Alexandra Apfelbaum

Alexandra Apfelbaum (* 1977[1]) ist eine deutsche Kunst- und Architekturhistorikerin sowie Denkmalpflegerin. Sie lehrt an verschiedenen Hochschulen, zuletzt an der TH Köln und hatte unter anderem eine Vertretungsprofessur im Fachbereich Architektur der Fachhochschule Dortmund inne. Sie forscht an den Schnittstellen von Architektur und Kunst des 20. Jahrhunderts; räumliche und zeitliche Schwerpunkte sind Nordrhein-Westfalen und das Ruhrgebiet sowie die Nachkriegszeit in Deutschland.[2]

Werdegang

Alexandra Apfelbaum absolvierte von 2002 bis 2007 ein Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und der Historischen Hilfswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum. Bis 2012 war sie als wissenschaftliche Hilfskraft im Universitätsarchiv der Ruhr-Universität tätig, bevor sie für das Kunstmuseum Bochum das Thema Kunst im öffentlichen Raum bearbeitete.

Sie forschte ab 2013 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW an der Technischen Universität Dortmund, wo sie 2014 mit einer Dissertation über das Werk des Architekten Bruno Lambart promoviert wurde. Sie erschloss dessen Nachlass und dokumentierte die Bauprojekte des Architekten, der zusammen mit Günter Behnisch maßgeblichen Einfluss auf das öffentliche Bauen der „Bonner Republik“ hatte.[3] Hiernach war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Geschichte und Theorie der Architektur der Technischen Universität Dortmund tätig.

An der Fachhochschule Dortmund war Alexandra Apfelbaum bereits von 2011 bis 2018 als Lehrbeauftragte für Baugeschichte und Architekturtheorie tätig und forschte dort 2017 als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Hier lehrt sie seit 2018 als Vertretungsprofessorin für Geschichte und Theorie von Architektur und Stadt.[4]

Seit 2009 arbeitet sie außerdem freiberuflich in ihrem eigenen Büro. Im Rahmen unterschiedlicher Formate setzt Apfelbaum sich für die Vermittlung baukultureller Inhalte ein, in Vorträgen, Lehrveranstaltungen, Führungen und Exkursionen, Podiumsdiskussionen oder Moderationen. Dabei steht sowohl ein Um- und Weiterbauen der Nachkriegsmoderne als auch dessen architektonische Qualitäten und Herausforderungen sowie eine zukunftsfähige Entwicklung von Stadträumen im Mittelpunkt. Neben der Vermittlungsarbeit kuratiert sie Ausstellungen und publiziert zu baukulturellen Themen. 2016 kam eine Zusammenarbeit mit Yasemin Utku in den Bereichen Städtebau und Denkmalpflege hinzu. Alexandra Apfelbaum ist Mitglied im Gestaltungsbeirat der Stadt Haan, Jurymitglied verschiedener Architektur- und Kunstpreise.

Apfelbaum engagiert sich seit 2018 als Vorstandsvorsitzende der Initiative Ruhrmoderne, die sich für den Erhalt und ein Weiterbauen der Nachkriegsarchitektur im Ruhrgebiet einsetzt. Von 2018 bis 2021 war sie außerdem Vorstandsvorsitzende des Deutschen Werkbunds Nordrhein-Westfalen e. V. Sie ist außerordentliches Mitglied im Bund Deutscher Architektinnen und Architekten - BDA Dortmund Hamm Unna und Mitglied der Fachgruppe Städtebauliche Denkmalpflege.

Schriften (Auswahl)

  • Ernst Otto Glasmeier. Architektur – Kunst – Politik, Stuttgart 2022. ISBN 978-3-89986-374-1.
  • mit Jörg Stabenow: Eine Architekturschule baut sich selbst. Das Gebäude des Fachbereichs Architektur der FH Dortmund. Verlag Kettler, Dortmund 2019, ISBN 978-3-86206-739-8.
  • Bruno Lambart. Architektur im Wandel der Bonner Republik. Verlag Kettler, Dortmund 2017, ISBN 978-3-86206-661-2 (Dissertation, Technische Universität Dortmund, 2014).
  • Stadt Gelsenkirchen (Hrsg.): Hütten und Paläste. Baukultur in Gelsenkirchen. avedition, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-89986-240-9.
  • Saskia Dams (Hrsg.): Josef Paul Kleihues. Geometrie und Poesie 30 Jahre Kunst im Kleihues-Bau. Museen der Stadt Kornwestheim, Kornwestheim 2020, ISBN 978-3-9813806-2-0.

Herausgeberschaften

  • mit Silke Haps, Wolfgang Sonne (Hrsg.): JPK NRW. Der Architekt Josef Paul Kleihues in Nordrhein-Westfalen. Verlag Kettler, Dortmund 2019, ISBN 978-3-86206-762-6.
  • mit Alexander Bayer (Hg.): Der Park, Fotos: Daniel Sadrowski, Dortmund 2021.
  • mit Wolfgang Sonne, Christos Stremmenos (Hg.): Ernst Ludwig Kirchner. Vor der Kunst die Architektur, (=Ausst.-Kat.), Dortmund 2020.
  • mit Silke Haps (Hrsg.): Von „Stahlschachteln“ und Bausystemen. Zum Umgang mit Stahlbauten zur Nachkriegszeit. Verlag Kettler, Dortmund 2019, ISBN 978-3-86206-733-6.
  • mit Yasemin Utku (Hg.): Ruhrmoderne Sommerschule 2019. Oberhausen – Superhausen. Eine Dokumentation, Dortmund 2020.
  • mit Yasemin Utku, Christa Reicher, Gudrun Escher, Magdalena Leyser-Droste (Hrsg.): Weiter Bauen. Werkzeuge für die Zeitschichten der Stadt (= Beiträge zur städtebaulichen Denkmalpflege. Band 9). Essen 2019.
  • mit Moritz Kappen (Hg.): Eventuell für Jahrhunderte gebaut. Das Rathaus Marl, Dortmund 2017.
  • mit Yasemin Utku und Gudrun Escher (Hg.): Mit den Riesen auf Augenhöhe. Ein neuer Blick auf Großstrukturen der 1960er und 1970er Jahre, Dortmund 2017.

Einzelnachweise

  1. Autorenprofil von Alexandra Apfelbaum im Internetportal moderneREGIONAL, zuletzt abgerufen am 2. Juni 2025
  2. V. Prof. Dr. Alexandra Apfelbaum, Kunst- und Architekturhistorikerin. In: staedtebau-denkmalpflege.de. Abgerufen am 16. Januar 2021.
  3. Alexandra Apfelbaum: Bruno Lambart. Architektur im Wandel der Bonner Republik. Verlag Kettler, Dortmund 2017, ISBN 978-3-86206-661-2.
  4. Apfelbaum, Alexandra. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Januar 2021; abgerufen am 16. Januar 2021.