Wolff Jakob Lauffensteiner

Wolff Jakob Lauffensteiner (auch Wolff Jacob Lauffensteiner; * 28. April 1676 in Steyr, Oberösterreich; † 26. März 1754 in München, Bayern) war ein österreichischer Musiker, insbesondere Lautenist, und Komponist.

Leben

Lauffensteiner, geboren in Österreich, wurde in seiner Kindheit von seinem gleichnamigen Vater, der in Steyr als Türmer angestellt war, musikalisch ausgebildet. Nachdem er nachweisbar 1709 in Graz als Lautenist tätig gewesen war, trat er im Jahr 1712 in kurbayerische Dienste. Dort war er zunächst Kammerdiener und Musiklehrer der Prinzen während ihrer Internierung in Graz, bevor er ab 1715 in alleinigen Diensten des Prinzen Ferdinand Maria Innozenz von Bayern stand. Diesem folgte Lauffensteiner auf zahlreiche, etwa nach Frankreich und Italien führend, Reisen und Feldzüge. Nach dem Tod Ferdinands im Jahr 1738 wurde er pensioniert.[1]

Musikalische Arbeit

Neben seinen Tätigkeiten als Musiklehrer und Kammerdiener komponierte Lauffensteiner Kammersinfonien, Lautenkonzerte und Solostücke sowie Duette[2] für die Laute, von denen nur letztere erhalten zu sein scheinen. Diese erschuf der Komponist wohl anfangs für den eigenen Gebrauch und mit der Zeit vermehrt auch für pädagogische und kammermusikalische Zwecke. In seinem Musikstil orientierte er sich an den damaligen Vorbildern aus Wien und Italien.[3]

Literatur

  • Rudolf FlotzingerLauffensteiner, Wolff Jacob. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, ISBN 3-428-00194-X, S. 711 (Digitalisat).
  • Ernst Gottlieb Baron: Historisch-theoretische und practische Untersuchung des Instruments der Lauten. Nürnberg 1727-
  • H. Federhofer: Die Grazer Stadtpfarrmatrikeln als musikgeschichtliche Quelle. In: Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Band 45, 1954, S. 158–168.
  • R. Flotzinger: Rochus Berhandtzky und Wolff Jacob Lauffensteiner. Zum Leben und Schaffen zweier Lautenisten in kurbayerischen Diensten. In: SMw. Band 27, 1966, S. 200–240.

Einzelnachweise

  1. Institut für kunst-und musikhistorische Forschungen: Lauffensteiner, Brüder Wolff Jakob:. 2002, abgerufen am 20. Januar 2022.
  2. Vgl. etwa Frederick Noad: The Baroque Guitar (= The Frederick Noad Guitar Anthology. Band 2). Ariel Publications, New York 1974; Neudruck (mit CD): Amsco Publications, New York / Sydney, ISBN 978-0-8256-1811-6, S. 78–89 (Grave, Allegro und Andante aus einem Duetto aus einem Manuskript mit dem Titel Sonata a Liuto Primo et Secundo ou Violino, Viol de Gamba et Violoncello, bearbeitet für zwei Gitarren und mit Anmerkungen versehen).
  3. Deutsche Biographie: Lauffensteiner, Wolff Jacob - Deutsche Biographie. Abgerufen am 20. Januar 2022.