Zionistische Studentinnengruppe

Je eine Zionistische Studentinnengruppe (ZiSt) entstand erstmals zu Beginn der 1930er Jahre in Frankfurt am Main und in Berlin. Deren Gründungen war eine Reaktion der Betroffenen auf den Zuwachs an Studentinnen an den deutschen Hochschulen, der auch mit der Zunahme jüdischer Studentinnen einherging. Eine adäquate Repräsentanz innerhalb der jüdischen Studentenorganisationen existierte für sie – anders etwa als in den politischen Studentenvereinigungen wie zum Beispiel in der Frankfurter Roten Studentengruppe – allerdings nicht. Wie die Liste jüdischer Studentenverbindungen aufweist, gab es zu der Zeit in Deutschland zwar 73 jüdische Studentenverbindungen, die in unterschiedlichen Dachverbänden organisiert waren, doch nur zwei von ihnen sind als explizit weiblich ausgewiesen. Dass Frauen im jüdischen Verbindungswesen nur eine marginale Rolle spielten, führte der Autor „H.G.“ – Mitglied im KJV – auch zwei Jahre nach der Gründung der ersten ZiSt-Gruppen auf „die merkwürdigsten Vorstellungen“ zurück, die in den Verbindungen – „besonders unter den Alten Herren“ – im Hinblick auf die aktive Teilnahme von Frauen am Verbindungsleben vorherrschen.[1]:S. 140 Viel Zeit, daran etwas zu ändern, blieb allerdings nicht mehr, denn nach der Machtübergabe an die Nazis wurde auch die ZiSt verboten oder die örtlichen Gruppen kamen einem Verbot durch Selbstauflösung zuvor.[2]

Geschichte

Hintergründe zur Gründung der ZiSt

In der Weimarer Zeit ist ein deutlicher Anstieg von Studentinnen an den preußischen Hochschulen zu verzeichnen (1918 = 7339 Frauen; 1932 =18.315 Frauen). „Bei der Teilgruppe der jüdischen Studenten waren 1931 bereits 28% weiblichen Geschlechts; in Frankfurt z. B. erzählte man, daß ein Drittel aller Medizinstudenten jüdische Frauen seien.“[3]:S. 40 Das war einer der Hintergründe zur Gründung der ersten Zionistischen Studentinnengruppen (ZiSt) in Frankfurt und Berlin, der schnell weitere folgten:

„Zionistische Studentinnengruppen (Zi.St.). Wir erhalten folgende Mitteilung: Da die Zahl der jüdischen Studentinnen ständig im Wachsen begriffen ist, hat sich das Bedürfnis herausgestellt, die zionistischen Studentinnen zu gemeinsamer Arbeit zusammenzufassen. Im Laufe des letzten Jahres bildeten sich deshalb zionistische Studentinnengruppen an den Universitäten Frankfurt a. M., Berlin, München, Königsberg/Pr., Leipzig, Breslau, Riga und Heidelberg. Auf dem letzten Kartelltag des K.J.V. im Februar 1931 in Hamburg trafen sich Vertreterinnen dieser Gruppen und schlossen sich zur Gesamtorganisation Zi.St. zusammen. Diese Gruppen haben es sich zur Aufgabe gemacht, eine möglichst große Zahl jüdischer Studentinnen für den Zionismus zu gewinnen und sie zu verantwortungsbewußten und zuverlässigen Mitarbeiterinnen an den großen Aufgaben unserer Bewegung zu erziehen. Wir bitten die, die uns bei der Erfassung größerer Kreise helfen können, sich zu wenden an die [hebräische Schriftzeichen][4] Hanna Pelz und Hertha Perlstein, Berlin-Charlottenburg 2, Bleibtreustr. 50 (Zi.St).“

Jüdische Rundschau, Nr. 38/39 vom 20. Mai 1931, S. 244[5]

Ein weiterer Hintergrund für die Gründung der ZiSt war die auch in jüdischen Verbindungen kontrovers diskutierte Mädchenfrage.

