Windpark Kloppberg

Windpark Kloppberg
Windkraftanlagen im Windpark Kloppberg
Windkraftanlagen im Windpark Kloppberg
Lage

Windpark Kloppberg (Deutschland)
Windpark Kloppberg (Deutschland)
Koordinaten 49° 44′ 18″ N, 8° 12′ 5″ O
Land Deutschland
Daten

Typ Windpark
Primärenergie Windenergie
Leistung 25,3 MW (elektrisch)
Betreiber ABO Wind WP Kloppberg GmbH & Co. KG, Energiequelle GmbH, Ecowerk WP Kloppberg 2 GmbH, Windpark GmbH & Co. Gau-Heppenheim KG
Projektbeginn 1990er Jahre
Betriebsaufnahme ab 1995
Stilllegung 2010, 2014 (ältere WKA)
Turbine Fuhrländer FL 1000
Nordex N43
ENERCON E-48
ENERCON E-53
ENERCON E-115
Vestas V117-3.45MW
ENERCON E-82 E2
Stand 2019
f2

Der Windpark Kloppberg ist ein Windpark im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz. Er umfasst derzeit 21 Windkraftanlagen unterschiedlicher Hersteller auf den Gemarkungen der rheinhessischen Gemeinden Hochborn, Gau-Heppenheim und Dittelsheim-Heßloch.

Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme im Jahr 1999 gehörte er zu den größten derartigen Anlagen in der Region, die bis heute stark durch die Windkraftnutzung geprägt ist.

Lage

Der Windpark befindet sich im Landkreis Alzey-Worms auf dem Gebiet der Gemeinden Hochborn, Gau-Heppenheim und Dittelsheim-Heßloch am gleichnamigen Berg. Die Kreisstadt Alzey liegt 6 km westlich, Worms 17 km südöstlich, die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz 30 km nördlich. Die umgebende Landschaft (Rheinhessisches Hügelland) ist von waldarmen Flächen und intensiver Landwirtschaft sowie Weinanbau geprägt.

Mitten durch das Windparkgelände führen zwei Hochspannungs-Freileitungen für 380 bzw. 110 kV Spannung. Der Windpark selbst wird über 20-kV-Kabel im Mittelspannungsnetz an die Umspannanlage Gundersheim mit dem 110-kV-Netz der Westnetz angeschlossen, das wiederum in eine der durch das Gelände verlaufenden Freileitungen eingeschleift ist.

Bedingt durch den starken Zubau an Windenergie in der Region in den letzten Jahren ist der Park räumlich mit den benachbarten Windparks Dautenheim, FramersheimGau-Heppenheim und Hangen-WeisheimEppelsheim zusammengewachsen.

Geschichte

Erste Phase

Die ersten beiden Anlagen auf dem Kloppberg wurden 1995 auf Gau-Heppenheimer Gemarkung errichtet. Es handelte sich hierbei um zwei Micon M530-250 des heute nicht mehr existierenden Herstellers Micon. Sie verfügten je über eine Nennleistung von 250 kW.

Ende 1998 errichtete der Projektentwickler ABO Wind insgesamt 14 Anlagen des Typs Nordex N43 mit 600 kW Nennleistung und zwei Anlagen des Typs Fuhrländer FL 1000 in diesem Gebiet. Im Gegensatz zu den meisten anderen in Deutschland errichteten Windkraftanlagen standen diese nicht auf einer Stahlrohr-, sondern einem Gitterturm, was die Anlagen sehr auffällig machte. Nach Errichtung der Anlagen wurde der nun insgesamt 10,9 MW Nennleistung umfassende Park an verschiedene Investoren veräußert.[1]

Zweite Phase

Im Jahr 2005 wurde der Windpark erneut erweitert. Die Terrawatt Planungsgesellschaft GmbH erweiterte den Park um vier Anlagen des Typs Enercon E-48 mit je 800 kW Leistung, die im Oktober desselben Jahres in Betrieb gingen.[2] Eine dieser Anlagen befindet sich heute im Besitz der CW Consult GmbH & Co. KG.[3]

Dritte Phase

2010 wurde im Windpark Kloppberg erstmals ein Repowering durchgeführt. Die beiden mittlerweile 15 Jahre alten Micon-Anlagen, die nur über eine geringe Nennleistung aufwiesen, sowie eine Fuhrländer-Anlage wurden hierbei demontiert und stattdessen der Park um vier Anlagen des Typs Enercon E-53 erweitert. Technisch basieren sie auf den 2005 errichteten Anlagen Typ E-48, haben jedoch einen etwas größeren Rotordurchmesser.

