Zimtbürzeltrogon

Zimtbürzeltrogon

Zimtbürzeltrogon

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Trogone (Trogoniformes)
Familie: Trogone (Trogonidae)
Gattung: Harpactes
Art: Zimtbürzeltrogon
Wissenschaftlicher Name
Harpactes orrhophaeus
(Cabanis & Heine, 1863)

Der Zimtbürzeltrogon (Harpactes orrhophaeus), Syn. Pyrotrogon orrhophaeus, ist eine Vogelart aus der Familie der Trogone (Trogonidae).[1][2]

Der Vogel kommt in Borneo, Thailand, Sumatra und auf der Malaiischen Halbinsel vor.

Die Art wurde zusammen mit dem Rotbürzeltrogon (Harpactes duvaucelii) mitunter in eine separate Gattung Duvaucelius[3] gestellt.[4] Mitunter wird der Artzusatz fehlerhaft „orrophaeus“ geschrieben.

Der Lebensraum umfasst Tiefland und Hügel bis 180 m Höhe in Gebüsch und Wäldern in Malaysia und Thailand, in Borneo baumbestandene Berghänge von 1000 bis 1400 m.[5]

Der Artzusatz kommt von altgriechisch ὄρρος órrhos, deutsch ‚Bürzel, Steiß‘ und altgriechisch φαιός phaiós, deutsch ‚dunkel, grau‘.[6]

Merkmale

Die Art ist 25 cm groß und wiegt zwischen 45 und 61 g. Das Männchen ist schwarz an Kopf bis Nacken, Kinn bis Kehle und Hals. Der Überaugenstreif vor dem Auge bis zur Schnabelbasis reichend und der schmale Augenring sind blau, die Oberseite bis zum Schwanz ist blass braun. Schulter, Mantel und Rücken sind zimtfarben bis goldgelb je nach Lichteinfall. Die Flügeldecken sind anthrazitfarben und tragen sehr dünne horizontale weiße Streifen, auch die Flugfedern haben weiße Ränder. Die mittleren Steuerfedern sind gleichfalls zimtfarben und haben eine schwarze Terminalbinde. Die Brust ist scharlachrot, die übrige Unterseite blasser rosarot, die Schwanzunterseite weiß mit schwarzer Begrenzung, die beiden äußersten Steuerfedern sind schwarz. Beim Weibchen ist der Kopf dunkelbraun mit kastanienbraunem Zügel und Überaugenstreif, der blaue Augenring ist schmaler. Stirn, Wangen und Kehle sind rostbraun, Scheitel und Nacken sind dunkel graubraun. Die dunkelbraunen Flügeldecken sind deutlich gröber gestreift. Brust und Bauch sind gelbbraun in etwas mehr Gelb übergehend. Bürzel und Unterseite sind rostbraun bis gelblichbraun. Die Iris ist dunkelbraun, der Schnabel kobaltblau, die Beine sind blaugrau. Jungvögel sind eher weibchenfarben, hellbraun auf dem Mantel, gelbbraun an Brust und Bauch.

Die Art unterscheidet sich vom äußerst ähnlichem Rotbürzeltrogon (Harpactes duvaucelii) durch die Größe, den etwas größeren Schnabel, etwas breiterem, aber kürzerem Überaugenstreif, die Streifen auf den Flügeldecken stehen etwas weiter auseinander, weiter durch die mehr rosafarbene Unterseite und das Fehlen von Rot am Bürzel.[5][7]

Geografische Variation

Es werden folgende Unterarten anerkannt:[1][5][8]

  • H. o. orrhophaeus (Cabanis & Heine, 1863) , Nominatform – Thailand, Malaiische Halbinsel und Sumatra
  • H. o. vidua Ogilvie-Grant[9] – Tiefland im Norden Borneos, kaum von der Nominatform zu unterscheiden, Männchen mit Bänderung der Spiegel weniger dicht, Brust gelbbrauner, Weibchen oben dunkler mit mehr kastanienbrauner Färbung an Gesicht und Kehle, Bänderung der Spiegel kräftiger

Stimme

Der Gesang wird als Folge von 3 bis 4 abfallenden, mehrfach wiederholten „ta-y-aup-ta-y-aup“ Lauten, der Alarmruf wird als scharfes plötzliches „purrr“ beschrieben.[5][7]

Lebensweise

Der Vogel ist ein Standvogel. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten wie Gespenstschrecken, Zikaden und Wandelnde Blätter, die geräuschlos in relativ dichtem Unterholz, in 2–3 m Höhe gejagt werden, auch zusammen mit einer Gemischten Jagdgemeinschaft.

Die Brutzeit liegt zwischen März und April und im Juni auf der Malaiischen Halbinsel und im März auf Borneo. Das Nest wird in einer Höhle in einem verfallenden Baumstumpf in 1 bis 3 m Höhe angelegt. Das Gelege besteht aus 2 Eiern, die von beiden Elternvögeln bebrütet werden.[5][7]

Gefährdungssituation

Der Bestand gilt jetzt als gefährdet (Vulnerable) aufgrund Habitatverlustes und des begrenzten Verbreitungsgebietes,[10] im Jahr 2016 wurde die Art noch als potentiell gefährdet (Near Threatened) angesehen.[11]

Literatur

  • J. L. Cabanis und F. Heine: Pyrotrogon orrhophaeus. In: Museum Heineanum. Verzeichniss der orithologischen Sammlung des Oberamtmann Ferdinand Heine, Band 4, Heft 1, S. 156, 1863, Biodiversity Library
Commons: Zimtbürzeltrogon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Zimtbürzeltrogon (Harpactes orrhophaeus) bei Avibase. Abgerufen am 5. Januar 2025.
  2. P. H. Barthel, C. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Die Vögel der Erde - Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen, 3. ergänzte Auflage, 2022, PDF
  3. C.-L. Bonaparte: Conspectus Volucrum Zygodactylorum. In: Ateneo Italiano, Band 2, S. 116–129, 1854, books.google.de
  4. P. A. Hosner, F. H. Sheldon, H. C. Lim, R. G. Moyle: Phylogeny and biogeography of the Asian trogons (Aves: Trogoniformes) inferred from nuclear and mitochondrial DNA sequences. In: Molecular phylogenetics and evolution. Band 57, Nummer 3, Dezember 2010, S. 1219–1225, doi:10.1016/j.ympev.2010.09.008, PMID 20858547.
  5. a b c d e N. Collar: Cinnamon-rumped Trogon (Harpactes orrhophaeus), version 1.0. In: J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie und E. de Juana (Herausgeber): Birds of the World, 2020, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. Harpactes orrhophaeus
  6. J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
  7. a b c Oiseaux.net
  8. IOC 15.1 Mousebirds, Cuckoo Roller, trogons, hoopoes, hornbills
  9. W. R. Ogilvie-Grant: Harpactes vidua. In: Catalogue of the birds in the British Museum, Band 17, S. 501, 1892, Biodiversity Library
  10. Harpactes orrhophaeus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2023. Eingestellt von: BirdLife International, 2023. Abgerufen am 2025-August-05.
  11. Harpactes orrhophaeus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 2025-August-05.