Wilm Roil
Wilm Roil (* 1942) ist ein deutscher Schauspieler.
Leben
Seine Ausbildung zum Schauspieler absolvierte Roil an der Theaterhochschule Leipzig, worauf schnell einige Engagements folgten, u. a. in den Krimireihen Tatort, Derrick und Ein Fall für zwei.
1986 wirkte er in der US-amerikanischen Fernsehproduktion Väter und Söhne – Eine deutsche Tragödie mit, die gleichzeitig sein erstes ausländisches Rollenengagement in seiner Karriere darstellte.
Einem breiten Publikum wurde er bekannt durch die Rolle des Manfred Busch in der ARD-Vorabendserie Marienhof, in der er vom 1. Oktober 1992 bis April 1994 zu sehen war. Als Grund, weshalb er in der Serie mitwirkte, gab er „die ersten sechs guten Bücher“ an. Viktoria Brams, die damals Roils Seriengattin Inge Busch verkörperte, wirkte als einzige Darstellerin des ursprünglichen Casts bis zur letzten Folge im Jahr 2011 mit.
Neben weiteren Engagements in Krimiserien war Roil zuletzt vermehrt in Kurzfilmen zu sehen.
Filmografie
Kino
- 1987: Das Mädchen mit den Feuerzeugen (als Krüger)
- 2003: Der Plan des Herrn Thomaschek (Kurzfilm) (als Herr Thomaschek)
- 2004: Der Bananenkaktus (Kurzfilm) (als Reisebürokaufmann)
- 2004: Jump! (Kurzfilm)
- 2006: Night of the Shorts – Die letzten Tage (Kurzfilm)
- 2006: Shoppen (als Leiter)
Fernsehen
- 1980/1991: Tatort
- 1980: Kein Kinderspiel (als Bagel)
- 1991: Bis zum Hals im Dreck (als Kessler)
- 1981: Der Fuchs von Övelgönne – Hochzeitsreise
- 1985: Gambit
- 1986: Väter und Söhne – Eine deutsche Tragödie
- 1986: Detektivbüro Roth – Waffen für den großen Sturm (als Ramirez)
- 1987: Hafendetektiv – Der Tod des Schiffers
- 1987: Derrick – Koldaus letzte Reise (als Willi Joksch)
- 1987: Verkehrsgericht, Folge 18
- 1988: Familienschande (als Quentin Olsen)
- 1988/2003: Ein Fall für zwei
- 1988: Der Mann auf dem Foto (als Architekt Wilan)
- 2003: Die Staatsanwältin (als Robert Neigel)
- 1989: Der Bastard (als Brosio)
- 1989: Forsthaus Falkenau (als Dr. Worms)
- 1989: Die Männer vom K3 – Volle Deckung, Kopf runter!
