Witzelsucht
| Klassifikation nach ICD-10 | |
|---|---|
| F07.0 | Organische Persönlichkeitsstörung |
| ICD-10 online (WHO-Version 2019) | |
Als Moria (altgriechisch μωρία mōría „Torheit“) oder Witzelsucht wird in der Medizin ein exzessiv-joviales Verhalten bezeichnet, das durch eine organische Schädigung des Gehirns – insbesondere des Frontalhirns – verursacht wird. (Frontalhirnsyndrom).[1][2]
Der Begriff "Moria" wurde 1888 von dem deutschen Neurologen Moritz Jastrowitz zur Benennung von albernen Verhaltensweisen in Verbindung mit übermäßiger Euphorie geprägt. 1890 grenzte der Neurologe Hermann Oppenheim die "Witzelsucht" von der Moria ab. Erstere bezeichne eine enger definierte ungehemmte Witzelei von Betroffenen, unabhängig von deren Stimmung.
Inzwischen werden in der Neurologie beide Bezeichnungen weitgehend synonym verwendet.
Literatur
- Mikael Angelo S. Francisco, Science Scramble, S. 164ff
- Moenikes et al., Die "Witzelsucht". Über die Einführung und die Bedeutung des Begriffs von Hermann Oppenheim im Jahr 1890 und seine Abgrenzung zur "Moria", Der Nervenarzt, 2024, [1]
Einzelnachweise
- ↑ Witzelsucht. In: Roche Lexikon Medizin. 5. Auflage. Elsevier, Urban & Fischer, München 2003, ISBN 3-437-15072-3 (gesundheit.de/roche [abgerufen am 27. August 2009]).
- ↑ Eugen und Manfred Bleuler: Lehrbuch der Psychiatrie. Springer 1983, ISBN 3-540-11833-0, S. 115, Google-Buchauszug