Windischenstraße 8


Das Haus Windischenstraße 8 ist ein denkmalgeschütztes Wohnhaus in der Altstadt von Weimar. Das Gebäude besitzt eine außerordentliche kulturgeschichtliche Bedeutung. Die Windischenstraße hieß einmal Windischengasse.
Geschichte
Das Gebäude wurde 1767/68 durch den Ratsdiener Johann Christian Hauptmann errichtet. Das Gebäude wurde 1990 instand gesetzt. Dabei wurde die Fassung des Treppenhauses entsprechend dem Befund wiedergeholt, jedoch wurden die zuvor abgebrochenen Seitenflügel nicht wieder errichtet. Der dreigeschossige Bau hat ein Mansarddach in dessen Mitte sich das Zwerchhaus befindet. Auch das Eingangsportal liegt in der Symmetrieachse des achtachsigen Gebäudes.[1] Zu den Bewohnern schreibt Werner Schmidt folgendes: "---Da Goethe ihn (Friedrich Schiller) in Weimar haben wollte,---, kehrte er 1799 hierher zurück und mietete sich eine Wohnung in der Windischengasse. Die Räume, die er im Haus Nr. 8 in der zweiten Etage innehatte, bewohnte vor ihm Charlotte von Kalb. Hausgenosse im Stockwerk darunter war ein Bruder der Charlotte von Stein, Geheimrat von Schardt.[2] Während seines Aufenthaltes in der Windischengasse entstanden "Maria Stuart", "Die Jungfrau von Orleans" und "Turandot" sowie zahlreiche Gedichte. 1802 kaufte er sich dann das Haus an der Espanade---."[3] In der zweiten Etage und dem dazugemieteten Dachgeschoss fand Schiller jedoch nicht die nötige Arbeitsruhe, was seinen Wunsch nach eigenem Besitz verstärkte. So nutzte Schiller die sich bietende Möglichkeit und lieh sich das nötige Geld von 4200 Reichstalern zusammen. Das Haus an der Esplanade war bei Schillers Tod schuldenfrei. Im Haus Windischenstraße 8 wohnte bedeutend später auch der Schriftsteller Heinrich Jäde. Gedenktafeln über dem Portal erinnern an Schiller und Jäde.
Einzelnachweise
- ↑ Rainer Müller: Kulturdenkmale in Thüringen: Stadt Weimar. Band 4.1.: Altstadt. E. Reinhold Verlag, Erfurt 2009, S. 513.
- ↑ Es handelt sich hier um Ernst Carl Constantin von Schardt (1744-1833).
- ↑ Werner Schmidt: Hier wohnte … Eine Weimarer Chronik von Lucas Cranach bis Louis Fürnberg (Weimar. Tradition und Gegenwart Heft 10), 3. Aufl., Weimar 1976, S. 28.
Koordinaten: 50° 58′ 45,6″ N, 11° 19′ 43″ O