Junge Europäische Föderalisten

Junge Europäische Föderalisten Europa
(JEF)
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Rechtsform VoG
Gründung 1972
Sitz Brüssel
Zweck Föderalismus und Demokratie auf europäischer Ebene zu fördern
Vorsitz Christelle Savall
Geschäftsführung Judit Lantai
Umsatz 470.000 Euro (2020)
Mitglieder ca. 30.000
Website jef.eu
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Die Jungen Europäischen Föderalisten Europa (JEF, französisch Jeunes Européens Fédéralistes, englisch Young European Federalists) sind ein transnationaler Jugendverband mit über 30.000 Mitgliedern in über 30 Ländern in Europa und die Jugendorganisation der Union der Europäischen Föderalisten (UEF). Derzeitige Präsidentin des Europaverbandes ist Christelle Savall. Ableger im deutschsprachigen Raum sind die JEF Deutschland, BEJ/JEF Österreich und die Young European Swiss.

Ziele

Gemäß ihrer Satzung ist die JEF überparteilich europapolitisch aktiv. Sie tritt für eine politische Integration Europas aufgrund von demokratisch legitimierten Strukturen ein. Dabei tritt die JEF für eine Betonung des Subsidiaritätsprinzips als Form der föderalen Kompetenzverteilung ein. Ein weiterer Kernpunkt ist die Forderung nach einer freien, gerechten und integrierten europäischen Gesellschaft. Die JEF setzt sich für eine umfassende Reform der EU hin zu mehr Demokratie, Bürgernähe, Transparenz, Effizienz und Nachhaltigkeit ein. Sie sieht die föderale Integration Europa als ein erster Schritt für die Demokratisierung der Global Governance und einer friedlichen Weltordnung. Neben den politischen Zielen versucht der Verband insbesondere, das europäische Bewusstsein bei jungen Menschen zu fördern und diese zu gesellschaftlichem Engagement zu ermuntern.

Arbeitsweise

Die JEF arbeiten ehrenamtlich und in einer weitgehend dezentralisierten Netzwerkstruktur. Entscheidungen werden im Verband auf Grundlage demokratischer und föderalistischer Prinzipien transparent getroffen.

Der Dachverband auf europäischer Ebene (JEF Europa) ist für die politische und organisatorische Koordination der nationalen Sektionen zuständig. Die JEF Europa wird vom Executive Bureau vertreten, das für eine Amtszeit von zwei Jahren von Delegierten der nationalen Sektionen auf dem jährlich stattfindenden europäischen Kongress gewählt wird.

Aktivitäten

Die JEF erarbeitet Positionen zur europäischen Politik und veranstaltet internationale Seminare und Kongresse für Jugendliche, Straßenaktionen sowie Informations- und Diskussionsveranstaltungen. Seit 2009 verfügt die JEF mit Treffpunkteuropa auch über ein deutschsprachiges europapolitisches Onlinemagazin. Neben Kampagnen und Projekten zu aktuellen europapolitischen Themen gibt es auch jährlich wiederkehrende Veranstaltungen. Seit 1999 organisiert die JEF zum Beispiel in Berlin ein internationales Seminar, bei dem bis zu 120 Jugendliche aus 25 europäischen Staaten zusammenkommen. Gemeinsam mit Abgeordneten aus allen Fraktionen organisiert die JEF im Bundestag das Parlamentarische Forum Europas Zukunft. Über den bundesweiten Termindienst Europatermine.de versucht sie das Angebot an europapolitischen Veranstaltungen für Interessierte schnell zugänglich zu machen.

Sektionen

Die JEF setzt sich aus einer Vielzahl von nationalen Sektionen zusammen, weit über die Europäische Union hinaus.

Die deutsche Sektion heißt Junge Europäische Föderalisten Deutschland und hat rund 4.000 Mitglieder. Gegründet wurde der deutsche Verband bereits im Jahre 1949 als „Bund Europäischer Jugend“ (BEJ).

In Österreich heißt die nationale Sektion der JEF „Bund Europäischer Jugend – Junge Europäische Föderalisten“ (BEJ/JEF Österreich). Die älteste Fraktion der JEF Österreich ist die bereits 1955 gegründete Landesfraktion JEF Steiermark. Sie bildet den ältesten Teil der österreichischen BEJ/JEF-Historie und stellt auch einer der aktivsten Landesverbände seit den Ursprüngen dar. Unter dem Namen Europajugend wurde die JEF Steiermark von Max Wratschgo und anderen Gründungsmitgliedern gegründet, bis sie sich über die Jahre hin zur JEF Steiermark weiterentwickelte.

