Westelijke Eilanden

Westelijke Eilanden
Staat Niederlande Niederlande

Provinz  Noord-Holland
Gemeinde Flagge der Gemeinde Amsterdam Amsterdam
Fläche
 – Land
 – Wasser
0,22 km²
0,15 km²
0,07 km²
Einwohner 2.895 (1. Jan. 2024[1])
Koordinaten 52° 23′ N, 4° 53′ O
Bedeutender Verkehrsweg S100
Vorwahl 020
Ehemalige Lagerhäuser Prinseneiland Ecke Sloterdijkerbrug

Die Westelijke Eilanden (deutsch Westliche Inseln) sind ein Wohnquartier (ndl. buurt) im Westen der Amsterdamer Innenstadt und bestehen aus drei Inseln. Im Jahr 2024 hatte das Quartier 2.895 Einwohner.[1] Die Inseln liegen westlich des Amsterdamer Hauptbahnhofs und werden begrenzt von der Zeeheldenbuurt im Norden, Haarlemmerbuurt West im Süden, Planciusbuurt Noord im Westen und der buurt Westerdokseiland im Osten.[2]

Geschichte

Blick über die Drieharingenbrug nach Prinseneiland

Die Westelijke Eilanden umfassen die Inseln Bickerseiland, benannt nach dem damaligen Bürgermeister Johan Bicker, Prinseneiland und Realeneiland. Der Name Realeneiland bezieht sich auf den früheren Besitzer Reynier Reael.

Die ersten Pläne zum Bau der Inseln stammen aus dem Jahr 1610.[3] Zwischen 1614 und 1615 wurden die Inseln angelegt und Vooreiland, Middeneiland und Achtereiland benannt. Die Inseln waren in erster Linie für Werften und Betriebe der Heringsfischerei und Teergewinnung gedacht.

Johan Bicker hatte sich um 1615 auf Bickerseiland als Schiffsbauer niedergelassen und wurde 1631 Eigentümer der Insel. Seit etwa 1660 gab es auf der Insel eine hölzerne Kirche, die Eilandskerk (wörtlich: Inselkirche). Diese wurde 1736 durch eine steinerne Kirche ersetzt, 1939 geschlossen und 1950 abgebrochen.

Reynier Jansz Reael (1588–1648) war der größte Eigentümer auf Realeneiland. Gegen die Interessen der Stadt Amsterdam ließ er keine Werften bauen, sondern Wohnhäuser.[4][5] Später kamen Lagerhäuser (Pakhuizen) für Hering, Wein, Tabak, Salz, Teer und Getreide hinzu.

1623 kam es nach einer jahrelangen Auseinandersetzung mit der Stadt Amsterdam zum Verkauf der ersten Baugrundstücke auf Prinseneiland.[6] Um 1819 gab es circa 940 Lagerhäuser in Amsterdam, davon 126 auf den Westelijke Eilanden.

Nach dem 18. Jahrhundert siedelten sich noch weitere Werften und Schiffsausrüster auf den Inseln an. Die Inseln sind seit 2011 Wohnviertel. Die früheren Lagerhäuser wurden zu Wohnungen umgebaut.

Literatur

  • Jaap-Evert Abrahamse, De grote uitleg van Amsterdam. Stadsontwikkeling in de zeventiende eeuw. Seite 44, 93, 94, 281. Uitgeverij Toth, Februar 2011. ISBN 978-90-6868-491-9
  • Herman Souer, De Westelijke en Oostelijke Eilanden. Uniepers, Juli 2006. ISBN 978-90-6825-310-8
  • Philip Snijder, Sonntagsgeld - Roman über eine späte Kindheit auf Bickerseiland in den 1960er Jahren, Claassen, November 2008. ISBN 978-35-4600-434-3
Commons: Westelijke Eilanden (Amsterdam) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Kerncijfers wijken en buurten 2024. In: StatLine. CBS, 16. August 2024, abgerufen am 13. Oktober 2024.
  2. Gebiedsindeling. In: Gemeente Amsterdam. Abgerufen am 17. September 2025 (niederländisch).
  3. Vgl. hierzu: J.E. Abrahamse, De grote uitleg van Amsterdam. Seite 44
  4. Vgl. hierzu: J.E. Abrahamse, J.E., De grote uitleg van Amsterdam. Seite 93–94
  5. In Den Gouden Reael - Geschichte des Realeneilands und der Familie Reael. In: Stadsherstel Amsterdam. Abgerufen am 17. September 2025 (niederländisch).
  6. Vgl. hierzu: J.E. Abrahamse, De grote uitleg van Amsterdam. Seite 281