
Silber 2014 Tjumen Mixedstaffel
Silber 2015 Cheile Grădiștei Sprint
Silber 2015 Cheile Grădiștei Verfolgung
Bronze 2018 Nové Město Verfolgung
 Biathlon-Junioreneuropameisterschaften
Bronze 2007 Bansko Staffel
Bronze 2008 Nové Město Staffel
 Universiade
Gold 2011 Erzurum Sprint
Gold 2011 Erzurum Massenstart
Gold 2011 Erzurum Mixedstaffel
Silber 2011 Erzurum Verfolgung
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup 23. (2019/20)
Einzelweltcup 18. (2020/21)
Sprintweltcup 25. (2019/20)
Verfolgungsweltcup 18. (2019/20)
Massenstartweltcup 25. (2019/20)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
Staffel 0 2 0
IBU-Cup-Bilanz
Gesamt-IBU-Cup 31. (2020/21)
 

Artem Andrijowitsch Pryma (ukrainisch Артем Андрійович Прима; * 30. Mai 1987 in Tschernihiw, Ukrainische SSR, Sowjetunion) ist ein ehemaliger ukrainischer Biathlet. Er gab 2010 sein Debüt im Weltcup und erreichte auf dieser Ebene in den Folgejahren mehrere Top-10-Platzierungen sowie zwei Podestplätze mit der Staffel. Außerdem wurde er von 2011 bis 2021 insgesamt fünfmal Europameister.

Sportliche Laufbahn

Weltcupeinstand und erster EM-Titel

Artem Pryma nahm 2006 am Arber erstmals an Junioreneuropameisterschaften teil und erreichte sein bestes Resultat mit Rang 29 in der Verfolgung. Auf einige Rennteilnahmen im Junioreneuropacup folgten die Juniorenweltmeisterschaften 2007 in Martell, bei denen er im Sprint und mit der Staffel immerhin Fünfter wurde. Seine erste internationale Medaille folgte bei der Junioren-EM desselben Jahres, als der Ukrainer mit der Staffel die Bronzemedaille gewann, beim gleichen Wettkampf im Jahr darauf kam ebenfalls Bronze mit der Männerstaffel zustande. Sein internationales Debüt auf Erwachsenenebene gab er im Rahmen der Europameisterschaften 2009 in Ufa und verpasste mit der Staffel als Viertplatzierter eine Medaille knapp. Zudem wurde er durchaus überraschend Fünfter im Einzel. Zu Beginn der Saison 2009/10 startete Pryma erstmals im IBU-Cup und gewann in Ridnaun als 36. eines Sprints erste Punkte. Nur wenig später gab er in Ruhpolding sein Debüt im Weltcup. Mit der Staffel, zu der auch sein Bruder Roman Pryma gehörte, erreichte er den 12., im Sprint – und damit unmittelbar vor seinem Bruder – den 41. Platz. Bei der EM lief er im Staffelrennen knapp an einer Medaille vorbei, im Dezember des Jahres stieg er zudem nach Rang drei im Sprint von Martell erstmals im IBU-Cup auf das Podest.

Prymas zunächst klarer Karrierehöhepunkt stellte die Goldmedaille im Einzel bei den Europameisterschaften 2011 dar, die er sich dank 19 Treffern am Schießstand sichern konnte. Die ersten Weltcuppunkte folgten mit dem 24. Rang im Einzel bei seiner ersten Teilnahme an Weltmeisterschaften2011 in Chanty-Mansijsk – wenig später. Auch beim Saisonfinale in Oslo durfte der Ukrainer starten und belegte zeitgleich mit dem Slowaken Pavol Hurajt Platz 15 im Sprint. Zusätzlich nahm er an der Universiade im türkischen Erzurum teil und war mit drei Goldmedaillen der mit Abstand erfolgreichste Athlet. Erfolgreich verlief auch die Saison 2011/12, in der er sich in fast allen Weltcuprennen, die er antrat, in den Punkterängen klassierte und dabei auch zwei Top-20-Platzierungen erreichte. Bei der nächsten WM in Ruhpolding kam Pryma schon in vier Rennen zum Einsatz und wurde unter anderem 24. im Einzel, deutlich erfolgreicher verliefen aber die Europameisterschaften desselben Jahres, bei denen er im Sprint (hinter Alexei Wolkow) und im Einzel (hinter Daniel Böhm) jeweils die Silbermedaille ergatterte.

