Windmühle Selsingen

Die Windmühle Selsingen (Elisabeth) am südlichen Ortsausgang in der niedersächsischen Gemeinde Selsingen, Mühlenkamp an der Hauptstraße, wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gebaut bzw. versetzt. Aktuell (2025) wird sie museal und als Kaffeestube genutzt.
Das Gebäude steht unter Denkmalschutz (siehe auch Liste der Baudenkmale in Selsingen).
Geschichte und Beschreibung
Selsingen wurde 1219 erstmals urkundlich erwähnt und gehört zur Samtgemeinde Selsingen im heutigen Landkreis Rotenburg (Wümme).
Die Galerie-Holländerwindmühle, gebaut 1868, hat einen zweigeschossigen, achteckigen Unterbau in verklinkertem Backsteinmauerwerk mit der Galerie. Darüber der dreigeschossige schiefergedeckte Mühlenschaft als Achtkant mit der Haube mit den Segelflügeln und der Windrose.[1] Kurz nach 1868 wechselte die Mühle den Eigentümer; er begann mit der Demontage der Mühle, wegen nicht optimalen Windverhältnissen. Sie wurde 1873 am höher gelegenen südlichen Ortsausgang wieder aufgebaut. Die Flügel wurden durch einen Sturm von 1907 schwer beschädigt. Daraufhin stellte man sie auf Dampfbetrieb um. Seit 1945 betrieb ein Elektromotor die Mühle. 1954 wurde der Mahlbetrieb aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt und sie diente nun als Sägerei. 1971 wurde der Betrieb geschlossen und nur wenige Tage später brannte das Gebäude ab. In den 1970er Jahren gründete sich der Mühlenschutzverein Selsingen, der die Mühle bis 1983 wieder sanierte und aufbaute. Benannt wurde die Mühle nach Elisabeth, den Vornamen aus der ehemaligen Müllerfamilie.
Das niedersächsische Landesdenkmalamt befand u. a.: „… ortsgeschichtlicher, gebäudetypischer und ortsbildprägender Zeugniswert ….“
Die Mühle ist die Nr. 69 in der Niedersächsischen Mühlenstraße im Landkreis Rotenburg in Bereich Nordostniedersachsen.
Weblinks
Einzelnachweise
Koordinaten: 53° 22′ 1,1″ N, 9° 13′ 9,3″ O