„In letzter Zeit haben wir es mehrfach erleben müssen, daß das Leben einiger unserer Verbindungen durch das Aufrollen der „Mädchenfrage“ erheblich gestört und in Unruhe versetzt wurde. Es gibt einige Kreise unter den jüngeren Bundesbrüdern, die das Verhältnis des Kartells zur Organisation der zionistischen Studentinnen als ein Problem ansehen, das geklärt und, wenn möglich, durch Fusionierung, gelöst werden müsse.“

Rudi Abraham (VJSt Hasmonaea): Der jüdische Student, S. 145

Um diese Frage drehte sich die gesamte Debatte, die im Juni 1932 in der Zeitschrift Der jüdische Student geführt wurde, und sie endete dort mit der Erkenntnis der ZiSt, dass „die Struktur des KJV derart über seinen Rahmen hinausgehende Zusammenschlüsse nicht zuläßt. In seiner ganzen Struktur ist das KJV eine konservative Verbindung, die ihr Ziel, ihre Mitglieder in lebenslänglicher Bundesbrüderlichkeit zusammenzuschließen, in traditionsgebundener Form zu verwirklichen trachtet.“[6]:S. 148 Die das männerbündlerische Selbstverständnis des KJV hinnehmende Schlussfolgerung von Esther Pines lautete:

„Die bisherigen Erfahrungen haben uns nun zu der Einsicht geführt, daß für ein enges Miteinander unserer Organisationen die Voraussetzungen vorläufig nicht gegeben sind. Immerhin bleibt uns die Möglichkeit, nach außen hin gemeinsam aufzutreten und durch solche gemeinsame Außenarbeit unseren Aktionen eine größere Schlagkraft zu verleihen. Erfreuliche Ansätze hierzu finden sich z. B. bei der Zusammenarbeit im Barak.[7] Ebenso wichtig ist die gegenseitige Unterstützung in der inneren Arbeit, die z. B. durch den Austausch von Referenten, die uns das KJV schon öfters zur Verfügung gestellt hat. bereits angebahnt ist und sicher noch weitgehend ausgebaut werden kann.
Unsere Arbeit wird in Zukunft zwar nicht auf gemeinsamen, wohl aber auf parallelen Wegen unseren gemeinsamen Zielen zustreben.“

Esther Pines[6]:S. 148 f

Zur Programmatik der ZiSt

Der auf die beiden lokalen Gründungen in Frankfurt am Main und Berlin aufbauende Dachverband, der sich als Damenverbindung neben dem KJV etablierte, mit ihm zusammenarbeitete und wie dieser in Berlin in der Bleibtreustr. 50 in Charlottenburg seinen Sitz hatte, verfügte bald, wie oben schon erwähnt, über Gruppen in weiteren Universitätsstädten. Hertha Perlstein, eine der Mitbegründerinnen der ZiSt, sprach im Juni 1932 von 9 Ortsgruppen „mit 140–150 Chawerot“ (Kameradinnen).[8]:S. 141 Perlstein beschäftigte sich in ihrem Beitrag weniger mit dem Verhältnis zum KJV, als vielmehr mit den Zielen der Verbandsarbeit, deren oberste Richtschnur die gründliche zionistische Bildung war. Diese richtete sich nicht nur an Studentinnen, sondern darüber hinaus an berufstätige jüdische Mädchen. Dass dieser Ansatz der ZiSt, Frauen jenseits des universitären Bereichs zu organisieren, erfolgreich war, zeigt das Beispiel Frankfurts. Hier gehörten Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen, Verkäuferinnen und Kunstschülerinnen zur Gruppe.[3]:S. 41

Perlstein skizzierte die gründliche zionistische Bildung in einem Arbeitsprogramm, das auf zwei Säulen basiert:

  • Erziehungsarbeit
    Diese ist in erster Linie nach innen gerichtet und auf den Aufbau der Organisation. Bausteine sind Kurse zur Einführung in die zionistische Ideologie und Geschichte, allgemeine jüdische, geschichtliche und zionistische Probleme sowie die Verpflichtung, hebräisch zu lernen.
    Zugleich geht es um die Schaffung und Stärkung eines Gruppengefühls sowie die bewusste Hinführung zur „Disziplin im Sinne von Selbstdisziplin, d. h. Treue der Sache gegenüber im Kleinen wie im Großen“. „Das Bewußtsein unserer erzieherischen Pflichten bringt uns dazu, über die Erziehung, über die Selbstdisziplin der Chawerot zu wachen und darauf einzuwirken, daß sie sich dem Zionismus, d. h. in unserem Falle der ZiSt., unterordnen, selbst wenn es nötig wird, persönliche Wünsche aufzugeben. Diesem Streben nach menschlicher Beeinflussung dienen auch die Teile unseres Programms, die geselliger Natur sind: Wanderungen, Einladungen, Singestunden, kleinere Kreise innerhalb der Gruppen.“[8]:142
  • Außenarbeit als praktische zionistische Arbeit
    Für Perlstein ist sie der „Prüfstein für den Erfolg unserer Erziehungsarbeit [..], der Punkt, an dem die zionistische Bewährung beginnt“. Diese Bewährung manifestiert sich darin, „wo wir können und soweit wir können [..], dem KKL und dem KH. zur Verfügung [zu] stehen“. Hinzu kommt Frauenarbeit und soziale Arbeit, die praktiziert werden muss, aber auch theoretisch reflektiert werden soll – allerdings nicht in „Diskussionen über die sozialen Fragen oder den Sozialismus überhaupt“, sondern bezogen auf die Methoden und Mittel der sozialen Arbeit. „Auseinandersetzungen um Prinzipielles“ lehnt sie ab, auch im Hinblick auf die Vorbereitung auf das Leben in Palästina. In der praktischen und wissensmäßigen Durchdringung der Lage und Stellung der Frau oder der Kindererziehung in Palästina sieht sie die „Möglichkeit, der ZiSt-Arbeit ein besonderes Gesicht zu geben“.[8]:142–143