Vierte Phase

In den Jahren 2014 und 2015 wurde erneut ein Repowering durchgeführt. Dabei wurden von Anfang Oktober bis Mitte November 2014 insgesamt 7 der 14 Nordex-Anlagen auf Gittermasttürmen demontiert.[4]

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Windpark Kloppberg errichtete ABO Wind Anfang 2015 den Windpark Framersheim-Gau-Heppenheim mit vier Anlagen des Typs Senvion 3.4M104, von denen zwei Anlagen auf Gau-Heppenheiemr Gemarkung stehen. Ende 2015 wurde im südwestlichen Bereich, benachbart zu den Windparks Dautenheim und Hangen-Weisheim–Eppelsheim, eine Anlage vom Typ ENERCON E-115 mit 3,05 MW Nennleistung errichtet.

Fünfte Phase

Eine Erweiterung wurde Anfang 2017 durchgeführt, als – erneut durch ABO Wind – zwei Anlagen des Typs V117-3.45MW des dänischen Herstellers Vestas errichtet wurden. Gegen den Bau der Anlagen bildete sich eine Bürgerinitiative.[5]

Sechste Phase

Im Jahr 2018 wurden im Zuge der bislang letzten Erweiterung zwei Anlagen des Typs Enercon E-82 E2 mit je 2,3 MW Nennleistung errichtet.

Aufbau

Stand 2019. Anlagen mit Stahlfachwerkturm sind kursiv gekennzeichnet, mittlerweile abgebaute Anlagen durchgestrichen.

Typ Leistung Nabenhöhe Rotor-
durchmesser
Gesamthöhe Anzahl Baujahr Projektierer Betreiber Gemarkung Bemerkungen
Micon M530-250 250 kW 30 m 26 m 43 m 2 1995 Gau-Heppenheim Abgebaut 2010 (Repowering)
Fuhrländer FL 1000 1000 kW 70 m 54 m 97 m 1 1998 Gau-Heppenheim Abgebaut 2010 (Repowering)
Fuhrländer FL 1000 1000 kW 70 m 54 m 97 m 1 1998 Gau-Heppenheim
Nordex N43 600 kW 78 m 43 m 99,5 m 7 1999 ABO Wind AG ABO Wind WP Kloppberg GmbH & Co. KG Gau-Heppenheim, Hochborn Abgebaut 2014 (Repowering)
Nordex N43 600 kW 77 m 43 m 98,5 m 7 1999 ABO Wind AG ABO Wind WP Kloppberg GmbH & Co. KG Dittelsheim-Heßloch, Gau-Heppenheim, Hochborn
ENERCON E-48 800 kW 75,6 m 48 m 99,6 m 4 2005 GAIA mbH Energiequelle GmbH Gau-Heppenheim
ENERCON E-53 800 kW 73,2 m 53 m 99,7 m 4 2010 Gau-Heppenheim, Hochborn
ENERCON E-115 3.050 kW 149 m 115 m 207 m 1 2015 GAIA mbH Energiequelle GmbH Gau-Heppenheim
Vestas V117-3.45MW 3.450 kW 141,5 m 117 m 200 m 2 2017 ABO Wind AG Ecowerk WP Kloppberg 2 GmbH Dittelsheim-Heßloch, Gau-Heppenheim
ENERCON E-82 E2 2.300 kW 138 m 82 m 179 m 2 2018 ENERCON Windpark GmbH Windpark GmbH & Co. Gau-Heppenheim KG Gau-Heppenheim

Einzelnachweise

  1. Windmesse: ABO Invest kauft zwei weitere Anlagen des Windparks Kloppberg. 18. Januar 2012, abgerufen am 6. September 2017.
  2. Terrawatt Planungsgesellschaft GmbH: 2005. Abgerufen am 6. September 2017.
  3. CW Consult GmbH & Co. KG: Referenzliste. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. September 2017; abgerufen am 6. September 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cw-consult.de
  4. Unternehmensgruppe Hagedorn: Gau Heppenheim, Windenergieanlage – Rückbau von vier Nordex N43 auf Gittermasttürmen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. September 2017; abgerufen am 6. September 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.unternehmensgruppe-hagedorn.de
  5. Wormser Zeitung: „Monsterrad“ in Dittelsheim-Heßloch kann gebaut werden. 24. November 2016, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 6. September 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.wormser-zeitung.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)