Wolfgang Weber (Keramiker)
Wolfgang Weber (* 26. Dezember 1937 in Plauen; † 19. Januar 2025) war ein deutscher Keramiker.
Leben und Werk
Wolfgang (Wolfgang Horst) Weber absolvierte ab 1951 eine Lehre als Dekorationsmaler und arbeitete bis 1958 in seinem Beruf. Daneben besuchte er die Mal- und Zeichenschule Zwickau, wo seine Lehrer Karl Michel, Tatjana Lietz und Erik Magnus Winnertz waren. Von 1958 bis 1961 studierte er Farbgestaltung bei Paul August, Kurt Hermann Kühn und Werner Nerlich an der Fachschule für Werbung und Gestaltung Berlin-Oberschöneweide und von 1961 bis zum Diplom als Keramiker 1966 bei Wolfgang Henze, Rudolf Kaiser und Arno Mohr an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Dann hatte er dort bis 1967 eine Aspirantur. Ab 1967 arbeitete er freischaffend in Berlin. Er schuf insbesondere als Auftragsarbeiten architekturbezogene Keramiken und Werke für den öffentlichen Raum. Als der Verband Bildender Künstler der DDR ein Kollektiv für die Erarbeitung einer Konzeption zur künstlerischen Gestaltung des Wohngebiets Marzahn I formierte, wurde er dessen Leiter. Neben seiner Arbeit als Keramiker betätigte Weber sich erfolgreich als Zeichner. Er arbeitete auch als Leiter eines Keramik-Zirkels an der Volkshochschule Friedrichshain.[1]
Weber hatte Einzelausstellungen und beteiligte sich an Gruppenausstellungen und an internationalen Symposien und unternahm Studienreisen ins Ausland. Ab 1998 fuhr er im Sommer regelmäßig zur künstlerischen Arbeit nach Neuentempel.
Elena Pogrzeba, die Tochter Webers, ist Fotografin.

Weber wurde in der Künstlerabteilung des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde beigesetzt.
Mitgliedschaften
- 1967 bis 1990: Verband Bildender Künstler der DDR
- 1990 bis 2012: Allianz Deutscher Designer
- ab 1991: Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler
Ehrungen
- 1981: Orden Banner der Arbeit Stufe I (im Kollektiv)
- 1984: Kunstpreis des FDGB (im Kollektiv)
Rezeption
„Wolfgang Weber erweist sich als ein philosophierender Zeichner, der existenzielle Fragestellungen in einer eigenwilligen Bildsprache darstellt. Der menschliche Körper ist der Hauptgegenstand der künstlerischen Arbeit. Mit seinen in feinen Linien und Schraffuren ausgeführten großformatigen Handzeichnungen macht er kritisch auf Gefährdungen unserer Gesellschaft, auf unsere eigenen Schwächen, auf unsere eigene Verantwortung aufmerksam.“[2]
Keramische Werke (Auswahl)
- Die Macht der Strahlen (1969; farbige Kugeln aus Glas und Keramik an einer Zwei-Figuren-Gruppe von Ingeborg Hunzinger; Berlin, Friedrichshagener Straße 9)[3]
- Voigtländische Landschaft (um 1979, Relief)
- Vegetation (1980, Relief, farbig glasiert, ca. 15 m², Berlin-Marzahn, Helene-Weigel-Platz; mit Horst Göhler)
- Dekorative Giebelgestaltung an einem zehngeschossigen Wohnhaus-Block (1981; Baukeramik; Berlin-Marzahn)[4]
- Große Blüten (1983; monumentale Blüten als Bestandteil eines Ensembles aus sieben Betonstelen; Berlin, Park Akazienwäldchen, Nähe Murzahner Ring 25)[5][6]
- Uckermärker Landschaften (1985, sieben Keramikreliefs, farbig glasiert; Berlin-Marzahn, damalige Klubgaststätte Uckermärker Krug; mit Horst Göhler)[7]
- Tag und Nacht (1988, Bodengestaltung, Ø 6 m, Höhe. 85 cm; Berlin, Salvador-Allende-Straße 2–8, Park der heutigen DRK-Kliniken Köpenick)[8]
Ausstellungen (unvollständig)
Einzelausstellungen
- 2014: Gut Gödelitz („Kunstgedanken–Zeitgedanken“; Handzeichnungen; mit Elena Pogrzeba)[2]
Gruppenausstellungen
- 1976 und 1979: Berlin, Bezirkskunstausstellungen
- 1982/1983 und 1987/1988: Dresden, IX. und X. Kunstausstellung der DDR
Literatur
- Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 1003
Einzelnachweise
- ↑ Dirk Moldt: „Man fühlt sich wohl hier!“ In: Friedrichshainer ZeitZeiger. 1. März 2020, abgerufen am 19. August 2025.
- ↑ a b Kunstgedanken - Wolfgang Weber, Elena Pogrzeba. In: Gut Gödelitz. 1. Juni 2014, abgerufen am 19. August 2025.
- ↑ Die Macht der Strahlen – Bildhauerei in Berlin. Abgerufen am 19. August 2025.
- ↑ Abbildung in: Bildende Kunst, Berlin, 9/1981, S. 436
- ↑ Plastische Körper – Große Blüten – Bildhauerei in Berlin. Abgerufen am 19. August 2025.
- ↑ Google Maps. Abgerufen am 19. August 2025.
- ↑ easydb.archive
- ↑ Tag und Nacht – Bildhauerei in Berlin. Abgerufen am 19. August 2025.