In der Schweiz ist die nationale Sektion der JEF Bestandteil der Neuen Europäischen Bewegung Schweiz und ist als Young European Swiss organisatorisch selbstständig.

Prominente ehemalige Mitglieder

Der CDU-Politiker Rudolf Seiters, der SPD-Politiker Jo Leinen und die Grünen-Mitgründerin Petra Kelly waren in ihrer Jugendzeit Mitglieder der JEF Deutschland.[1] Monica Frassoni, die 2004–2009 Co-Vorsitzende der Fraktion Die Grünen/Europäische Freie Allianz im Europäischen Parlament war, war Ende der 1980er Jahre Generalsekretärin der JEF.

Das Alumninetzwerk heißt Friends of JEF und war bis 2023 ein eingetragener Verein mit Sitz in Berlin.[2]

Landesverband Hamburg

Die ehemaligen CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Henning Finck, Roland Heintze, Wolfgang D. Kramer und Alexander-Martin Sardina waren Landesvorsitze und Heiko Hecht stellvertretender Landesvorsitzender der JEF in Hamburg. In den Jahren 1977 bis 1980 war der Publizist Helmut Stubbe da Luz Landesgeschäftsführer der JEF in Hamburg. Der frühere CDU-Europaabgeordnete Georg Jarzembowski und der ehemalige Staatsrat Detlef Gottschalck (CDU) waren ebenfalls Landesgeschäftsführer in diesem Landesverband. Johannes Kahrs, Wolfgang D. Kramer und Alexander-Martin Sardina sind Ehrenmitglieder der JEF in Hamburg.[3][4]

Liste der europäischen Präsidenten

Amtszeit Name
seit 2023 Christelle Savall
2021–2023 Antonio Argenziano
2019–2021 Leonie Martin
2015–2019 Christopher Glück
2011–2015 Pauline Gessant
2009–2011 Philippe Adriaenssens
2007–2009 Samuele Pii
2005–2007 Jan Seifert
2003–2005 Jon Worth
2001–2003 Alison Weston
1999–2001 Paolo Vacca
1997–1999 Philip Savelkoul
1995–1997 Ugo Ferruta
1993–1995 Tor Eigil Hodne
1991–1993 Stephen Woodard
1989–1991 Giannis Papageorgiou
1987–1989 Lars Erik Nordgaard
1983–1987 Manfred Auster
1981–1983 David Grace
1979–1981 Richard Corbett
1977–1979 Jo Leinen
1974–1976 Julian Priestley
1972–1974 Peter Osten

Liste der europäischen Generalsekretäre

Amtszeit Name
seit 2024 Brigita Krasniqi
2022–2024 Judit Lantai
2018–2022 Milosh Ristovski
2016–2018 Valentin Dupouey-Sterdyniak
2014–2016 Ioan Bucuras
2013–2014 Federico Guerrieri
2012 Stefan Manevski
2010–2012 Peter Ruben Loodts
2008–2010 Peter Matjašič
2006–2008 Vassilis Stamogiannis
2004–2006 Joan Marc Simon
2002–2004 Marianne Bonnard
2000–2002 Niki Klesl
1998–2000 Laura Davis
1996–1998 Tobias Flessenkemper
1994–1996 Ingo Linsenmann
1992–1994 Bernd Hüttemann
1992 Soraya Usmani Martinez
1989–1991 Irmeli Karhio
1987–1989 Monica Frassoni
1985–1987 Giannis Papageorgiou
1984–1985 Susana Roson
1982–1984 Tore Nedrebø
1981–1982 Eva Finzi
1980–1981 David Grace
1977–1980 Jacques Vantomme
1975–1977 Gerda de Munck

Einzelnachweise

  1. Stephen Milder, Thinking Globally, Acting (Trans-)Locally: Petra Kelly and the Transnational Roots of West German Green Politics, in: Central European History, vol. 43, no. 2 (2010), 301-26
  2. Amtsgericht Charlottenburg, Vereinsregister VR 29061 B, abgerufen am 10. Dezember 2023
  3. Chronik der JEF Hamburg e. V., abgerufen am 16. Juni 2018.
  4. Auszug aus dem Vereinsregister Akte 69 VR 5904 beim Amtsgericht Hamburg.