Wolfartsweiler (Bad Wurzach)

Wolfartsweiler
Koordinaten: 47° 58′ N, 9° 52′ O
Höhe: ca. 703 m ü. NHN
Postleitzahl: 88410
Wolfartsweiler (Baden-Württemberg)
Wolfartsweiler (Baden-Württemberg)
Lage von Wolfartsweiler in Baden-Württemberg

Wolfahrtsweiler ist ein Weiler auf der Gemarkung Unterschwarzach, der zur Stadt Bad Wurzach im Landkreis Ravensburg gehört.

Lage

Wolfartsweiler liegt etwa 1,1 km westlich von Oberschwarzach, 1,7 km östlich von Hummertsried und 1 km südlich von Adelshofen. Rund 1 km südlich befindet sich Unterschwarzach, wo auch eine Anbindung an die B 30 besteht.[1]

Das Freizeitnetz des Radnetzes Baden-Württemberg führt von Unterschwarzach durch Wolfartsweiler weiter nach Füramoos.[2]

Geschichte

Die erste Erwähnung des Ortes Wolfartsweiler, ursprünglich als Wolffartschwyler belegt, stammt aus dem Jahr 1530. Zu dieser Zeit war Wolfartsweiler ein österreichisches Lehen und befand sich im Besitz der Herren von Hummertsried. Über die Adelsfamilien von Rotenstein und von Hinweil gelangte der Ort im Jahr 1618 an das Haus Waldburg.

Im Laufe seiner Geschichte gab es in Wolfartsweiler eine Burg (ca. 16 × 11 m)[3], die heute abgegangen ist, also nicht mehr existiert. Im Jahr 1793 wurde Wolfartsweiler vereinödet. Die Existenz einer ersten Kapelle wird für den Anfang des 18. Jahrhunderts vermutet.[4]

Kapelle

Die Kapelle in Wolfartsweiler ist eine Ortskapelle aus dem 19. Jahrhundert. Sie besitzt einen Rechteckgrundriss mit einer eingezogenen, rund geschlossenen Chornische. Das Bauwerk ist mit einem Satteldach versehen, das über der Chornische abgewalmt ist.[5] Eine Glocke hängt im hölzernen Giebelreiter, auf dem ein Kreuz thront.

Windpark

Der Windpark Wolfahrtsweiler, besteht aus zwei Horizontalläufer-Windenergieanlagen des Herstellers AN Windenergie GmbH, Typenbezeichnung AN BONUS 1,3 MW/62. Beide Anlagen wurden am 20. Dezember 2004 in Betrieb genommen. Sie liefern als Volleinspeisung Strom ins Netz und sind fernsteuerbar. Es gibt keine Systeme zur Rotorblattenteisung und keine Auflagen für zeitweise Abschaltungen oder Leistungsbegrenzungen.[6][7]

Jede Windenergieanlage hat eine Nennleistung von 1.300 kW. Bei 3,0 m/s Windgeschwindigkeit beginnen sie Energie zu liefern. Die Nennleistung wird bei 15,0 m/s erreicht; bei 25,0 m/s schalten die Anlagen ab. Die Überlebensgeschwindigkeit beträgt 55,0 m/s.

Komponenten

Der Rotor hat einen Durchmesser von 62,0 m mit drei GFK-Blättern (Typ LM 29 / B30 von LM Glasfieber/Bonus). Die maximale Drehzahl beträgt 19/min, was einer Blattspitzengeschwindigkeit von 62 m/s (223,2 km/h) entspricht.

Das Getriebe ist ein dreistufiges Stirnrad-/Planetengetriebe mit einer Übersetzung von 1:79 von Flender.

Der Generator ist ein Asynchrongenerator von ABB, der maximal 1.500/min erreicht und 690 V Spannung liefert. Die Netzaufschaltung erfolgt mittels Thyristoren bei 50,0 Hz Netzfrequenz.

Der Turm ist ein konischer Stahlrohrturm (Hersteller: Roug/KGW/SSC) mit einer Nabenhöhe von 68 m.

Massen und Gewichte

Das Gesamtgewicht einer Anlage beträgt 280,0 t. Davon entfallen 30,0 t auf den Rotor, 50,0 t auf die Gondel und maximal 198,0 t auf den Turm.[8]

Standorte

Foto Baujahr Name Standort Beschreibung
BW 2004 WEA 1
Wikidata

Standort
BW 2004 WEA 2
Wikidata

Standort

Einzelnachweise

  1. Karte: Alle Schutzgebiete - Daten- und Kartendienst der LUBW. Abgerufen am 2. Juni 2025.
  2. Radroutenplaner Baden-Württemberg. Abgerufen am 2. Juni 2025.
  3. Burg Wolfartsweiler. Abgerufen am 2. Juni 2025.
  4. Wolfartsweiler - Wohnplatz - Detailseite - LEO-BW. Abgerufen am 2. Juni 2025.
  5. Kapelle Wolfartartsweiler Bad Wurzach - Detailseite - LEO-BW. Abgerufen am 2. Juni 2025.
  6. Einheit Detail | MaStR. Abgerufen am 4. Juni 2025.
  7. Einheit Detail | MaStR. Abgerufen am 4. Juni 2025.
  8. Lucas Bauer: AN Bonus 1300/62 - 1,30 MW - Windkraftanlage. Abgerufen am 4. Juni 2025.