Arnulf-Kaserne

Deutschland Arnulf-Kaserne
Land Deutschland
Gemeinde Roding
Koordinaten: 49° 12′ 5″ N, 12° 31′ 49″ O
Eröffnet 1958
Personalstärke 820[1]
Stationierte Truppenteile
Bundeswehrdienstleistungszentrum Bogen Teile Roding
Bundeswehr Informationstechnik Roding
Familienbetreuungsstelle Roding
Karrierecenter Nürnberg Außenstelle Roding
Lion Hellmann Bundeswehr Bekleidungsgesellschaft mbH Servicestation Roding
Sanitätsversorgungszentrum Cham Außenstelle Roding
Standortältester Roding mit Unterstützungspersonal
Versorgungsbataillon 4
8./Feldjägerregiment 3
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Ehemals stationierte Truppenteile
Fachsanitätszentrum Kümmersbruck Teileinheiten Roding
Fahrschulgruppe Roding
Feldartilleriebataillon 115
Flugabwehrbatterie 110
Gebirgsnachschubbataillon 4 (teilaktiv)
Jägerbataillon 4 (teilaktiv)
Jägerregiment 11
mittlere Instandsetzungskompanie 4
Instandsetzungskompanie 110
Kasernenfeldwebel mit Standortaufgaben Roding
Logistikbataillon 4
Materialausstattung Sanitätsbereich 62/8
Nachschubbataillon 4
Nachschubbataillon 83 (Geräteeinheit)
Nachschubkompanie 110
Panzeraufklärungsausbildungskompanie 3/4
Panzeraufklärungsbataillon 4
Panzergrenadierbataillon 113
Radarzug 4
Sanitätsstaffel Roding
Standortfeldwebel Roding
Standortfernmeldeanlage 627/304
Truppenarzt Roding
Versorgungsbataillon 116
Zahnstation (Terr) H 646
Zahnarztgruppe 616/1
3./Feldjägerbataillon 451
4./Feldjägerbataillon 760
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Arnulf-Kaserne (Bayern)
Arnulf-Kaserne (Bayern)

Lage der Arnulf-Kaserne in Bayern

Die Arnulf-Kaserne ist eine Garnison der deutschen Bundeswehr in der bayerischen Stadt Roding. Benannt ist sie nach dem König des Ostfrankenreiches und römischen Kaiser Arnolf von Kärnten. Sie wurde 1958 fertiggestellt und diente seither vorwiegend zur Unterbringung von Einheiten der Heeresaufklärungs-, der Jäger- und der Heereslogistiktruppe. Hauptnutzer ist heute das Versorgungsbataillon 4.

Bau und Stationierungsgeschichte

Kaiser Arnulf, Namensgeber der Kaserne

Seit 1950 bereitete das Amt Blank die Aufstellung der Bundeswehr vor und benötigte für die Unterbringung von Verbänden und Einheiten Truppenunterkünfte. Dabei reichten die bis 1945 errichteten und noch belegungsfähigen Kasernen allein nicht aus, um den Bedarf zu decken. Hinzu kam, dass aus strategischen Gründen Standorte entlang der NATO-Außengrenze gesucht wurden. Der Bund musste daher Kommunen für die Stationierung von Streitkräften gewinnen. Noch vor der Gründung der Bundeswehr entschloss sich Roding am 29. Dezember 1954 zu einer Bewerbung als Garnisonsstadt. Am 28. November 1955 fiel die Entscheidung zugunsten von Roding. Nach Planungsarbeiten legte am 2. September 1957 der damalige Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß den Grundstein für den Kasernenneubau. Die Garnison wurde am 1. Oktober 1958 der Bundeswehr zur Nutzung übergeben. 1964 erhielt die Anlage den Namen „Arnulf-Kaserne“.[2][3] Die Anfangsjahre waren geprägt durch Zwischenstationierungen, wie etwa des Panzergrenadierbataillons 113, des Feldartilleriebataillons 115 und der Flugabwehrbatterie 110. Lediglich das Panzeraufklärungsbataillon 4 der 4. Panzergrenadierdivision und bis 1972 das Versorgungsbataillon 116 der Panzergrenadierbrigade 11 verblieben hier.

Das Ende des Kalten Krieges und die Deutsche Wiedervereinigung brachte mit der im Zwei-plus-Vier-Vertrag vereinbarten Truppenobergrenze die Verpflichtung zur Reduzierung der Bundeswehr mit sich, die auch für den Standort Roding Auswirkungen hatte: das Panzeraufklärungsbataillon 4 musste 1991 aufgelöst werden. Zwar traten an seine Stelle das teilaktive Jägerbataillon 4 und das Jägerregiment 11. Doch der Standort war im Erhalt gefährdet. So befassten sich Bundesregierung und Bundestag bereits im April 1995 mit der zukünftigen Belegung der Arnulf-Kaserne. Dabei wurde die Verlegung von Nachschubverbänden von anderen Standorten erwogen.[4] Das Nachschubbataillon 4, das teilaktive Gebirgsnachschubbataillon 82 und das nichtaktive Nachschubbataillon 83 kamen ab 1997 nach Roding.

