Wilhelm Josef Wings
Wilhelm Josef Wings (auch Wilhelm Joseph Wings; * 1818 in Baesweiler; † 17. Oktober 1865 in Köln[1]) war ein deutscher Bildhauer.
Leben und Wirken
Wilhelm Joseph Wings wurde 1818 als Sohn des Schreiners Joseph Wings und seiner Ehefrau Agnes geb. Derichs in Baesweiler geboren. Er studierte sechs Jahre an niederländischen Schulen. Elf Jahre verbrachte er an seiner ersten Wirkungsstätte in Aachen. Anschließend wohnte und arbeitete er in Wegberg. 1861 verließ er Wegberg und zog mit seiner Familie in die Heimatstadt seiner Ehefrau Laura Auguste geb. Imhoff (1822–1886), einer Tochter des Bildhauers Wilhelm Joseph Imhoff,[2] nach Köln, wo er 1865 verstarb.
Werke (Auswahl)

Wings arbeitete als Bildhauer, Steinmetz, Zeichner und Modelleur. Mehrfach wird er im Erkelenzer Kreisblatt mit Inseraten und Berichten erwähnt. Aus verschiedenen Quellen lässt sich sein Werk erschließen. So nahm er gleich mit zwei Zeichnungen an einem Wettbewerb für die Fassadengestaltung des Aachener Rathauses teil (1853/54). Im ehemaligen Kreis Erkelenz sind vier Grabmonumente von ihm erhalten geblieben. In der Pfarrkirche St. Peter und Paul Wegberg hat er zwei Seitenaltäre, der südliche mit einem Heiligen Grab, geschaffen.[3]
Moses-Figur (Herzogenrath)
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Weltausstellung Paris 1855, Amtlicher Bericht S. 321, Moses-Figur als Werbung für die Gleichmäßigkeit des Sandsteins -
Baedeker Rheinreise, 1860, S. 303, Herzogenrath, Erwähnung der colossale[n] Statue -
Die Moses-Figur auf einer Postkarte
Zerstört 1934. Nachdem man 1852 in Nievelstein einen besonders harten und haltbaren Sandstein (wieder-)entdeckt hatte, ließ der dortige Sand- und Kiesgrubenbesitzer Paul Dunkel von Wings eine fast doppelt lebensgroße 3,8 m große und 7,5 t schwere Moses-Figur aus diesem Stein schaffen. Die Figur war für Dunkels Stand auf der Weltausstellung in Paris 1855 bestimmt.[4][5] Nach der Rückkehr der Figur aus Paris blieb sie längere Zeit auf dem Bahnhofsgelände. Später wurde sie vor dem Bahnhof auf einen Holz-, danach auf einem Steinsockel aufgestellt.[6]
Seitenaltar (Wegberg)
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St. Peter und Paul (Wegberg), südlicher Seitenaltar, Unterteil von Wilhelm Joseph Wings, geöffnet -
St. Peter und Paul (Wegberg), südlicher Seitenaltar, Heiliges Grab
Der südliche Seitenaltar wurde vom Bildhauer Wilhelm Josef Wings geschaffen. Durch die Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg haben sich von dem neugotischem Seitenaltar der untere Teil des Retabels und die Mensa erhalten. Unter der Mensa befindet sich das aus Holz geschnitzte Heilige Grab. In einer aus geschichteten Steinen gebildeten Höhle liegt der Leichnam Christi auf einem Leichentuch. Während des Jahres ist das Heilige Grab durch eine Blende mit Schnitzwerk verdeckt. In der Karwoche wird diese am Karfreitag und Karsamstag entfernt und gibt den Blick frei.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Sterbeurkunde Nr. 2890 vom 17. 0ktober 1865, Standesamt Köln. In: LAV NRW R Personenstandsregister. Abgerufen am 19. April 2025 (Digitalisat im Digitalen Historischen Archiv Köln).
- ↑ Heiratsurkunde Nr. 24 vom 17. Januar 1846, Standesamt Köln. In: LAV NRW R Personenstandsregister. Abgerufen am 19. April 2025 (Digitalisat im Digitalen Historischen Archiv Köln).
- ↑ a b Dietmar Schmitz c/o Vera Straub: Ostern in Wegberg – Tod und Auferstehung greifbar machen. In: Rheinische Post. 17. April 2025, abgerufen am 8. Mai 2025.
- ↑ G. von Viebahn, Königl. Preuß. Geh. Ober-Finanzrath …; Dr. Schubarth, Königl. Preuß. Geh. Regierungsrath …: Bausteine §. 111. Baumaterialien. S. 321. In: Amtlicher Bericht über die Allgemeine Pariser Ausstellung von Erzeugnissen der Landwirthschaft, des Gewerbefleißes und der schönen Kunst im Jahre 1855. 1856 (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 20. April 2025]).
- ↑ Moses. Die Geschichte des Moses von Herzogenrath. Stadt Herzogenrath, abgerufen am 20. April 2025.
- ↑ Herzogenrath. In: Karl Baedeker (Hrsg.): Die Rheinlande von der Schweizer bis zur Holländischen Grenze. (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 20. April 2025]).