- 1992: Oppen und Ehrlich
- 1992–1994: Marienhof (als Manfred Busch)
- 1992: SOKO 5113 – Feuer im Herz (als Toni Ferrara)
- 1994: Die Wache – Übernachtung mit Frühstück (als Skaska)
- 1996: Der Bulle von Tölz: Palermo ist nah (als Eustachius „Eusi“ Bernhard)
- 1996: Der König – Chicago, Chicago (als Werner Krause)
- 1996: Wildbach – Falscher Alarm (als Touristikunternehmer Schneider)
- 1997: Anwalt Abel – Die Spur des Mädchenmörders (als Richter)
- 1998: Der Mann für alle Fälle – Die Hure Babylon
- 1998: Ein Anzug für jede Gelegenheit
- 1999: Wie war ich, Doris? – Die Unbestechlichen (als Stresser)
- 2003: Siska – Russenmusik (als Philip Meinhard)
- 2008: Ein riskantes Spiel (als Dr. Senntker)
- 2009: Am Ende kommt die Wende
Theater (Auswahl)
- 1971: Seán O’Casey: Das Freudenfeuer für den Bischof (Manus Moanroe) – Regie: Fritz Westphal
- 1971: Claus Hammel: Frau Jenny Treibel (Otto Treibel) – Regie: Detlef Espey
- 1972: William Shakespeare: Hamlet (Laertes) – Regie: Fritz Westphal
- 1972: Agnieszka Osiecka: Appetit auf Frühkirschen (Der Mann) – Regie: Karlheinz Welzel
- 1972: Emil Braginskij / Eldar Rjasanow: Sauna am Silvester (Pawl Sudakow) – Regie: Fritz Westphal
- 1973: Heinz Kahlau: Die kluge Susanne (König) – Regie: Christoph Brück
- 1973: Ulrich Plenzdorf: Die neuen Leiden des jungen W. (Dieter) – Regie: Dieter Steinke
- 1973: Carlo Goldoni: La donna di garbo oder Liebe macht erfinderisch (Momolo) – Regie: Karlheinz Welzel
- 1973: George Bernard Shaw: Die heilige Johanna (Dunois, Bastard von Orleans) – Regie: Fritz Westphal / Dieter Steinke
- 1973: Maxim Gorki: Nachtasyl (Satin) – Regie: Jefim Robertowitsch Chigerowitsch
- 1974: William Shakespeare: Die Komödie der Irrungen (Antipholus von Ephesus) – Regie: Lothar Ehrlich
- 1974: Peter Hacks: Die schöne Helena (Achilles) – Regie: Dieter Steinke
- 1974: Ignati Dworezki: Der Mann von draußen (Podkljutschnikow) – Regie: Ekkehard Kiesewetter
- 1974: Helmut Baierl: Frau Flinz (ein Tänzer) – Regie: Dieter Steinke
- 1974: Heinz Kahlau: Der gestiefelte Kater (Die zwei Ritter) – Regie: Jürgen Gosch
- 1975: Bertolt Brecht: Die Dreigroschenoper (Hakenfinger Jacob) – Regie: Dieter Steinke
- 1975: Robert Thomas: Die Falle (Daniel Corban) – Regie: Günther Müller
- 1975: Johann Wolfgang von Goethe: Iphigenie auf Tauris (Pylades) – Regie: Ekkehard Kiesewetter
- 1975: Seán O’Casey: Purpurstaub (O’Killigain, Maurerpolier) – Regie: Dieter Steinke
- 1976: Friedrich Hebbel: Maria Magdalena (Adam, Gerichtsdiener) – Regie: Peter Handke
- 1976: Giulio Scarnacci / Renzo Tarabusi: Kaviar und Linsen (Antonio) – Regie: Dieter Steinke
- 1976: Heiner Müller (nach F. Gladkow): Zement (Badjin) – Regie: Ekkehard Kiesewetter
- 1976: Martin Hayneccius: Hans Pfriem oder Kühnheit zahlt sich aus (bäurischer Fuhrmann) – Regie: Klaus Schleiff
- 1976: Charles De Coster: Till (König Philipp II.) – Regie: Peter Sodann (DDR-Erstaufführung)
- 1977: Emil Rosenow: Kater Lampe (Weigel, Bezirksgendarm) – Regie: Dieter Steinke
- 1977: Stanisław Lem: Die Forschungsreise des Professors Tarantoga (Strategischer Roboter / Direktor aus Gelirandria) – Regie: Dieter Steinke (DDR-Erstaufführung)
- 1977: Siegfried Baumgart: Frech wie Oskar (ohne Rollenangabe) – Regie: Klaus Schleiff
- 1977: Ariano Suassuna: Das Testament des Hundes oder Das Spiel von unserer lieben Frau der Mitleidvollen (Antonio Morais) – Regie: Ekkehard Kiesewetter
Literatur
- Frieder Scheiffele: Marienhof – Hintergründe und Fakten. 1. Auflage. Egmont vgs, Köln 2002, ISBN 3-8025-2909-X, S. 18.