Der Pragmatismus dieses letzten Programmpunktes, über dem als oberste Aufgabe die Vorbereitung für die Alija steht, wird abgerundet durch die Ablehnung einer „parteipolitische[n] Festlegung der ZiSt“. Diese entpuppt sich aber im Nachsatz als ein Heraushalten aus innerzionistischen Diskussionen. Perlstein postuliert: „Wir überlassen die innerzionistische Entscheidung jeder Chawera selbst.“[8]:143 f Was so liberal klingt, lässt die Frage offen, welcher Sache gegenüber per Selbstdisziplin treu geblieben werden soll – „im Kleinen wie im Großen“. Für welche Richtung des Zionismus die ZiSt steht, wird von Perlstein nicht beantwortet.

Perlstein betont abschließend noch einmal die Verbundenheit zum KJV aufgrund organisatorischer und sozialer Gegebenheiten und hoffte für die Zukunft auf eine stärkeren Teilnahme an der Arbeit der zionistischen Frauenorganisationen, vor allem der WIZO.[8]:144

Das unklare Ende der ZiSt

Am 26. Februar 1933 fand in Leipzig die 3. Vollversammlung der ZiSt statt. Es ging bei der Veranstaltung um die „Haltung und Aufgaben der Zionistin“, um die Klärung innerjüdischer, zionistischer Fragen, um den „Wert und die Notwendigkeit jüdischer Formen“ und um „die Galutharbeit als Vorbereitung für Palästina“.[9]

Wenige Monate später, im Juni 1933, veröffentlichte Hans Friedenthal in Der Jüdische Student einen Artikel über „Unsere Hachscharah“. Er sprach über die wachsende Entschlossenheit der „Bundesbrüder“, „ihre bisherigen Berufe aufzugeben und sich handwerklich oder landwirtschaftlich für Palästina vorzubereiten“, und er berichtete von dem gelungenen Aufbau eines landwirtschaftlichen Lehrguts in der Nähe von Riga.[10] Nach der Aufzählung der Namen von 27 Bundesbrüdern, die bereits auf dem Lehrgut arbeiteten, folgt als Nachsatz: „Außerdem wurden durch uns 5 Nichtbundesbrüder und 8 Mädchen, größtenteils aus der ZiSt. dort untergebracht.“[11] Der Verweis auf diese „8 Mädchen“ ist der aktuell letzte Hinweis auf ZiSt-Aktivitäten nach der Machtübernahme der Nazis.

