Wolfsgitter

Ein Wolfsgitter ist ein schmiedeeisernes senkrecht eingemauertes Fenstergitter mit abgespreizten Spitzen.
Die Wolfsgitter wurden aus Bandeisen geschmiedet, dessen Länge der Höhe eines Fensterdurchbruches entsprach. Sie wurden fest zwischen der Fensterbrüstung und dem -sturz eingebaut. Die Schutzgitterart kamen schon im 15./16. Jahrhundert zum Einsatz. Das Wort Wolfsgitter bezieht sich auf eine besondere Form der Wolfsangel mit ihren Spitzen.[1] Auch besondere Arten von Stangenwaffen, wie die Korseke mit abgebogenen Spitzen, nannte man Wolfseisen.[2] Fenster von Vorratsräumen mit lebenswichtigen Dingen wurden mit Wolfsgittern gesichert. Beim Abriss alter Gebäude wurden die Gitter ausgebaut und u. a. in Bauten des 18. Jahrhunderts fanden sie ihre Wiederverwendung in den Fensteröffnungen besonderer Räume. In den Fotobeispielen sieht man die Herstellung des Wolfsgitters aus alten Eisenreifenbändern, die Nagellöcher verraten dies. Das Maulbronner Gitter verschließt eine Zuluftöffnung vom Herrenrefektorium (13. Jahrh.) zur Klosterküche, es liegt im Innenbereich und es war der Korrosion kaum ausgesetzt. Auch dieses Gitter ist schon früh aus einem Reifeisen geschmiedet worden.
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Wolfsgitter in Cölpin -
Wolfsgitter, Kloster Amelungsborn -
Wolfsgitter zur Klosterküche Maulbronn -
Wolfsgitter -
Wolfsangel
Einzelnachweise
- ↑ Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Abgerufen am 15. Juni 2025.
- ↑ Karl Koetschau, Erich Haenel: Zeitschrift für historische Waffenkunde, IV. Band, Heft 7, Seite 239 u. 242 (digitale Buchansicht). 1906, abgerufen am 15. Juni 2025.