Altmann von Ölsburg

Altmann von Ölsburg (geboren im 10. Jahrhundert; gestorben zwischen 1000 und 1003) war Graf, der auf der Burg Ölsburg in Ölsburg, nahe Peine, lebte.

Leben

Von Ölsburg gilt als Gründer des Klosters Ölsburg und des Stifts Steterburg. Er war der Initiator dieser Gründungen, obwohl diese erst nach seinem Tod von seiner Witwe und seiner Tochter umgesetzt wurden. Der Graf hatte keinen männlichen Erben und verfügte, dass zwei Drittel seiner Besitztümer zur Errichtung eines Klosters bei der Ölsburg und ein Drittel für ein Jungfrauenstift bei der Burganlage der Stederburg eingesetzt werden sollten.[1] Die Tochter Frederunda richtete es entweder 1000[2] nach dem Tod des Vaters oder erst 1007 nach dem Tod der Mutter “post obitum gloriosi principis nostri Altmanni comitis et Hadewigis felicis uxoris eius” (deutsch: „Nach dem Tod unseres ruhmreichen Fürsten, Graf Altmann und seiner glücklichen Frau Hadwig“) ein, stattete das Stift mit ihrem Erbe aus und wurde dessen erste Äbtissin. Bischof Bernward von Hildesheim galt als Förderer des Stiftes.[3] Der Name der Grafen wird teilweise auch als „von Alesburch“, „von Ohlsburg“ oder von „Olesburch“ erwähnt. Aus einer nicht mehr vorhandenen Urkunde, die ein gewisser Herr Heise 1747 in einem Aufsatz in den Braunschweigischen Anzeigen erwähnte und die im Jahr 1003 aus Anlass des Todes des Grafen ausgestellt worden sein soll, wandelte die Witwe von Ölsburg ihren Stammsitz in ein Chorherrenstift um.[4] Der Name des Vaters des Grafen soll dort mit Bodo angegeben worden sein. Daraus wurde angeleitet, dass die Grafen von Ölsburg ursprünglich aus Bayern eingewandert waren.

Familie

Von Ölsburg war mit Hathewig (geborene Gräfin von Assel; vor 950 – vor 1007),[5] einer Tochter des Grafen Eckhard I. von Assel. Sie war eine Schwester des Erzbischofs Erkanbald und Bischof Bernward von Hildesheim war ihr Vetter.[6] Das Paar hatte mindestens eine Tochter.

  • Frederunda (Friederunda oder Frederun) von Ölsburg († 16. März 1020)[7]

Widersprüchlich ist die Angabe in der hessischen Biografie, dass der Erzbischof Erkanbald (960 – 17. August 1021) ein Sohn des Grafen Altmann von Ölsburg und der Hedwig von Assel gewesen sei, der einen Sohn Lando Graf von Ölsburg hinterlassen habe.[8]

Angebliches Wappen

Das Wappenschild der Herren von Ohlsborg soll zwei gegeneinander aufgerichtete rote Löwen mit blauen Kronen gezeigt haben. Die Helmzier zeigte eine goldene Krone mit den beiden roten Löwen, wie sie auch im Schild sind. Dass von Ölsburg ein Graf war, wurde in der Bestätigungsurkunde Heinrichs II. für das Stift Steterburg am 24. Januar 1007 in Mühlhausen erwähnt,[9] das angebliche Wappen scheint jedoch erfunden zu sein.[10]

Literatur

  • Anton Friedrich Büsching: 3) Das evangelische frey = adelich = weltliche Stift Steterburg. In: Neue Erdbeschreibung. Band 9: Der niedersächsische Kreis, die drey Kreise der unmittelbaren Reichs-Ritterschaft, und andere ... unmittelbare Reichs-Länder und Örter. Carl Ernst Bohn, Hamburg 1792, S. 320 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Georg Bode: Geschichte der Grafen von Wernigerode und ihrer Grafschaft. In: Eduard Jacobs (Hrsg.): Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Alterthumskunde. 4. Jahrgang, 1871, S. 40–45 (zs.thulb.uni-jena.de – mit Stammtafel der Grafen von Oelsburg und der Erben der Glismod aus der Familie der Immedinger).
  • Ruth Schölkopf: 13. Die Grafen von Oelsburg. In: Die sächsischen Grafen (919–1024). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1957, S. 114–115.
  • Jörg Leuschner: Altmann von Ölsburg, Graf. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u. a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 8. bis 18. Jahrhundert. hrsg. im Auftrag der Braunschweigischen Landschaft e. V. Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7, S. 40.

Einzelnachweise

  1. Paul Jonas Meier: Die Bau- und Kunstdenkmaler des Herzogthums Braunschweig. Julius Zwissler, Wolfenbüttel 1896, S. 102–110, hier S. 103 (Textarchiv – Internet Archive).
  2. Hermann Hoogeweg: Steterburg, Steder-, Stiderborg, Kreis Wolfenbüttel, Diözese Hildesheim. In: Verzeichnis der Stifter und Klöster Niedersachsens vor der Reformation. Hahn, Hannover 1908, S. 121–122 (Textarchiv – Internet Archive).
  3. Jörg Leuschner: Altmann von Ölsburg, Graf. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u. a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 8. bis 18. Jahrhundert. hrsg. im Auftrag der Braunschweigischen Landschaft e. V. Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7, S. 40.
  4. Hermann Hoogeweg: Oelsburg, Alispurc, Ales-, Olesburg, Kreis Braunschweig, Diözese Hildesheim. In: Verzeichnis der Stifter und Klöster Niedersachsens vor der Reformation. Hahn, Hannover 1908, S. 100 (Textarchiv – Internet Archive).
  5. Jörg Leuschner: Hathewig von Ölsburg, geb. Gräfin von Assel In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u. a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 8. bis 18. Jahrhundert. hrsg. im Auftrag der Braunschweigischen Landschaft e. V. Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7, S. 305–306.
  6. Jörg Leuschner: Altmann von Ölsburg, Graf. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u. a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 8. bis 18. Jahrhundert. hrsg. im Auftrag der Braunschweigischen Landschaft e. V. Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7, S. 305–306.
  7. Johannes Wiesener, Christina Wötzel: Frederunde, Äbtissin. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u. a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 8. bis 18. Jahrhundert. hrsg. im Auftrag der Braunschweigischen Landschaft e. V. Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7, S. 229–230.
  8. Ölsburg, Erkanbald von lagis-hessen.de.
  9. Monumenta Germaniae Historica 1859. 1859, S. 199–201 (Textarchiv – Internet Archive).
  10. Heise: Von den edlen Herren von Ohlsburg und der ohlsburgischen Probstey. In: Braunschweigische Anzeigen. 30. August 1747, Sp. 1521–1530, hier Sp. 1525 (leopard.tu-braunschweig.de [PDF]).