Bekannte ZiSt-Mitglieder

  • Mirjam Grünstein gehörte wie Hertha Perlstein zu den führenden Persönlichkeiten der ZiSt; belastbare biografische Daten zu ihr liegen allerdings nicht vor.[12] In dem Artikel Jüdische Wohlfahrtspflege 1932/33[13] wird sie als Vorsitzende der Zionistischen Studentinnengruppe unter der Frankfurter Adresse Oberlindau 51 erwähnt. Laut dem Frankfurter Adressbuch von 1932 war dies die Anschrift des Diplom-Ingenieurs und Chemikers Nathan Grünstein.[14] Im September 1933 erschien in Der Jüdische Wille. Zeitschrift des Kartells Jüdischer Verbindungen der Hinweis auf eine Eheschließung von Gerhard Liebes und Mirjam Grünstein. Dass es sich bei dieser Eheschließung um die der ZiSt-Aktivistin Mirjam Grünstein handeln könnte, liegt bei einer KJV-Publikation nahe, lässt sich aber nicht mit absoluter Sicherheit sagen.[15]
  • Eva Hildesheimer (1914 bis 2010) hatte in Mannheim ihr Abitur abgelegt und zum Sommersemester 1932 an der Universität Heidelberg ein naturwissenschaftliches Studium aufgenommen. Sie wechselte zur Philosophie und hörte Vorlesungen bei Karl Jaspers. Während ihrer Heidelberger Zeit war sie Mitglied in der ZiSt.[2]
    Nach dem Wintersemester 1932/33 beendete Eva Hildesheimer ihr Studium in Heidelberg und emigrierte gemeinsam mit ihren Eltern und Bruder Wolfgang über London nach Palästina. Nach der Gründung des Staates Israel war sie In ab den 1960er Jahren bis zu ihrer Pensionierung im Jahre 1978 unter dem Namen Hava Teltsch im israelischen Außenministerium tätig. Ihre Mitschriften aus den von ihr besuchten Veranstaltungen von Karl Jaspers übergab ihr Sohn Giora Teltsch im Juni 2024 der Universität Heidelberg.[16]
  • Walia Leinwand wurde im Februar 1933 zusammen mit Mirjam Grünstein zur Leiterin der ZiSt gewählt.[9] Ob sie noch Nachfolgerinnen hatten, ist nicht bekannt, und zu Walia Leinwand gibt es auch keine weiterführenden Hinweise.
  • Hanna Pelz wurde 1931 neben Hanna Perlstein als Ansprechpartnerin in der ZiSt-Geschäftsstelle erwähnt (siehe oben). Weitere Informationen über sie liegen nicht vor.
  • Hertha Perlstein (* 16. Oktober 1907 in Kassel – † 17. Juni 1 988 in Kfar Yedidia) war, wie die Quellen ausweisen, eine der Gründerinnen der ZiSt.
    Persönliche Daten über Hertha Perlstein sind kaum vorhanden. Sie, die auch den Namen Sara Hertha führte, stammte aus einer alten jüdischen Familie, die ursprünglich in Meimbressen beheimatet war.[17] Weitere Informationen über sie finden sich nur im Zusammenhang mit Franz Philipp Brüll (* 6. September 1907 in Offenbach am Main – † 12. November 1980 in Kfar Yedidia). Dieser „Kandidat der Medizin“ wurde am 23. Dezember 1932 in Berlin mit der in Cassel geborenen Lehrerin Sara Herta Perlstein standesamtlich getraut. Die beiden wohnten zu dem Zeitpunkt am Wikinger Ufer 2 in Berlin[18] Wann und wo die beiden sich kennenlernten ist nicht bekannt. Brüll hatte von April 1931 bis Januar 1933 an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin Medizin studiert[19], davor in Heidelberg und Leipzig.[20] Nachdem er bereits im Januar 1930 in der Zeitschrift Der Jüdische Student eine Öffnung der jüdischen Studentenverbindungen für jüdische Studentinnen gefordert und dies damit begründet hatte, dass „deren Zahl immer mehr anwächst“ und diese für den Zionismus gewonnen werden müssten[21], präzisierte er seinen Appell im Mai-Heft der Zeitschrift: „Eine wichtige Frage ist die Frage der jüdischen Studentinnen. Wir müssen einmal davon Kenntnis nehmen, daß es eine wachsende Zahl von jüdischen Studentinnen gibt. Unser Arbeitsgebiet ist die Universität. Also nicht nur der jüdische Student. Nach dem oben gesagten halte ich natürlich jeden Versuch des K.J.V. als einen Bund von Männern durch Vollaufnahme von Mädchen zu sprengen, für unerlaubt. Die beste Lösung erscheint mir die Einrichtung von Kursabenden gemeinsam mit Studentinnen. Meine bisherigen Erfahrungen in Heidelberg und Leipzig bestätigen dies. Auf jeden Fall muß man dieses Problem einmal durchsprechen und irgendwelche Versuche machen.“[20] Diese auf ein die Geschlechterdifferenz betonendes Nebeneinander einer weiblichen und einer männlichen zionistischen Organisation hinauslaufende Argumentation scheint für Brülls spätere Ehefrau kein Problem gewesen zu sein. Für sie war das KJV zwar die Organisation, zu der engste Bindungen innerhalb der zionistischen Bewegung bestanden, weil ZiSt und KJV sich „in der sozialen Zusammensetzung der Gruppen und in unseren Arbeitsmethoden ähnlich sind“, aber eine aktive Rolle innerhalb des KJV wurde von ihr nicht reklamiert. Stattdessen orientierte sie sich für die Zukunft auf die „Teilnahme an der Arbeit der zionistischen Frauenorganisationen“, zu förderst an der Arbeit der WIZO.[8]:S. 144
    Zum weiteren Lebensweg des Paares Perlstein-Brüll gibt es nur wenige belastbare Hinweise. Der Katalog der Deutschen Nationalbibliothek verzeichnet nur seine 1933 in Luzern veröffentlichte Schrift Ueber pulsierenden Exophthalmus[22], die in Basel als Dissertation angenommen worden war. Kfar Yedidia als Sterbeort von Perlstein und Brüll weist aus, dass beiden die Emigration nach Palästina glückte.[23] Im WorldCat ist eine weitere Publikation verzeichnet, an der Franz Brüll beteiligt war: Auf dem Weg zur humanistischen Psychotherapie[24] Das passt zu seiner Erwähnung in einem Artikel über die Kinderpsychiaterin Hilde Marberg (1911–1989), von der es heißt, dass sie vor ihrer Pensionierung im Jahre 1972 „Chefärztin für Kinderpsychiatrie in der von Franz Brüll geleiteten psychiatrischen Klinik in Ramat Chen“, einem Stadtteil von Ramat Gan, war. In einem weiteren Artikel über sie wird Brüll als Professor erwähnt.[25] Ob das Brüll (Brull) Community Mental Health Center in Ramat Chen nach Franz Brüll benannt ist, ließ sich nicht verifizieren.
  • Esther Pines (* 26. Januar 1911 in Riga) war eine an der Universität Basel promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin. Sie konnte nach Palästina emigrieren, doch auch ihre Dissertation noch 1939 in Deutschland veröffentlichen.[26]

