Anatol Käbisch
Anatol Erik Jonas Käbisch (* 21. Juli 1992 in Bad Bodendorf) ist ein deutscher Schauspieler. Er gehört dem Ensemble des Ernst-Deutsch-Theaters in Hamburg an.
Leben
Anatol Käbisch wuchs in Bad Bodendorf auf und besuchte in Bonn die freie Waldorfschule. Während seiner Jugend besuchte er die Stuntschule MovieKids bei Köln. Während der Schulzeit sammelte er erste Theatererfahrungen.[1] Nach dem Fachabitur war er ein Jahr lang Teil von TheaterTotal in Bochum. In der Rolle von Osip im Stück Platonov von Anton P. Tschechow machte er eine dreimonatige Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Anschließend besuchte er für ein Jahr den Studiengang Schauspiel an der Alanus Hochschule in Alfter. Von 2013 bis 2017 absolvierte er ein Schauspielstudium an der Musik und Kunst-Universität Wien.
Während des Studiums spielte er am Theater der Jugend und am Theater Dortmund. 2015 traf er erstmals auf Claus Peymann, der ihn für Peter Handkes Die Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstraße am Burgtheater Wien engagierte. Noch während des Studiums folgte eine Festanstellung unter Claus Peymann am Berliner Ensemble. Dort arbeitete er unter anderem mit Leander Haußmann, Robert Wilson, Philip Tiedemann, Achim Freyer und Manfred Karge.
Ab der Spielzeit 2017/18 war Käbisch festes Ensemblemitglied am Theater Augsburg unter der Intendanz von André Bücker, bei dem er die Titelrolle Peer Gynt im gleichnamigen Stück bei der Eröffnungsinszenierung der Spielzeit verkörperte. Er gehörte dem Augsburger Ensemble bis zum Jahr 2021 an.[2] Es folgten Engagements als freischaffender Schauspieler an diversen Spielstätten. So war er zum Beispiel tätig am Rostocker Volkstheater oder dem Schlosspark Theater in Berlin-Steglitz, wo er gemeinsam mit dessen Intendanten Dieter Hallervorden in der Märchenparabel Der Drache von Jewgeni Lwowitsch Schwarz spielte, in der Käbisch das titelgebende Ungeheuer verkörperte.[3] Seit der Spielzeit 2025/26 gehört Anatol Käbisch dem neugegründeten Ensemble des Hamburger Ernst-Deutsch-Theaters an.
Neben seiner Theaterarbeit ist Anatol Käbisch Teil des Elektro-Duos Technobrecht, zudem wirkte er in einigen Film- und Fernsehproduktionen mit.
Theater (Auswahl)
- 2012: Der Fänger im Roggen – Holden (Regie: Benno Budgoust, Theater der Gezeiten, Bochum)
- 2016: Die Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstraße, Uraufführung (Regie: Claus Peymann, Burgtheater)
- 2016: Die Räuber – Roller (Regie: Leander Haußmann, Berliner Ensemble)
- 2016: Deutschstunde – Siggi (Regie: Philip Tiedemann, Berliner Ensemble)
- 2016: Faust I und II – Faust (Regie: Robert Wilson/Herbert Grönemeyer, Berliner Ensemble)
- 2016: Die Griechen, Uraufführung von Volker Braun (Regie: Manfred Karge, Berliner Ensemble)
- 2017: Prinz Friedrich von Homburg (Regie: Claus Peymann, Berliner Ensemble)
- 2017: Peer Gynt – Peer (Regie: André Bücker, Theater Augsburg)
- 2023: Der Drache (Regie Philip Tiedemann, Schlosspark Theater Berlin)
Filmografie
- 2012: Offline (Shortfilm)
- 2013: Tatort – Schimanski – Loverboy
- 2013: 00Schneider – im Wendekreis der Eidechse
Weblinks
- Anatol Käbisch bei IMDb
- Profil Anatol Käbisch auf der Website des Ernst-Deutsch-Theaters
Einzelnachweise
- ↑ Traum erfüllt: Anatol Käbisch ist Schauspieler. 8. August 2016, abgerufen am 24. Juli 2022.
- ↑ Profil Anatol Käbisch auf der Website des Staatstheaters Augsburg, aufgerufen am 5. September 2025
- ↑ Ronald Keusch: Hochaktuelle Märchenkomödie "Der Drache" im Schlosspark Theater, Bericht vom 23. November 2024 in der Berliner Umschau (online) aufgerufen am 5. September 2025
