Zentralasiatische Freilandgloxinie

Zentralasiatische Freilandgloxinie
Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae)
Gattung: Incarvillea
Art: Zentralasiatische Freilandgloxinie
Wissenschaftlicher Name
Incarvillea semiretschenskia
(B.Fedtsch.) Grierson

Die Zentralasiatische Freilandgloxinie (Incarvillea semiretschenskia) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Incarvillea in der Familie der Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae).

Merkmale

Die Zentralasiatische Freilandgloxinie ist eine Halbstrauch der Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimeter erreicht. Die Blätter sind wechselständig und einfach bis doppelt fiederschnittig. Die 7 bis 9 Paare Seitenfiedern sind linealisch. Die traubigen Blütenstände sind endständig. Die Blüten sind rosa bis purpur. Die septifragen Kapselfrüchte sind sechsflügelig.

Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni.

Vorkommen und Lebensraum

Die Zentralasiatische Freilandgloxinie kommt natürlich nur im Schu-Ili-Gebirge in Zentralasien in Kasachstan[1] auf trockenen, felsigen Hügeln in Höhen von 812 bis 1075 Metern vor. In der Roten Liste Kasachstans ist sie als seltene Reliktart mit begrenztem Verbreitungsgebiet aufgeführt.[2]

Taxonomie

Die Zentralasiatische Freilandgloxinie wurde 1915 von Boris Alexeevich Fedtschenko in Rastitelnost Turkestana Seite 701 als Niedzwedzkia semiretschenskia erstbeschrieben, mit dem Gattungsnamen Niedzwedzkia ehrte er den russischen Juristen und Botaniker Vladislav E. Niedzwiecki (1855–1918)[3], der die Art am 18. Mai 1909 gesammelt hat. 1961 stellte Andrew John Grierson in Notes from the Royal Botanic Garden, Edinburgh Band 23 Seite 350 die Art als Incarvillea semiretschenskia (B.Fedtsch.) Grierson in die Gattung Incarvillea. Bei seiner Revision unterteilte er die Gattung in fünf Untergattungen, mit der Zentralasiatischen Freilandgloxinie als einzige Art in der damit monotypischen Untergattung Niedzwedzkia.[2]

Nutzung

Die Zentralasiatische Freilandgloxinie wird selten als Zierpflanze für Steingärten genutzt.

Literatur

  • Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Springer, Spektrum Akademischer Verlag, Berlin/Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.
  • B. Winterholler: The Genus Incarvillea and mysterious Niedzwedzkia. Sankt-Petersburg: Super Isdatelstvo 2019 (russ.).

Einzelnachweise

  1. Rafaël Govaerts (Hrsg.): Incarvillea - World Checklist of Selected Plant Families des Royal Botanic Gardens, Kew. Zuletzt eingesehen am 28. Dezember 2017.
  2. a b L. Dimeyeva, V. Permitina, A. Kurmantayeva et al. (2024): Habitats, Plant Diversity, and Molecular Phylogeny of Endemic Relic Species Incarvillea semiretschenskia (Bignoniaceae). In: Plants, 13(23), 3299. 10.3390/plants13233299
  3. Lotte Burkhardt 2022: Eine Enzyklopädie zu eponymischen Pflanzennamen: Von Menschen & ihren Pflanzen – Berlin: Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin. – https://doi.org/10.3372/epolist2022, Berlin 2022.