Wolfgang Brüning

Wolfgang Brüning im Filmteam von Olympia 1936 (halblinks hinter Leni Riefenstahl)

Wolfgang Brüning (* 18. September 1915 in Berlin; † 15. Dezember 1980[1]) war ein deutscher Schnittmeister.

Leben und Wirken

Wolfgang Brüning stammte aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater war Tischler, der erst durch seine Frau das Lesen lernte, diese war Näherin. Die ältere Schwester Elfriede Brüning wurde später Schriftstellerin. Die Familie lebte in Berlin-Prenzlauer Berg an der Stargarder Straße. Die Eltern und die Schwester engagierten sich in der kommunistischen Bewegung, um 1933 erwarben sie eine Leihbücherei in Wedding, in deren Hinterräumen sich dann öfter auch die Führung der verbotenen KPD um Wilhelm Pieck und Ernst Thälmann trafen. Wolfgang Brüning war dagegen in der bündischen Jugend aktiv und war nach deren Zwangseingliederung auch Mitglied der Hitlerjugend. Er wurde von seiner Schwester als ein seit seiner Kindheit sehr hübscher Junge beschrieben, wegen dem die Leute auf der Straße stehenblieben.[2]

Als Komparse bei einem Film entdeckte ihn die Filmemacherin Leni Riefenstahl. Sie holte ihn als Mitarbeiter in ihre Filme und machte ihn wahrscheinlich auch zu einem ihrer Liebhaber.[3] Wolfgang Brüning wirkte zunächst bei Triumph des Willens (1934/1935) als Volontär mit, danach bei Olympia (1936/1938) als Schnitt-Assistent. Danach ist von 1940/1941 eine Tätigkeit als Schnittmeister in einem Werbefilm der Bayer-I.G. Farben bekannt.

1945 war Wolfgang Brüning bei der Produktion des ersten deutschen Nachkriegskurzfilms, der Zeichentrick-Satire Dob, der Stallhase in Berlin beteiligt. 1946 war er bei einem DEFA-Kurzfilm Berater. In dieser Zeit lebte er in West-Berlin. 1951 hatte er die Idee für eine längere Filmdokumentation über die Berliner Philharmoniker.[4]

Filmografie (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Elfriede Brüning Deutsche Biographie, Abschnitt Genealogie, mit Lebensdaten von Wolfgang Brüning
  2. Elfriede Brüning ist tot. Erinnern strengt an, in Süddeutsche Zeitung, vom August 2014 (Text); mit einigen weiteren Erinnerungen an ihren Bruder
  3. Elfriede Brüning, Mißratenes Interview, in Klaus Huhn (Hrsg.): Nachlese. 18 Spotless-Autoren über die Kehrtwende, Berlin 2013, S. 20; zitiert in Cutter Leni Riefenstahls Niqolas, detaillierte Erinnerungen seiner Schwester; er wurde häufig von Leni Riefenstahls Kameramann persönlich mit dem Auto von zu Hause abgeholt
  4. Matthias Pasdzierny, Wiederaufnahme? Rückkehr aus dem Exil und das westdeutsche Musikleben nach 1945, edition text+kritik 2014, S. 36–37; dieses wurde im Vorspann des Filmes erwähnt, der Filmregisseur Hermann Stößer war vorher an zwei Kriegspropagandafilmen beteiligt gewesen