Etablierung im Weltcup und weitere Medaillen

Mit Beginn der Saison 2012/13 gehörte Pryma nahezu durchgehend zum ukrainischen Herrenkader im Weltcup. Dabei belegte er bis 2015 in der Weltcupgesamtwertung jeweils Plätze außerhalb der besten 50, zeigte aber stichweise sein Können. Im Januar 2013 erreichte er gemeinsam mit Serhij Semenow, Serhij Sednjew und Andrij Derysemlja Rang vier im Staffelrennen und verpasste somit das Podest nur knapp, bei der EM gewann er kurz darauf im Sprint hinter Vetle Sjåstad Christiansen und Benedikt Doll die Bronzemedaille. Sein bis zum Karriereende bestes Resultat im Weltcup erreichte der Ukrainer im Januar 2014 in Oberhof, wo er als Fünfter des Sprints erstmals unter die besten Zehn laufen konnte. Durch die spätere Disqualifikation Jewgeni Ustjugows rückte er schließlich sogar auf den vierten Rang vor. Kurz darauf nahm er in Sotschi an seinen ersten Olympischen Spielen teil, verfehlte aber in allen Individualwettkämpfen die Top 30. Im Rahmen der Sommerbiathlon-Weltmeisterschaften 2014 sicherte sich Pryma mit der Mixedstaffel hinter der tschechischen Auswahl die Silbermedaille, bei den gleichen Meisterschaften im Folgejahr gewann er in Sprint und Verfolgung ebenfalls Silber. Erfolgreich schnitt der 27-Jährige auch bei den Europameisterschaften 2015 ab, indem er mit Artem Tyschtschenko, Serhij Semenow und Dmytro Pidrutschnyj im Staffelwettkampf den Europameistertitel gewann.

Pryma im Januar 2020 in Oberhof

Ab dem Winter 2015/16 steigerte Pryma gerade im Weltcup seine Leistungen. Im Februar 2016 lief er bei den Wettkämpfen in Canmore und Presque Isle zu vier Top-20-Platzierungen, darunter auch ein neunter Rang in der Verfolgung von Canmore, bei den Weltmeisterschaften wurde Platz 22 im Sprint sein Bestergebnis. Einen weiteren neunten Rang ließ der Ukrainer im Januar 2017 im Verfolgungswettkampf von Oberhof folgen, wobei er das Rennen von Startposition 57 aufnahm und bei schwierigen Bedingungen nur zwei Schüsse neben das Ziel setzte. Auch lief er im Saisonverlauf dreimal mit der Männerstaffel auf Platz vier und verpasste in Ruhpolding nur äußerst knapp das Podest, nachdem Witalij Kiltschyzkyj auf seiner Schlussrunde beinahe noch Simon Schempp hatte einholen können. Der Winter 2017/18 verlief im Weltcup weniger auffällig, jedoch ergatterte Pryma mit der Mixedstaffel eine weitere Medaille bei den Europameisterschaften. Seine zweiten Olympischen Spiele endeten ohne nennenswerte Resultate, bei den nacholympischen Wettkämpfen in Kontiolahti verfehlte er hingegen im Mixedwettkampf nur haarscharf seinen ersten Weltcupsieg: Pryma war als dritter Athlet nach Anastassija Merkuschyna und Wita Semerenko im Einsatz, hielt das Team mit guten Leistungen an der Spitze des Feldes und übergab an vierter Stelle liegend auf Schlussläufer Dmytro Pidrutschnyj, der die Ziellinie mit 1,5 Sekunden Rückstand auf Lukas Hofer auf Rang zwei überquerte.