Literatur

  • Christoph Dorner, Lutz Lemhöfer, Reiner Stock, Gerda Stuchlik, Frank Wenzel: Die braune Machtergreifung. Universität Frankfurt 1930 – 1945, AStA der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Frankfurt am Main 1989.
  • Der jüdische Student. Zeitschrift des Kartells Jüdischer Verbindungen e. V., 29. Jahrgang, Heft 5, Juni 1932 (Online) im Compact Memory der Universitätsbibliothek Frankfurt. Darin K.J.V. und ZiSt., eine Debatte, S. 140 ff., mit Beiträgen von:
    • H. G.: Vorwort, S. 140–141;
    • Hertha Perlstein: Entstehungsgeschichte und Programm der ZiSt., S. 141–144;
    • Heinz Wydra[27] : Die Frage der Zusammenarbeit, S. 144–145;
    • Rudi Abraham: Beitrag ohne Titel, S. 145–147;
    • Esther Pines: Beitrag ohne Titel, S. 147–149;
    • Franz Schlesinger: Beitrag ohne Titel, S. 149–153;
    • H. G.: Schlusswort, S. 154.
  • Rektoratsbericht über jüdische Verbindungen an der Universität Heidelberg, 19. Juli 1933.
  • Der Jüdische Student, Jahrgang 1932

