Zbigniew Sobotka
Zbigniew Jerzy Sobotka (* 27. August 1952 in Lidzbark) ist ein polnischer Politiker (PZPR, SdRP, SLD) und war von 1989 bis 2005 Abgeordneter des Sejm in der X. (Volksrepublik), I., II., III. und IV. (Dritte Republik) Wahlperiode. Von 1994 bis 1997 und von 2001 bis 2003 war er Staatssekretär im Ministerium für Inneres und Verwaltung.
Leben und Beruf
Sobotka absolvierte eine Ausbildung an der Maschinenbau- und Metallurgiefachschule in Warschau. Im Anschluss arbeitete er im Stahlwerk Huta Warszawa als Stahlarbeiter.
Politik
1976 wurde Sobotka Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (PZPR). 1989 nahm er auf Regierungsseite an den Gesprächen am Runden Tisch teil. Bei den aus diesen Gesprächen resultierenden halbfreien Wahlen zum „Vertragssejm“ 1989 wurde er für die PZPR erstmals in das Parlament gewählt.[1] Als aus der PZPR 1990 die Socjaldemokracja Rzeczypospolitej Polskiej (SdRP) wurde, ging auch Sobotka diesen Weg mit. Bei der ersten vollständig freien Parlamentswahl 1991 wurde er für die SdRP auf der Liste des Wahlbündnisses Sojusz Lewicy Demokratycznej (SLD) in den Sejm wiedergewählt.[2] Auch bei den Parlamentswahlen 1993[3], 1997[4] und 2001[5] wurde er jeweils wiedergewählt. Mit Umwandlung des SLD vom Wahlbündnis in eine Partei 1999 wurde er deren Mitglied. Von 1994 bis 1997 und von 2001 bis 2003 war er Staatssekretär im Ministerium für Inneres und Verwaltung. In dieser Funktion leitete er im Juli 1997 die Regierungszentrale zur Bekämpfung des Jahrtausendhochwassers.
Im Januar 2005 wurde er vom Bezirksgericht in Kielce zu einer dreinhalbjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Hintergrund war die Verwicklung in die „Starachowice-Affäre“. Er hatte geheime Informationen über eine geplante Polizeiaktion an Politiker in Starachowice, die der Zusammenarbeit mit der Organisierten Kriminalität verdächtigt wurden, weitergeleitet. Im November 2005 wurde das Urteil vom Berufungsgericht in Krakau bestätigt.[6] Im Dezember 2005 wurde er von Staatspräsident Aleksander Kwaśniewski zu einer Haftstrafe von nur noch einem Jahr, die auf zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde, begnadigt.[7]
Ehrungen
- 1983 Silbernes Verdienstkreuz der Republik Polen
Weblinks
- Biogram auf der Seite des Sejm
Einzelnachweise
- ↑ Monitor Polski 1989, Nr. 21, S. 338.
- ↑ Ergebnis in Monitor Polski 1991, Nr. 41, S. 704.
- ↑ Ergebnis in Monitor Polski 1993, Nr. 50, S. 747.
- ↑ Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 22. August 2025.
- ↑ Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 22. August 2025.
- ↑ „Więzienie dla Sobotki i kolegów“ auf archiwum.rp.pl, abgerufen am 22. August 2025.
- ↑ „Zbigniew Sobotka ułaskawiony“ auf wiadomosci.wp.pl, abgerufen am 22. August 2025.