Das Stationierungskonzept vom Februar 2001 sah für Roding 820 Dienstposten vor.[5] Nach dem Konzept von 2004 sollte der Standort auf 1050 Dienstposten aufwachsen.[6] 2011 war wieder eine Reduzierung von 900 auf 820 Dienstposten geplant.[7]

Folgende Einheiten, Verbände, Dienststellen und Stäbe waren bzw. sind in der Arnulf-Kaserne stationiert:[8]

Einheit Stationierung ab Herkunft Stationierung bis Verbleib
Panzergrenadierbataillon 113 3. November 1958 neu aufgestellt 1. Juli 1959 verlegt nach Cham, spätere Nordgaukaserne
mittlere Instandsetzungskompanie 4 1. Februar 1959 neu aufgestellt 16. Oktober 1966 in 3./Versorgungsbataillon 116 umbenannt[9]
Panzeraufklärungsbataillon 4 13. Februar 1959 verlegt nach Aufstellung am 1. April 1957 in Weiden in der Oberpfalz, Metzer Kaserne 30. September 1991 aufgelöst; ging in neu gebildetem Jägerbataillon 4 (teilaktiv) auf[10]
Feldartilleriebataillon 115 1. Juli 1959 verlegt nach Aufstellung am 16. Februar 1959 in Weiden in der Oberpfalz, Metzer Kaserne[11] 1. April 1963 verlegt nach Neunburg vorm Wald, Pfalzgraf-Johann-Kaserne, und dort zum 1. Oktober 1971 in Panzerartilleriebataillon 115 umgegliedert
Versorgungsbataillon 116 1. Juli 1959 neu aufgestellt 30. September 1972 aufgelöst; 3./Versorgungsbataillon 116 in Instandsetzungskompanie 110 und 4./Versorgungsbataillon 116 in Nachschubkompanie 110 umgegliedert
Flugabwehrbatterie 110 1. Juli 1959 neu aufgestellt 16. Oktober 1965 in 4./Flugabwehrbataillon 4 umbenannt und nach Regensburg, Nibelungenkaserne verlegt
2./Versorgungsbataillon 4 16. Oktober 1966 aus 3./Versorgungsbataillon 116[9] 25. August 1969 aufgelöst
Materialausstattung Sanitätsbereich 62/8 1. Juli 1972 neu aufgestellt 30. September 1997 aufgelöst
Instandsetzungskompanie 110 1. Oktober 1972 aus 3./Versorgungsbataillon 116 31. März 1993 aufgelöst
Nachschubkompanie 110 1. Oktober 1972 aus 4./Versorgungsbataillon 116 31. März 1993 aufgelöst
Zahnstation (Terr) H 646 1. April 1977 neu aufgestellt 31. März 1981 in Zahnarztgruppe 616/1 umbenannt
Kasernenfeldwebel mit Standortaufgaben Roding 1. April 1981 neu aufgestellt 30. September 1994 aufgelöst
Standortfeldwebel Roding 1. April 1981 neu aufgestellt 31. März 1999 aufgelöst
Unterstützungspersonal Standortältester Roding 1. April 1981 aufgestellt heute Neuaufstellung zum 1. Juli 2014
Zahnarztgruppe 616/1 1. April 1981 aus Zahnstation (Terr) H 646 31. Dezember 1998 aufgelöst
Truppenarzt Roding 1. April 1984 neu aufgestellt 31. März 1998 aufgelöst
Fahrschulgruppe Roding 1. Januar 1986 neu aufgestellt aufgelöst
Radarzug 4 neu aufgestellt aufgelöst
Panzeraufklärungsausbildungskompanie 3/4 neu aufgestellt aufgelöst
Standortfernmeldeanlage 627/304 neu aufgestellt aufgelöst
Jägerbataillon 4 (teilaktiv) 1. Oktober 1991 aus Panzeraufklärungsbataillon 4 1997 aufgelöst
Jägerregiment 11 13. Dezember 1991 neu aufgestellt 31. März 1997 aufgelöst
4./Feldjägerbataillon 760 1993 verlegt nach Umgliederung 1980 der Feldjägerkompanie 4 aus Regensburg, Nibelungenkaserne 30. September 2002 in 3./Feldjägerbataillon 451 umbenannt[12]
Nachschubbataillon 4 1997 verlegt nach Aufstellung am 1. Juni 1959 als Versorgungsbataillon 126 in Amberg, Kaiser-Wilhelm-Kaserne, Umbenennung 1. Juli 1974 in Versorgungsbataillon 4 und 1975 in Nachschubbataillon 4 sowie Zwischenstationierung ab 1986 in Regensburg, 30. September 2003 aufgelöst, mit Teilen in Logistikbataillon 4 aufgegangen[13][2]
Gebirgsnachschubbataillon 82 (teilaktiv) verlegt nach Aufstellung in Hemau, General-von-Steuben-Kaserne[14] 30. September 2003 ging in Logistikbataillon 4 auf
Nachschubbataillon 83 (Geräteeinheit) verlegt nach Aufstellung in Hemau, General-von-Steuben-Kaserne[14] 31. Oktober 2008 aufgelöst
3./Feldjägerbataillon 451 1. Oktober 2002 aus 4./Feldjägerbataillon 760 31. März 2014 in 8./Feldjägerregiment 3 umbenannt
Lion Hellmann Bundeswehr Bekleidungsgesellschaft mbH Servicestation Roding 1. Juli 2003 neu aufgestellt heute
Logistikbataillon 4 1. Oktober 2003 aus Teilen Nachschubbataillon 4, Gebirgsnachschubbataillon 82 und Instandsetzungsbataillon 4 30. Juni 2014 in Versorgungsbataillon 4 umgegliedert
Fachsanitätszentrum Kümmersbruck Teileinheiten Roding 1. Januar 2007 neu aufgestellt 30. September 2015 aufgelöst
Sanitätsstaffel Roding 1. Januar 2007 neu aufgestellt 30. September 2015 aufgelöst
Bundeswehr Informationstechnik Roding 1. November 2009 neu aufgestellt heute
Familienbetreuungsstelle Roding[2] Januar 2013 neu aufgestellt heute
8./Feldjägerregiment 3 1. April 2014 aus 3./Feldjägerbataillon 451 heute
Versorgungsbataillon 4 1. Juli 2014 aus Logistikbataillon 4 heute
Sanitätsversorgungszentrum Cham – Außenstelle Roding[2] neu aufgestellt heute
Bundeswehrdienstleistungszentrum Bogen – Teile Roding[2] neu aufgestellt heute
Karrierecenter Nürnberg – Außenstelle Roding[2] neu aufgestellt heute

