Welterbe in Kamerun

Zum Welterbe in Kamerun gehören (Stand 2025) drei UNESCO-Welterbestätten, darunter eine Stätte des Weltkulturerbes und zwei Stätten des Weltnaturerbes. Kamerun hat die Welterbekonvention 1982 ratifiziert. Die erste Welterbestätte wurde 1987 in die Welterbeliste aufgenommen. Die bislang letzte Welterbestätte wurde 2025 eingetragen.[1]

Welterbestätten

Die folgende Tabelle listet die UNESCO-Welterbestätten in Kamerun in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Welterbeliste (K – Kulturerbe, N – Naturerbe, K/N – gemischt, (G) – auf der Liste des gefährdeten Welterbes).

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Tierreservat Dja
(Lage)
1987 N 407 Das Reservat befindet sich in einer 5260 km² großen Schleife am Oberlauf des Flusses Dja. Es ist eins der größten und besterhaltesten Regenwälder Afrikas. Der Park lässt sich nur mit vorgeschriebenen Führern besuchen.

Erfüllte Kriterien für Weltnaturerbe: ix., x.

Sangha Trinational
(Lage)
2012 N
Kamerun
Zentralafrikanische Republik
Kongo Republik
1380 grenzüberschreitendes Welterbe mit Republik Kongo und Zentralafrikanischer Republik, umfasst in Kamerun den Lobéké-Nationalpark

Erfüllte Kriterien für Weltnaturerbe: ix., x.

Kulturlandschaft Diy-Gid-Biy im Mandara-Gebirge 2025 K 1745 archäologische Stätten im Mandara-Gebirge im äußersten Norden Kameruns. Einst als Erweiterung des nigerianischen Welterbes Kulturlandschaft Sukur angedacht.

Erfülltes Kriterium für Weltkulturerbe: iii.

Tentativliste

In der Tentativliste sind die Stätten eingetragen, die für eine Nominierung zur Aufnahme in die Welterbeliste vorgesehen sind.

Aktuelle Welterbekandidaten

Mit Stand 2025 sind 17 Stätten in der Tentativliste von Kamerun eingetragen, die letzten Eintragungen erfolgten 2020.[2] Die folgende Tabelle listet die Stätten in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Tentativliste.

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
BW Nationalparkkomplex Boumba Bek - Nki
(Lage)
2018 N 6308 umfasst die aneinander angrenzenden Nationalparks Boumba Bek (Lage) und Nki (Lage), Überarbeitung des ursprünglichen Vorschlags von 2006.
Bouba-Ndjida-Nationalpark
(Lage)
2018 N 6310
Campo-Ma’an-Nationalpark
(Lage)
2018 N 6312 Überarbeitung des Vorschlags von 2006.


Waza-Nationalpark
Waza-Nationalpark
(Lage)
2018 N 6316 Überarbeitung des Vorschlags von 2006.


Chefferie de Bafut
Chefferie de Bafut 2018 K 6320 Sitz des Fons von Bafut, Überarbeitung des Vorschlags von 2006.
Turm von Goto Goulfey 2018 K 6321
Felsritzzeichnungen von Bidzar 2018 K 6322 Überarbeitung des Vorschlags von 2006.
Megalithen von Djohong 2018 K 6323
BW Megalithen von Saa
(Lage)
2018 K 6326 Zeugen der Kulturtradition des Volks der Limbum, überarbeiteter Vorschlag von 2006.
Eisenbahntunnel von Njock 2018 K 6327 Drei Eisenbahntunnel bei Njock an der Bahnstrecke Douala–Ngaoundéré zwischen Éséka und Makak. Die Bahnstrecke war während der deutschen Kolonialherrschaft in Kamerun bis Njock gebaut worden.


Lamidat von Rey-Bouba 2018 K 6329 Sitz des Herrschers von Rey-Bouba, überarbeiteter Vorschlag von 2006.
Lobé-Wasserfälle
(Lage)
2018 K/N 6330 Wasserfälle des Lobé mit einer Höhe von etwas mehr als 20 Metern und einer Breite von ca. 100 Metern, ergießen sich direkt in den Golf von Guinea, überarbeiteter Vorschlag von 2006.
Archäologische Stätte von Shum Laka 2018 K 6331 Überarbeitung des Vorschlags von 2006.
Die Großen Hütten der traditionellen Häuptlings­herrschaften des Graslandes 2018 K 6332 Der serielle Vorschlag umfasst 14 Stätten der traditionellen Häuptlings- bzw. Königssitze im Kameruner Grasland, darunter auch den von Bafut (siehe Ref. 6320).
Die Kulturlandschaft des Tschadsees
Die Kulturlandschaft des Tschadsees 2018 K/N 6368 Es handelt sich um eine transnationale Bewerbung von Kamerun, Niger, Nigeria und Tschad. Überarbeiteter Vorschlag von 2006.
Bimbia und assozierte Stätten
Bimbia und assozierte Stätten
(Lage)
2020 K 6478 Besteht aus 13 Komponenten unter anderem den Sklavenhafen (6 Komponenten bereits 2018 auf der Tenativliste)
Cross River-Korup-Takamanda (CRIKOT)
Cross River-Korup-Takamanda (CRIKOT)
(Lage)
2020 N 6451 Transnationale Nominierung gemeinsam mit Nigeria, umfasst Takamanda-Nationalpark (seit 2018) und Korup-Nationalpark (seit 2006 auf der Tentativliste).

Ehemalige Welterbekandidaten

Diese Stätten standen früher auf der Tentativliste, wurden jedoch wieder zurückgezogen oder von der UNESCO abgelehnt.[3] Stätten, die in anderen Einträgen auf der Tentativliste enthalten oder Bestandteile von Welterbestätten sind, werden hier nicht berücksichtigt.

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Bamileke-Habitat
Bamileke-Habitat 1986–1986 K Siedlungsgebiet der Volksgruppe der Bamileke Cases-obus de Karsiki
Palast von Foumban
(Lage)
1987–1987 K Sultanspalast in Foumban, der traditionellen Hauptstadt des Königreiches Bamum
Kamerunberg und Kolonialstadt Buea
Kamerunberg und Kolonialstadt Buea 1987–1987 K umfasst den Kamerunberg und die in seiner Nähe liegende Stadt Buea, die 1901–1919 Verwaltungssitzes der deutschen Kolonie Kamerun war.
Commons: Welterbestätten in Kamerun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Kamerun auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch)

Einzelnachweise

  1. Kamerun. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 12. Juli 2025 (englisch).
  2. Tentativliste von Kamerun. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 12. Juli 2025 (englisch).
  3. Former Tentative Sites of Cameroon. In: World Heritage Site. Abgerufen am 12. Juli 2025 (englisch).