Wolf und Füchsin
| Film | |
| Titel | Wolf und Füchsin |
|---|---|
| Originaltitel | Wjelk a liška |
| Produktionsland | DDR |
| Originalsprache | Sorbisch |
| Erscheinungsjahr | 1951 |
| Länge | (Fragment) 20 Minuten |
| Stab | |
| Regie | Johannes Hempel, Kurt Heine |
| Drehbuch | Johannes Hempel |
| Produktion | Johannes Hempel |
| Kamera | Johannes Hempel |
| Schnitt | Johannes Hempel |
Wolf und Füchsin (sorbisch Wjelk a liška) ist ein Puppentrickfilm von Johannes Hempel von 1951. Er war der erste Trickfilm in der DDR und der erste sorbische Trickfilm. Er ist nur in Fragmenten erhalten und wurde 2025 wieder aufgeführt.
Inhalt
Die schlaue Füchsin trickst den tölpelhaften Wolf mehrmals aus. In vier Szenen treten Füchsin und Wolf jeweils gemeinsam in Erscheinung. Die Kulissen zeigen Merkmale aus Bautzen und den sorbischen Dörfern der Umgebung.
Hintergründe
Johannes Hempel kam 1950 aus München nach Bautzen. In den Räumen des Sorbischen Kultur- und Volksbildungsamtes baute er sich ein kleines provisorisches Studio, wobei er von sorbischen Kulturinstitutionen und der sächsischen Landesregierung unterstützt wurde.[1]
Dort drehte er von Herbst 1950 bis Mai 1951 Wolf und Füchsin, nach dem gleichnamigen sorbischen Märchen.[2][3] Die Figuren und Kulissen baute und bewegte er zum großen Teil selber. Die Aufnahmen erfolgten mit einer 16-mm-Handkamera. Es gab wahrscheinlich nur eine sorbische Fassung Wjelk a liška. Die geplante Tonspur von Jurij Winar wurde nicht mehr umgesetzt. Der Film wurde dann in kleineren Veranstaltungen aufgeführt, vor allem in Schulen auf den Dörfern.[4]
Die vollständige Fassung des Filmes ging verloren, auch wegen des unfreiwilligen Wegganges Johannes Hempels von der DEFA 1962. Erhalten blieben lediglich drei Fragmente.[5] Diese wurden 2025 in Dresden durch die Sächsische Landesbibliothek wieder gezeigt.[6]
Literatur
- Volker Petzold: Johannes/Jan Hempel. Der Vater des sorbischen Puppentrickfilms. In: Grit Lemke, Andy Räder (Hrsg.): Sorbische Filmlandschaften. Serbske filmowe krajiny. Bertz + Fischer, Berlin 2024, S. 163–180, hier S. 163–165, mit detaillierten Hintergrundinformationen
- Filmwissenschaftliche Beiträge. 21. 1980. S. 113, 124, mit kurzen Angaben (kurze Auszüge)
Einzelnachweise
- ↑ Petzold, S. 163, mit einigen Hintergrundinformationen
- ↑ Pawoł Nado: Sorbische Volksmärchen. Systematische Quellenausgabe, Domowina, Bautzen 1956, S. 55, 61 (kurze Auszüge); es gab auch ein russisches Volksmärchen Die Füchsin und der Wolf, das aber wahrscheinlich einen etwas anderen Inhalt hat
- ↑ Chronologie zum deutschen Animationsfilm 1950–59 DIAF, mit einem Szenenfoto
- ↑ Petzold, S. 165
- ↑ Petzold, S. 164
- ↑ Wolf und Füchsin SLUB Dresden, zum 15. Februar 2025