Antonio Mansi

Antonio Mansi (* 9. Mai 1896 in London; † 31. Oktober 1918 in Rom) war ein italienischer Minorit.

Leben

Antonio Maria Mansi wurde 1896 (wie auch sein 1900 geborener Bruder Bonaventura Mansi) als Sohn italienischer Einwanderer in London geboren. 1905 kehrte die Familie nach Ravello zurück. Dort trat er in den Konvent der Franziskaner-Konventualen (Minoriten) am Schrein des seligen Bonaventura da Potenza (1651–1711) ein.

Seine Studien führten ihn nach Bagnoregio, Assisi, Montottone Marche und Rom (Collegio Serafico Internazionale in der Via San Teodoro), wo er 1915 sein Theologiestudium begann und in der Kirche Sant’Andrea della Valle seine feierlichen Gelübde ablegte (Ordensname: Fra Antonio della Speranza). Noch als Student gehörte er am 16. Oktober 1917 gemeinsam mit Enrico Granata und weiteren Gleichgesinnten zu den Mitgründern der (in Mansis Klosterzelle) von Maximilian Kolbe gegründeten Militia Immaculatae (M.I.), der heutigen Marianischen Initiative.

Am 28. April 1918 empfing er die niederen Weihen zum Lektor und Exorzisten, während der heilige Maximilian Kolbe und Enrico Granata OFMConv (1888–1964) zu Priestern geweiht wurden. Für diesen Tag schrieb und rezitierte er ein Gedicht zu Ehren der Jungfrau Maria. Am 19. März 1918 legte er in die Hände von Kardinal Boschi seine feierliche Profess ab und wurde am 9. Mai 1918 in der Kapelle des Seraphischen Kollegs zum Priester geweiht.

An der Spanischen Grippe erkrankt, verstarb er am 31. Oktober 1918 um 9 Uhr morgens im Alter von 22 Jahren im Ruf der Heiligkeit, begleitet von seinem Rektor, Pater Stefano Ignudi († 1945). Zunächst auf dem Campo Verano bestattet, wurden seine Gebeine 2004 in die Franziskanerkirche in Ravello überführt und an der Seite seines jüngeren Bruders Bonaventura beigesetzt.

Maximilian Kolbe, der die Familie Mansi in Ravello kennenlernte, wo er seine Sommerferien verbrachte (4. Juni bis 8. Juli 1919), und eine Biographie Mansis schrieb, bezeichnete ihn als „Musiker und Dichter“, „auserwählte Seele, vorbildlicher Ordensmann, heiliger Kleriker, heiligen Andenkens, großartige Seele“, während sein Rektor, Pater Ignudi, ihn als „verborgenen Heiligen“ (un santo nascosto) beschrieb. Das Register des Collegio internationale vermerkt: „sanctissime obiit in collegio die 31 octobris 1918. Alumnus optimae spei in Pont. Schola Superioris Musicae Sacrae.“

Papst Franziskus (in Ravello vertreten durch Kardinalvikar Angelo De Donatis) erklärte ihn anlässlich seines 100. Todestags am 31. Oktober 2018 zum Ehrwürdigen Diener Gottes.

Literatur

  • Gianfranco Grieco: Il figlio più grande. Vita di Fra Antonio Mansi (1896–1918) Roma, Miscellanea Francescana, 2018
  • Gianfranco Grieco, Raffaele Di Muro: Insieme – Fra Massimiliano e Fra Antonio. 2019