William Kashtan

William Kashtan (* 27. Juni 1909 in Montreal, Québec; † 1993 in Toronto, Ontario) war ein kanadischer Politiker. Von 1965 bis 1988 war er Generalsekretär der Kommunistische Partei Kanadas.
Leben und Karriere
Kashtan wurde am 27. Juni 1909 in Montreal, Québec geboren. 1927 trat er der Kommunistischen Partei Kanadas und ihrer Jugendorganisation, der Young Communist League, bei.[1] Während des Spanischen Bürgerkriegs besuchte Kashtan Spanien. Nach seiner Rückkehr nach Kanada half er bei der Organisation und Rekrutierung des Mackenzie-Papineau-Bataillon der Internationale Brigaden.[1] Von 1943 bis 1959 war er Parteifunktionär und Gewerkschaftsfunktionär in Toronto. Bei den Kanadischen Unterhauswahlen 1945, 1953, 1965, 1968, 1972, 1974, 1979, 1980 und 1984 war Kashtan Kandidat in Wahlkreisen in Toronto, wurde aber nicht gewählt. 1965 wurde Kashtan nach dem Tod von Generalsekretär Leslie Morris Generalsekretär der Kommunistischen Partei Kanadas. Der ehemalige Generalsekretär Tim Buck war gegen Kashtans Ernennung zum Generalsekretär.[2]
Kaschtan war ein Marxismus-Leninist und ein Verbündeter der Kommunistische Partei der Sowjetunion. Als der Eurokommunismus unter den kommunistischen Parteien in Westeuropa immer beliebter wurde, war er dagegen.[2][3] 1970 sprach sich Kashtan gegen die Front de libération du Québec aus, eine linksextremistisch-nationalistische Terrororganisation, die die Unabhängigkeit Québecs unterstützte. 1971 forderte er James Gareth Endicott erfolgreich zum Rücktritt als Präsident der pazifistischen Organisation Canadian Peace Congress (Kanadischen Friedenskongress) auf. Er behauptete, Endicotts Unterstützung Volksrepublik Chinas im Chinesisch-Sowjetisches Zerwürfnis verstoße gegen die Neutralität der Organisation.[4] 1980 plädierte er für den Sowjetischen Krieg in Afghanistan. Er argumentierte, dass die Sowjetarmee von der Regierung der Demokratische Republik Afghanistan eingeladen worden sei.[5]
Kashtan trat 1988 als Generalsekretär der Kommunistischen Partei Kanadas in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde George Hewison. Nach dem Zerfall der Sowjetunion plädierte Hewison dafür, dass die Kommunistische Partei Kanadas den Marxismus-Leninismus aufgeben und eine Sozialdemokratische Partei werden sollte. Kashtan kehrte zur Partei zurück, um gemeinsam mit der künftigen Generalsekretärin Elizabeth Rowley erfolgreich gegen die Änderungen vorzugehen.[1] Er starb 1993 in Toronto.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Interview With Comrade William Kashtan. Marxism-Leninism Today, 1. Juli 2006, abgerufen am 27. August 2025 (englisch).
- ↑ a b John Boyd: A Noble Cause Betrayed... but Hope Lives On. University of Alberta, Edmonton 1999, ISBN 1-894301-64-1.
- ↑ Gerry Van Houten: Canada’s Party of Socialism: History of the Communist Party of Canada, 1921–1976. Progress Books, Toronto 1982, ISBN 978-0-919396-45-6 (englisch).
- ↑ Donn Downey: James Gareth Endicott Chinese-born missionary was peace activist. In: The Globe and Mail. Toronto 29. November 1993 (kanadisches Englisch).
- ↑ National Communist leader speaks on campus. In: The Gateway. University of Alberta, Edmonton 5. Februar 1980, S. 3 (kanadisches Englisch, [1]).