Wolf 2

Wolf 2
Basisinformation
Hersteller Mercedes-Benz
Produktionszeit 2025
Vorgängermodell Wolf (Fahrzeug)
Technische Daten
Nutzlast 1200 kg
Länge 4852 mm
Breite 1900 mm
Höhe 2183 mm
Motor 3-Liter (183 kW)
Drehmoment 600 Nm

Der Wolf 2 ist ein militärisches Mehrzweckfahrzeug der Bundeswehr und das Nachfolgemodell des seit den 1980er-Jahren genutzten Wolf (Mercedes-Benz G-Klasse 250 GD). Die Bundeswehr bestellte zunächst 1500 Fahrzeuge, mit einer Option auf bis zu 5800 Exemplare. Mit dem Wolf 2 erhält die Truppe nicht nur einen leistungsstarken und robusten Ersatz für den Vorgänger, sondern zugleich das erste Fahrzeug, das serienmäßig mit der neuen digitalen Funk- und Führungsarchitektur D-LBO (Digitalisierung landbasierter Operationen) ausgestattet ist.[1]

Geschichte

Das Vorgängermodell Wolf

Im Juli 2024 schloss die Bundeswehr mit Mercedes-Benz einen Rahmenvertrag über die Lieferung von zunächst 1500 Fahrzeugen ab. Der Vertrag sieht eine Option auf insgesamt bis zu 5800 Exemplare vor. Bereits im November 2024 wurden die ersten fünf Vorserienfahrzeuge an die Wehrtechnische Dienststelle zur Erprobung übergeben. Dabei standen insbesondere die Belastbarkeit, die Geländetauglichkeit sowie die Integration der neuen digitalen Funk- und Führungsarchitektur D-LBO im Mittelpunkt.

Ab Ende 2025 soll die Serienauslieferung beginnen. Geplant ist eine Fertigungsrate von bis zu 30 Fahrzeugen pro Woche. Die ersten Fahrzeuge werden zunächst ohne D-LBO-Komponenten ausgeliefert; deren Einbau erfolgt anschließend durch die Bundeswehr selbst sowie durch spezialisierte Partnerunternehmen. Ab April 2026 ist die regelmäßige Ausstattung der Truppe vorgesehen.

Technik und Varianten

Der Wolf 2 ist das Nachfolgemodell des seit den 1980er-Jahren genutzten Mercedes-Benz 250 GD Wolf (Baureihe W 461). Basis des Wolf 2 ist die militärische Baureihe W 464 der Mercedes-Benz G-Klasse.

Das Fahrzeug hat einen Leiterrahmen mit aufgesetzter Karosserie und ist für eine zulässige Gesamtmasse von 4,5 t ausgelegt. Damit können vier voll ausgerüstete Soldaten einschließlich Waffen, Munition und persönlicher Ausrüstung transportiert werden. Die Nutzlast beträgt bis zu 1,2 t. Angetrieben wird der Wolf 2 von einem Dieselmotor mit einer Leistung von 183 kW und einem Drehmoment von 600 Nm. Gegenüber dem Vorgänger verfügt er über mehr Bodenfreiheit, ein verstärktes Fahrwerk und eine verbesserte Geländegängigkeit.

Der Unterschied zur zivilen G-Klasse liegt in der konsequenten Ausrichtung auf militärische Anforderungen. So kommt ein Euro-3-Motor zum Einsatz, der sowohl NATO-Kraftstoffe als auch minderwertigen Treibstoff verträgt. Darüber hinaus kann die Motorsteuerung in kritischen Situationen übersteuert werden, um kurzfristig die volle Leistung abzurufen.

Der Wolf 2 wird in zwei Hauptvarianten eingeführt: als Führungsfahrzeug sowie in einer speziellen Version für die Feldjäger mit angepasster Sondersignalanlage. Weitere Sonderausstattungen, wie sie beim Wolf 1 für Sanitäts- oder Luftlandeeinheiten üblich waren, werden künftig durch andere Fahrzeugsysteme übernommen.

Eine zentrale Neuerung ist die serienmäßige Integration der digitalen Funk- und Führungsarchitektur D-LBO (Digitalisierung landbasierter Operationen). Hierfür ist im Heckbereich ein standardisiertes Einbaurack vorgesehen, das die Aufnahme unterschiedlicher Geräte ermöglicht. Damit ist der Wolf 2 das erste Fahrzeug der Bundeswehr, das von Beginn an vollständig auf die digitale Führungs- und Kommunikationsfähigkeit ausgelegt ist.[2]

Einzelnachweise

  1. Geländewagen Wolf 2 im Test. Abgerufen am 2. September 2025.
  2. Torsten Seibt: Tausende neue Mercedes G "Wolf" für die Bundeswehr: Einblicke in die extremen Härtetests. 11. August 2025, abgerufen am 2. September 2025.