Stärkste Saison und letzte EM-Titel

Die Saisons 2018/19 und 2019/20 schloss Pryma auf den Positionen 35 und 23 der Weltcupgesamtwertung ab und konnte sich damit erneut steigern. In den Individualwettkämpfen klassierte er sich regelmäßig unter den besten 20 Athleten, erreichte im Verlauf beider Winter insgesamt sechs Massenstarts und erzielte sein bestes Ergebnis als Achter des Sprints von Ruhpolding im Januar 2020. Bei den Europameisterschaften 2020 gewann er mit der Mixedstaffel seinen bereits vierten EM-Titel, kurz darauf erreichte er gemeinsam mit Serhij Semenow, Ruslan Tkalenko und Dmytro Pidrutschnyj in Nové Město seinen zweiten Podestplatz im Weltcup. Im Winter 2020/21 ließ Pryma zunächst nicht mit bemerkenswerten Resultaten aufhorchen, steigerte sich aber nach dem Jahreswechsel enorm und sicherte sich im Rahmen der Europameisterschaften im Verfolgungswettkampf dank einer starken Schlussrunde seine letzte Goldmedaille auf dieser Ebene. Seine erste WM-Medaille verpasste er im gleichen Jahr äußerst knapp, als Olena Pidhruschna im Zielsprint des Mixedstaffelrennens nach einer vorherigen Aufholjagd der Schwedin Hanna Öberg unterlag. Auch lief er bei denselben Meisterschaften zu Rang acht im Verfolger und Rang neun im Einzel.

Der Weltcupwinter 2021/22 verlief für Pryma ernüchternd, er bestritt sechs Einzelrennen und schloss von diesen lediglich zwei in den Punkterängen ab. Trotzdem wurde er im folgenden Februar für seine dritten Olympischen Spiele nominiert und überzeugte mit den Plätzen 15 und 18 in Sprint und Verfolgung. Im Dezember 2022 erzielte der mittlerweile 35-jährige Athlet beim Verfolgungsrennen von Le Grand-Bornand nach längerer Zeit wieder ein Top-10-Ergebnis und qualifizierte sich daraufhin auch für den Massenstart, im Gesamtweltcup belegte er immerhin Rang 39. Auch 2023/24 war er wieder Teil des Weltcupteams, kam aber mit Ausnahme eines neunten Platzes im verkürzten Einzel von Antholz nur in Ausnahmefällen unter die besten 40. Im Zuge der Kadereinteilung für den Folgewinter wurde Pryma nicht der aus über zehn Athleten bestehenden A-Mannschaft zugeordnet. Im Sommer des Jahres gab er schließlich bekannt, seinen Startplatz an das ukrainische Juniorenteam vergeben zu haben und mit Beginn der Saison 2024/25 an keinen internationalen Wettkämpfen mehr teilzunehmen.[2]

Persönliches

Pryma ist verheiratet und Vater eines Sohnes. Er stammt aus Tschernihiw. Sein sechs Jahre älterer Bruder Roman war ebenfalls als Biathlet aktiv.

Statistiken

Pryma im Februar 2015 beim Weltcup in Nové Město na Moravě

Weltcupplatzierungen

Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge (einschließlich Podium und Top 10)
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Staffel: inklusive Mixed- und Single-Mixed-Staffeln
Platzierung Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Gesamt
1. Platz  
2. Platz 2 2
3. Platz  
Top 10 2 3 4 51 60
Punkteränge 19 52 39 12 72 194
Starts 28 92 63 12 75 270

Weltcupwertungen

Ergebnisse bei Biathlon-Weltcups (Disziplinen- und Gesamtweltcup) gemäß Punktesystem:

