Wilhelm von Menges
Georg Philipp Wilhelm Menges, seit 1908 von Menges, (* 20. Mai 1846 in Darmstadt; † 2. März 1916 in Dünaburg) war ein preußischer Generalleutnant und Kommandeur der 88. Infanterie-Division im Ersten Weltkrieg.
Leben
Herkunft
Wilhelm war ein Sohn des Großherzoglich Hessischen Geheimen Finanzrats und Rentmeister des Prinzen Alexander von Hessen und bei Rhein Ludwig Menges (1811–1898) und dessen Ehefrau Auguste, geborene Schneider (1824–1897). Sein jüngerer Bruder Alexander war Privatsekretär des bulgarischen Fürsten Alexander I.
Militärkarriere
Nach dem Besuch des Ludwig-Georgs-Gymnasium in seiner Heimatstadt und Privatunterricht trat Menges 1863 als Freiwilliger in das 2. Infanterie-Regiment der Großherzoglich Hessischen Armee ein. Bis Ende September 1865 avancierte er zum Leutnant im Scharfschützenkorps und nahm im Jahr darauf am Krieg gegen Preußen teil. 1867 trat Menges zur Pionier-Kompanie in Bessungen über. Während des Krieges gegen Frankreich stieg er Ende September 1870 zum Oberleutnant auf und machte die Kämpfe bei Gravelotte, Noisseville, Orléans, Beaugency und Le Mans sowie die Belagerung von Metz mit.
Ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse wurde Menges nach dem Friedensschluss am 9. Juni 1871 als Adjutant zur Großherzoglich Hessischen (25.) Division kommandiert. Durch die Militärkonvention trat er am 1. Januar 1872 in den Verband der Preußischen Armee über und wurde unter Belassung in seinem Kommando in das 3. Großherzoglich Hessische Infanterie-Regiment (Leib-Regiment) Nr. 117 versetzt. Am 13. Januar 1872 folgte seine Kommandierung als Adjutant zum Generalkommando des XI. Armee-Korps in Kassel. In dieser Stellung erhielt Menges am 17. Juni 1873 die Erlaubnis zur Annahme des Ritterkreuzes I. Klasse des Verdienstordens Philipps des Großmütigen mit Schwertern und wurde Ende Dezember 1874 zum überzähligen Hauptmann befördert.
Mit der Ernennung zum Kompaniechef im 5. Rheinischen infanterie-Regiment Nr. 65 trat Menges am 11. Dezember 1879 in den Truppendienst zurück. Unter Stellung à la suite seines Regiments wurde er Anfang Dezember 1884 etatmäßiges Mitglied der Militär-Schießschule in Spandau und Mitte April 1885 zum überzähligen Major befördert. Unter Entbindung von dem Verhältnis als etatmäßiges Mitglied wurde er am 5. November des Jahres seinem Regiment aggregiert und zweiter Stabsoffizier der Militär-Schießschule. Menges wurde am 20. September 1886 mit Wirkung zum 1. Oktober 1886 von dieser Stellung entbunden und zur Dienstleistung beim Kriegsministerium kommandiert. Am 4. Dezember 1886 wurde er in das Ministerium versetzt. Nach dreijähriger Tätigkeit dort beauftragte man ihn Mitte November 1889 mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandeur der Militär-Schießschule. Mit der Beförderung zum Oberstleutnant wurde er ein Jahr später zum Kommandeur der Schießschule ernannt. Vom 17. Juni 1893 bis zum 21. März 1897 war er als Oberst Kommandeur des Infanterie-Regiments „von Goeben“ (2. Rheinisches) Nr. 28 und anschließend als Generalmajor Kommandeur der 79. Infanterie-Brigade. Anlässlich der Herbstübungen zwischen dem VII. und dem X. Armee-Korps erhielt Menges Mitte September 1898 den Roten Adlerorden II. Klasse mit Eichenlaub.[1] In Genehmigung seines Abschiedgesuches wurde er am 19. Januar 1899 mit Pension zur Disposition gestellt.
Nach seiner Verabschiedung wurde Menges am 20. Oktober 1908 durch Wilhelm II. in den erblichen preußischen Adelsstand erhoben und er verlieh ihm am 2. Juni 1913 den Charakter als Generalleutnant.[2]
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Menges als z.D.-Offizier wiederverwendet und war bis zum 4. November 1914 Kommandeur der stellvertretenden 24. Infanterie-Brigade. Am 27. Januar 1915 wurde er Kommandeur einer nach ihm benannten Division an der Ostfront, die sich mit der Etatisierung zur 88. Infanterie-Division formierte. Während der Kämpfe vor Dünaburg erlitt er am 2. März 1916 einen tödlichen Herzschlag in einem Schützengraben.
Familie
Menges verheiratete sich am 7. Mai 1872 in Darmstadt mit Karoline Hickler (1850–1886). Aus der Ehe gingen die Kinder Ludwig (* 1875), Emilie (* 1876), Gustav (* 1877), Alexander (* 1879) und Elsa (* 1886) hervor.
Literatur
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1919. Dreizehnter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1918, S. 545–546.
- von Drebber: Stammliste der Offiziere und Sanitätsoffiziere des 5. Rheinischen Infanterie-regiments Nr. 65. 1860–1906. Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg 1907, S. 92–93.
Weblinks
- Menges, Georg Philipp Wilhelm von. Hessische Biografie (Stand: 16. Januar 2024). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 20. September 2025.
- Porträt des Wilhelm von Menges in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (Digitalisat)