Óscar Vargas Prieto
Óscar Vargas Prieto (* 8. August 1917 in Moquegua; † 17. Januar 1989 in Lima) war ein peruanischer Generalmajor und Politiker, der unter anderem zwischen 1968 und 1973 Premierminister, Kriegsminister und Oberkommandierender des Heeres war.
Leben
Óscar Vargas Prieto, Sohn von Manuel Vargas und Virginia Prieto, trat nach dem Besuch des Colegio „Francisco Bolognesi“ in Tacna 1936 als einfacher Soldat in das Heer (Ejército del Perú) ein und besuchte später die Militärschule Chorrillos EMCH (Escuela Militar de Chorrillos), die er 1941 als Jahrgangsbester des Arequipa-Jahrgangs als Leutnant der Kavallerie abschloss. In der Folgezeit fand er zahlreiche Verwendungen als Offizier sowie als Stabsoffizier und war unter anderem Ausbilder an der EMCH und an der Offiziersschule der Luftwaffe (Escuela de Oficiales de Aeronáutica). Später war er Leiter der Wirtschaftsabteilung und danach Leiter der Logistikabteilung im Generalstab des Heeres sowie Direktor der Kavallerieschule (Escuela de Caballería). Nachdem er Kommandeur der Kavalleriedivision (División de Caballería) war, fungierte er zwischen 1971 und 1972 erstmals als Generalkontrolleur der Republik (Contralor General de la República) und war damit Leiter eines autonomen Verfassungsorgans, das für die Überwachung der öffentlichen Vermögenswerte und Ressourcen des Landes verantwortlich ist. Während seiner Amtszeit wurde das Gesetzesdekret 19039 erlassen, das ein Kontrollsystem schuf und das Konzept der Organisation und des Ablaufs öffentlicher Aktivitäten neu definierte. Im Anschluss fungierte er als Kommandierender General der Ersten Militärregion und wurde 1974 zum Generalinspekteur des Heeres ernannt.
Staatspräsident General Juan Velasco Alvarado,[1] der am 3. Oktober 1968 selbst durch einen Militärputsch an die Macht gekommen war, wurde am 29./30. August 1975 von gemäßigten Militärs gestürzt, die ihm Exzesse und eine Abweichung von ihrer „peruanischen Revolution“ von 1968 vorwarfen. Vargas Prieto gehörte daraufhin mit dem Oberkommandierenden der Luftstreitkräfte César Podestá Jiménez[2] und dem Oberkommandierenden der Marine Jorge Parodi Galliani der dreiköpfigen Revolutionsjunta an,[3] die nach wenigen Stunden den bisherigen Premierminister, Kriegsminister und Anführer dieses Militärputsches, General Francisco Morales Bermúdez, zum neuen Staatspräsidenten bestimmte. Daraufhin wurde Vargas Prieto als Nachfolger von Morales Bermúdez selbst zum Premierministers (Presidente del Consejo de Ministros) und Kriegsminister (Ministro de Guerra) ernannt[4] sowie als dessen Nachfolger auch Oberkommandierender des Heeres (Comandante general del Ejército). Am 31. Januar 1976 trat er zurück, woraufhin Jorge Fernández Maldonado Solari ihn in diesen drei Ämtern ablöste.[5] Im Anschluss war er 1976 noch einmal als Generalkontrolleur der Republik tätig, trat aber kurz darauf in den Ruhestand.
Weblinks
- Luis Gallo Porras (S. 83 u. a.). HISTORIA DE LA PRESIDENCIA DEL CONSEJO DE MINISTROS. DEMOCRACIA Y BUEN GOBIERNO, Band II (1956–2016), abgerufen am 3. September 2025 (spanisch).
- Óscar Vargas Prieto. rulers.org, abgerufen am 3. September 2025 (englisch).
Einzelnachweise
- ↑ Velasco Alvarado, Juan (Francisco). rulers.org, abgerufen am 3. September 2025 (englisch).
- ↑ Podestá Jiménez, César (Alfonso). rulers.org, abgerufen am 3. September 2025 (englisch).
- ↑ Peru: Presidents/ Revolutionary Junta 1975. rulers.org, abgerufen am 2. September 2025 (englisch).
- ↑ Peru: Prime ministers (Presidents of the Council of Ministers). rulers.org, abgerufen am 2. September 2025 (englisch).
- ↑ Fernández Maldonado Solari, Jorge. rulers.org, abgerufen am 2. September 2025 (englisch).