Saison Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Gesamt
Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
2010/11 53. 18 69. 26 73. 44
2011/12 35. 31 38. 87 75. 9 45. 15 45. 142
2012/13 49. 20 55. 51 63. 17 57. 88
2013/14 44. 60 69. 11 39. 15 52. 86
2014/15 55. 11 49. 57 51. 30 52. 98
2015/16 43. 21 42. 77 44. 49 37. 28 42. 175
2016/17 38. 80 28. 128 37. 208
2017/18 21. 33 55. 33 41. 48 45. 114
2018/19 49. 20 34. 81 36. 52 33. 30 35. 183
2019/20 32. 31 25. 108 18. 85 25. 69 23. 293
2020/21 18. 50 37. 67 32. 63 38. 20 32. 215
2021/22 54. 43 70. 43
2022/23 37. 50 36. 54 45. 4 39. 108
2023/24 28. 33 73. 2 44. 2 58. 37

Olympische Winterspiele

Pryma bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking

Ergebnisse bei Olympischen Winterspielen:

Einzelwettbewerbe Staffelwettbewerbe
Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Männerstaffel Mixedstaffel
Olympische Winterspiele 2014 Olympische Winterspiele | Russland Sotschi 79. 31. 43. 8.
Olympische Winterspiele 2018 Olympische Winterspiele | Korea Sud Pyeongchang 46. 40. 38. 9. 7.
Olympische Winterspiele 2022 Olympische Winterspiele | China Volksrepublik Peking 37. 15. 18. 28. 9. 13.

Weltmeisterschaften

Ergebnisse bei Weltmeisterschaften:

Weltmeisterschaften Einzelwettbewerbe Staffelwettbewerbe
Jahr Ort Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Männerstaffel Mixedstaffel S.-M.-Staffel
2011 Russland Chanty-Mansijsk 24. nicht
ausgetragen
2012 Deutschland Ruhpolding 24. 34. 44. 8.
2013 Tschechien Nové Město 47 40. 35. DSQ
2015 Finnland Kontiolahti 34. 62. 9.
2016 Norwegen Oslo 22. 32.
2017 Osterreich Hochfilzen 6.
2019 Schweden Östersund 12. 7.
2020 Italien Antholz 36. 25. 24. 20. 12. 5.
2021 Slowenien Pokljuka 9. 19. 8. 21. 5. 4. 4.
2023 Deutschland Oberhof 44. 39. 13.
2024 Tschechien Nové Město 62. 60. DNS 13. 7.

Juniorenweltmeisterschaften

Ergebnisse bei Juniorenweltmeisterschaften:

Weltmeisterschaften Einzelwettbewerbe Männerstaffel
Jahr Ort Einzel Sprint Verfolgung
2007 Italien Martell 37. 5. 20. 5.

IBU-Cup-Siege

Pryma während des Sprintwettkampfes bei den Weltmeisterschaften 2023 in Oberhof
Nr. Datum Ort Disziplin
1. 21. Feb. 2011 Italien Ridnaun (EM) Einzel
2. 3. Feb. 2015 Estland Otepää (EM) Staffel 1
3. 17. Jan. 2016 Italien Ridnaun Mixedstaffel 2
4. 28. Jan. 2018 Italien Ridnaun (EM) Mixedstaffel 3
5. 27. Jan. 2020 Belarus Minsk (EM) Mixedstaffel 4
6. 30. Jan. 2021 Polen Duszniki-Zdrój (EM) Verfolgung
3 
Mit Julija Schurawok, Iryna Warwynez und Dmytro Pidrutschnyj
4 
Mit Walentyna Semerenko, Julija Dschyma und Dmytro Pidrutschnyj
Commons: Artem Pryma – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Artem Pryma. Eurosport, abgerufen am 23. Februar 2020.
  2. Artem Pryma will no longer participate in international competitions. nordicmag.info, 30. August 2024, abgerufen am 3. September 2025 (englisch).