Zeughaus (Muldenhammer)
Zeughaus Gemeinde Muldenhammer
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|---|---|---|
| Koordinaten: | 50° 27′ N, 12° 30′ O | |
| Höhe: | 687 m ü. NN | |
| Einwohner: | 449 (1890)[Ohne Beleg] | |
| Postleitzahl: | 08262 | |
| Vorwahl: | 037465 | |
Lage von Zeughaus in Sachsen
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Zeughaus ist eine zum Ortsteil Morgenröthe-Rautenkranz der sächsischen Gemeinde Muldenhammer im Vogtlandkreis gehörige Häusergruppe im Naturpark Erzgebirge-Vogtland, die zu den Auerbacher kleinen Waldorten gehört. Zeughaus liegt direkt westlich von Morgenröthe.
Geschichte
Es handelt sich um einen der Auerbacher kleinen Waldorte, die 1834 zur Auerbacher Waldgemeinde gehörten. Später wurde Zeughaus ein Ortsteil von Morgenröthe-Rautenkranz. Am 12. Juni[Anm 1] 1680 erhielt der Köhler Ernst Seidel aus Morgenröthe die Genehmigung zur Errichtung eines ersten Wohnhauses an dieser Stelle, die zum damaligen Zeitpunkt der Gewerkschaft des Zinnbergwerks Maria Fundgrube gehörte.[1]
Ab 1879 unterstand Zeughaus dem Amtsgericht Auerbach. Seit 1840 ist die Häusergruppe nach Rautenkranz gepfarrt.[2]
| Jahr | 1791 | 1834 | 1871 | 1875 | 1890 |
|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 4 Häusler* | 344 | 141 | 196 | 449 |
| * teils einschließlich Heßmühle, Hirschlecken, Hüttenschachen | |||||
1871 gab es 9 Häuser mit 141 Einwohnern.[3] 1875 gab es 12 Häuser. Der Ort gehörte zum Postbestellbezirk Jägersgrün.[4]
Ortsname
Der Legende nach soll Zeughaus den Namen von einem unter der Herrschaft des Kurfürsten August von Sachsen im 16. Jahrhundert in den Wäldern des Vogtlandes betriebenen Zeughauses erhalten haben. Die älteste auffindbare Karte des Gebietes um das Bergwerk „Uf der Morgenröd“ von Mathias Öder aus den Jahren 1586–1634 im Archiv der Deutschen Fotothek Dresden zeigt im Bereich der jetzigen Siedlung Zeughaus keine Bebauung bis auf eine Markierung „Bernfangh“ am Wiesbach.[5] Aufgrund der Überlieferungslage kann dies nicht bestätigt werden, sondern der Name stammt vom Stangengezeug der Maria Fundgrube, ist also eine bergmännische Bezeichnung.
Ältere Ortsnamensformen sind: Zeichhauß (1729)[6][7], Zeughauß (1791), Zeughäuser (1833) und ab 1875 Zeughaus.[2]
Anmerkungen
- ↑ Nach anderen Angaben am 12. November.
Literatur
- Ortsgründungen in den Auerbacher, Schönecker und Schönecker Waldungen. In: Verein für Vogtländische geschichte und altertumskunde, Plauen i. V. 1907, S. 117 f.
Weblinks
- Zeughaus im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- ↑ Entsprechend der Chronikabschrift des Kaufbriefs des Sohnes Wolff Adam Seydel vom 9. Mai 1727 ist abweichend hierzu davon auszugehen, daß Vater Michael Seydel, Berggeschorener im Voigtsberger Revier, am 15. April 1684 das Lehen "Zeichhauß" zwischen Wiesbach und dem Bergwerk Morgenröthe dem Hammerherrn Gabriel Baumann zu Tannenbergsthal abgekauft hat. Der Kaufbrief ist 1729 von Friedrich Gottfried Engelschall zu Voigtsberg konfirmiert worden.
- ↑ a b c Zeughaus – HOV | ISGV. Abgerufen am 26. Dezember 2022.
- ↑ Generalübersicht sämmtlicher Ortschaften des Königreichs Sachsen nach der neuen Organisation der Behörden mit Angabe ihrer Einwohner- und Häuserzahl am 1. December 1871 (Seite 31)
- ↑ Anonym: Alphabetisches Taschenbuch sämmtlicher im Königreiche Sachsen belegenen Ortschaften und der besonders benannten Wohnplätze. bearbeitet im Statistischen Büreau des Königlichen Ministeriums des Innern, Verlag C. Heinrich, Dresden 1877, S. 242. (alternativ online: SLUB)
- ↑ Matthias (Markscheider) Öder: Ur-Öder (Teil I), 1:13 333, Handzeichnung, 1586-1634, Blätter 1 - 178. 1586, abgerufen am 24. Juni 2025.
- ↑ Loke Klingsor: Deutsch: Chronikabschrift Seite 1 - Kaufbrief Zeughaus 1727 & Konfirmation 1729. 15. August 1729, abgerufen am 24. Juni 2025.
- ↑ Loke Klingsor: Deutsch: Chronikabschrift Seite 2 - Kaufbrief Zeughaus 1727 & Konfirmation 1729. 15. August 1729, abgerufen am 24. Juni 2025.

