Werner Hammer (Regisseur)
Werner Hammer (* 10. November 1921 in Halberstadt; † 19. August 1992 in Dresden) war ein deutscher Puppenspieler und Filmregisseur.
Leben und Wirken
Nach seiner Schulausbildung arbeitete der in Halberstadt geborene Werner Hammer von 1937 bis 1940 als Möbeltischler.[1] Anschließend war er Soldat im Zweiten Weltkrieg. In der ersten Hälfte 1950er-Jahren trat er an der von seinem älteren Bruder Erich Hammer (1915–2001) gegründeten Puppenbühne Die Nußknacker in Berlin als Handpuppenspieler in Erscheinung.[1] Danach war er 1954/55 am DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme als Puppenspieler tätig. 1955 folgte der Wechsel an das neugegründete DEFA-Studio für Trickfilme in Dresden.[1] Dort setzte er seine berufliche Laufbahn als Handpuppenspieler fort. Ab 1963 inszenierte Hammer eigene Animationsfilme als Regisseur. Neben Handpuppen- und Puppentrickfilmen finden sich auch Flachfigurenfilme in seinem Œuvre.[1] Parallel zu seiner Regietätigkeit absolvierte er von 1969 bis 1975 ein Regie-Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg.[1]
Neben Kurzfilmen für das Kinoprogramm übernahm Hammer Auftragsarbeiten für das Fernsehen der DDR und realisierte Episoden für die Serien Feffi Kunterbunts Abenteuer und Feuerwehr Felicitas. Zusammen mit Sandmännchen-Erfinder Gerhard Behrendt drehte er in Co-Regie den Film Sandmännchens Weihnachtsbescherung (1964). Ein großer künstlerischer Erfolg gelang ihm 1977 mit Die Schwestern des Lichts, der im Programm des X. Internationalen Filmfestivals Moskau zu sehen war.[2] Mit Knirpse und Huhn war er 1985 erneut mit einem seiner Filme auf dem Festival vertreten.[3]
1986 ging Werner Hammer in den Ruhestand. Er starb 1992 im Alter von 70 Jahren in Dresden.
Filmografie (Auswahl)
- 1963: Wenn zwei sich streiten…
- 1964: Sandmännchens Weihnachtsbescherung
- 1967: Kasper in Gefangenschaft
- 1970: Androklus und der Löwe
- 1972: Wir haben keinen Löwen
- 1973: Wir haben einen Freund
- 1973: Der fliegende Dino
- 1974: Unser Schmutzmoritz
- 1975: Unser Bürgermeister ist der Beste
- 1976: Die Schwestern des Lichts
- 1979: Zar Wasserwirbel
- 1981: Margerite auf Vergissmeinnicht
- 1983: Knirpse
- 1984: Knirpse und Huhn
- 1985: Knirpse und Unikum
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1972: Silberner Lorbeer für Feuerwehr Felicitas
- 1975: Artur-Becker-Medaille
- 1977: Preis des Zentralrates des Leninschen Pionierverbandes beim Internationalen Filmfestival Moskau für Die Schwestern des Lichts
- 1985: Sonderpreis des Bürgermeisters beim Goldenen Spatz für Knirpse und Huhn
Literatur
- Ralf Schenk, Sabine Scholze (Hrsg.): Die Trick-Fabrik. DEFA-Animationsfilme 1955–1990. Bertz + Fischer Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-929470-27-6.
Weblinks
- Werner Hammer bei IMDb
- Werner Hammer bei filmportal.de
- Werner Hammer in der Filmdatenbank der DEFA-Stiftung
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Ralf Schenk, Sabine Scholze (Hrsg.): Die Trick-Fabrik. DEFA-Animationsfilme 1955–1990. Bertz+Fischer, Berlin 2003, ISBN 3-929470-27-6, S. 506.
- ↑ Horst Knietzsch: Filme sozialer Thematik standen im Mittelpunkt. Erste DDR-Beiträge im Moskauer Festivalprogramm. Hrsg.: Neues Deutschland. Berlin 14. Juli 1977, S. 4.
- ↑ Allgemeiner Deutscher Nachrichtendienst: Filmschöpfer aus 104 Ländern zum Moskauer Festival. Hrsg.: Neues Deutschland. Berlin 21. Juni 1985, S. 12.