2025 wurden Investitionen in Neubauten in der Kaserne in Höhe von 80 Millionen Euro angekündigt.[15]

Einzelnachweise

  1. Die Stationierung der Bundeswehr in Deutschland. Bundesministerium der Verteidigung, 26. Oktober 2011, abgerufen am 7. Juni 2025.
  2. a b c d e f Garnison Roding und Versorgungsbataillon 4. Logistikbataillon 4/total-lokal, 2017, abgerufen am 8. Juni 2025.
  3. Oliver Hausladen: Großer Rückhalt bei Bürgern: Kaserne in Roding feiert 65-jähriges Bestehen. Mittelbayerische Zeitung, 6. Februar 2023, abgerufen am 8. Juni 2025.
  4. Schriftliche Fragen mit den in der Woche vom 18. April 1995 eingegangenen Antworten der Bundesregierung, Bundestagsdrucksache 13/1163, S. 30. Deutscher Bundestag, 21. April 1995, abgerufen am 8. Juni 2025.
  5. Die Bundeswehr der Zukunft. Ressortkonzept Stationierung. Bundesminister der Verteidigung, 16. Februar 2001, abgerufen am 6. April 2025.
  6. Bundesministerium der Verteidigung: Die Stationierung der Bundeswehr in Deutschland. (PDF) 1. November 2004, abgerufen am 6. April 2025.
  7. Die Stationierung der Bundeswehr in Deutschland. Bundesministerium der Verteidigung, 26. Oktober 2011, abgerufen am 8. Juni 2025.
  8. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr: Standortdatenbank der Bundeswehr in der Bundesrepublik Deutschland sowie den von der Bundeswehr genutzten Übungsplätzen im Ausland. Abgerufen am 8. Juni 2025.
  9. a b Erhard Haak: Die Geschichte der deutschen Instandsetzungstruppe. Organisationsgeschichtlicher Überblick vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Herausgegeben mit Unterstützung des Arbeitskreises für Wehrforschung. Biblio-Verlag, Osnabrück 1986, S. 394
  10. Panzeraufklärungsbataillon 4. Wolfgang Schmid/Die goldgelben Seiten, abgerufen am 7. Juni 2025.
  11. Peter Stingl: Weiden und seine Garnison, in: Beiträge zur Heimatkunde der Oberpfalz: Oberpfälzer Heimat, 65 Band, 2021. Herausgegeben vom Heimatkundlichen Arbeitskreis im Oberpfälzer Waldverein, Weiden 2020, S. 77–80
  12. Ortsverband Regensburg-Roding. Kameradschaft der Feldjäger e.V., abgerufen am 7. Juni 2025.
  13. Panzerbrigade 12 (Bestand), Bundesarchiv, BArch BH 9-12. Bundesarchiv/Archivportal-D, abgerufen am 8. Juni 2025.
  14. a b Hubertus Mühlig/Verteidigungsbezirk 62: Unser Standort Regensburg. Informationsschrift für Gäste und Soldaten. Regensburg/Mering, September 1998, S. 17
  15. Christoph Klöckner: Auf dem Weg zur Kriegstauglichkeit: 80 Millionen Euro für Neubauten in der Kaserne. Mittelbayerische Zeitung, 24. Januar 2025, abgerufen am 8. Juni 2025.