Einzelnachweise

  1. H. G.: Vorwort zu K.J.V. und ZiSt, eine Debatte
  2. a b Eva Hildesheimer – Seltenes Zeugnis jüdischen studentischen Lebens auf der Webseite der Universität Heidelberg.
  3. a b Christoph Dorner et. al.: Die braune Machtergreifung. Universität Frankfurt 1930 – 1945
  4. Diese wurden in späteren Artikeln durch den Begriff Hanhala ersetzt, der soviel wie Leiterinnen bedeutet. (Jewish English Lexicon: hanhallah)
  5. Online im Compact Memory der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main
  6. a b Esther Pines, in: Der jüdische Student
  7. Im Center for Jewish History existiert die Sammlung Barak (Zionistisches Theater). Zu dem dort auch als „Zionistische Propagandatruppe“ bezeichneten Theater heißt es: „Das zionistische Theater „Barak“ wurde vermutlich von Studenten der zionistischen Studentenverbindung Makkabäa (VjSt. Makkabäa) in Berlin gegründet. Führende Mitglieder waren Hans Anton Wolff und Leon Chitzes.“ (Barak (Zionist Theater) Collection). Für einen Aufführungsbericht siehe: Neue Wege zionistischer Propaganda, Jüdische Rundschau, Heft 95, 8. Dezember 1931, S. 361
  8. a b c d e f Hertha Perlstein: Entstehungsgeschichte und Programm der ZiSt.
  9. a b Jüdische Rundschau, Nr. 21 vom 14. März 1933 (Online im Compact Memory der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main)
  10. Über die Hachscharastätte Gut Beliesmuiza am Rande von Riga berichtet ausführlich Perez Leshem in seinem Buch Straße zur Rettung 1933–1939. Aus Deutschland vertrieben – bereitet sich jüdische Jugend auf Palästina vor, Verband der Freunde der Histadrut, Tel Aviv 1973, S. 133 ff. DNB 841078912
  11. Der jüdische Student, Heft 3, Juni 1933, S. 77 (Online im Compact Memory der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main)
  12. Bericht über die 3. Vollversammlung der Zionistischen Studentengruppe, Jüdische Rundschau, Nr. 21, 14. März 1933, S. 101 (im Compact Memory)
  13. Online im Landesgeschichtlichen Informationssystem Hessen
  14. Amtliches Frankfurter Adressbuch 1932, S. 232. Zu Nathan Grünstein (* 24. November 1878 in Kowno – † 1. Januar 1944 in Haifa) gibt es eine Entschädigungsakte im Hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden (Signatur HHStAW, 518, 12807).
  15. Hinweise auf Eheschließungen von KJV-Mitgliedern, in; Der Jüdische Wille, Heft 1, September 1933, S. 20. (Online im Compact Memory) In der englischsprachigen und in der hebräischen Wikipedia (en:Joseph Gerhard Liebes & he:יוסף גרהרד ליבס) gibt es Artikel über (Joseph) Gerhard Liebes, die nahelegen, dass Mirjam Grünstein in erster Ehe mit dem aus der jüdischen Jugendbewegung kommenden Liebes verheiratet war und mit ihm 1933 nach Palästina auswanderte. Die Datenbanken des Museum of the Jewish People (ANU-Databases) bestätigen diese Ehe, liefern aber zu Mirjam Grünstein außer dem Verweis auf die aus dieser Ehe hervorgegangenen beiden Kinder nur noch ihr Geburts- und Todesdatum (* 7. August 1911 – † 28. Dezember 1989). (ANU-Databases: Gerhard Liebes & Miriam Grünstein)
  16. Universität Heidelberg erhält Mitschriften zu Vorlesungen von Karl Jaspers, myscience.de, 26. Juni 2024
  17. The descendants of Joseph Berle from Meimbressen (The Perlstein-Family)
  18. Digitalisat der standesamtlichen Heiratsurkunde in der Datenbank von Ancestry.
  19. Jüdische Studierende an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin 1933 bis 1938
  20. a b Franz Brüll: Die Aufgaben der Aktivas im neuen Kalenderjahr, in: Der jüdische Student, Heft 4–5, Mai 1930, S. 44
  21. Diskussionsbeitrag von Franz Brüll (Hatikwah) Leipzig, in: Der jüdische Student, Heft 1–2, Januar 1930, S. 52 f (Online im Compact Memory)
  22. Franz Brüll: Ueber pulsierenden Exophthalmus, Luzern, 1933
  23. In der hebräischen Wikipedia finden sich über Kfar Yedidia interessante Hinweise, die sich aber aufgrund der dort genannten Quellen nicht verifizieren lassen. Demnach wurde der Moschav 1935 von einer Gruppe deutscher Einwanderer (etwa 20 Familien) unter Führung von Franz Brüll gegründet. Der Entwurf für den Moschav stammte von Richard Kauffmann. (he:כפר ידידיה). Zu Kfar Yedidia existiert auch eine umfangreiche Bildersammlung in Commons: commons:Category:Kfar Yedidia.
  24. Franz Brüll et. al.:בדרך לפסיכותרפיה הומניסטית (Auf dem Weg zur humanistischen Psychotherapie), Tel Aviv 1974
  25. Psychoanalytikerinnen in Israel: Hilde Marberg geb. Nussbaum (1911-1989) auf der Webseite Psychoanalytikerinnen. Biografisches Lexikon & Marberg, Dr. Hilde auf der Website der Israel Psychonalytic Society
  26. Archivportal-D: Verfahren Dr. Esther Pines (*26.01.1911), Jerusalem-Rehavia, Rashba 5, Israel, gegen das Deutsche Reich, 1950 & Esther Pines im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  27. About Naftali Heinz Wydra