Weßlinger See

Weßlinger See
Weßlinger See, Südostansicht
Geographische Lage Gemeinde Weßling, Landkreis Starnberg, Oberbayern, Bayern, Deutschland
Zuflüsse ohne
Abfluss ohne
Orte am Ufer Weßling
Daten
Koordinaten 48° 4′ 28″ N, 11° 15′ 3″ O
Weßlinger See (Bayern)
Weßlinger See (Bayern)
Höhe über Meeresspiegel 590 m ü. NN
Fläche 17 ha
Länge 720 m
Breite 240 m
Volumen 1,047 Mio. m³
Maximale Tiefe 12 m
Mittlere Tiefe 7,1 m
Einzugsgebiet 1,4 km²

Besonderheiten

Toteissee, Tiefenwasserbelüftung

Am Weßlinger See, in der Mitte die Fontäne der Belüftungs-Anlage.
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Der Weßlinger See ist ein See ohne natürlichen Zu- oder Abfluss in Weßling im Landkreis Starnberg in Bayern.

Der 17 Hektar große See hat eine Länge von 720 Metern, eine Breite von 240 Metern, sowie eine maximale Tiefe von 12 Metern.[1]

Entstehung

Sein Ursprung ist in der eiszeitlichen Prägung der Region begründet. Er entstand vermutlich als Toteisloch während der Würmeiszeit, als ein Teil der Gletscherzunge, die die Becken von Ammersee und Starnberger See ausgrub, abbrach und das Eisstück von der Dynamik der Eismasse unter dem Eisstrom untergegraben wurde. Durch das Gewicht des Gletschers drückte es sich tief unter der Sohle in das Sedimentgestein und wurde mit mitgeführten Sedimenten überdeckt. Als die Gletscherzungen schmolzen, blieb diese Vertiefung, die das zeitlich versetzt später schmelzende Toteis schuf, da es durch die dicke Sedimentschicht überdeckt der Sonneneinstrahlung und deren Strahlungswärme nicht direkt zugänglich war, als nahezu kreisrunder See, ein sogenanntes Soll, erhalten.

Umweltbedingungen

See mit Infotafel zur ökologischen Lage.

Der Weßlinger See ist ein abflussloser See. Das heißt, er besitzt keine natürlichen Zu- oder Abflüsse und wird ausschließlich durch unterirdische Quellen gespeist. Fische starben früher zuweilen infolge Sauerstoffmangels. Dieser wurde durch einen starken Badeverkehr und durch eine intensive Landwirtschaft, die die umliegenden Felder in hohem Maße düngte, begünstigt. Um den See vor dem endgültigen Umkippen zu bewahren, wurde Ende der 1970er Jahre eine Sauerstoffpumpe in die Seemitte eingesetzt, die mit Sauerstoff angereicherte Druckluft in den See pumpt und so das Tiefenwasser belüftet. Ähnlich einem Geysir lässt sie in einem festen Zeitrhythmus einen Wasserstrahl in die Höhe schießen. Die Anlage wurde im Herbst 2022 wegen Geldmangel nach Rücksprache mit dem Wasserwirtschaftsamt vorübergehend abgeschaltet.[2] 2023 wurde die Anlage wieder in Betrieb genommen. Die Bürger hatten zuvor über 9000 Euro gespendet. 2024 wurde die Wasserfontaine aus den 1980er Jahren nach mehr als 50.000 Betriebsstunden durch eine neuere ersetzt.[3]

Eigentumsverhältnisse

Früher war der See im Eigentum des Grafen Toerring zu Seefeld. 1968 verkaufte er ihn an die Gemeinde Weßling für 200.000 Deutsche Mark.

Rezeption

Der Weßlinger See ist Schauplatz des Buches Seeliebe und Zeilenflimmern von Madita Tietgen aus der Reihe „Liebe im Fünfseenland“.[4]

Siehe auch

Commons: Weßlinger See – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. https://www.muenchen.de/freizeit/seen/wesslinger-see
  2. Hanna von Prittwitz: Sparmaßnahmen für den Weßlinger See. In: merkur.de. 7. Juni 2023, abgerufen am 28. Februar 2024.
  3. https://www.gemeinde-wessling.de/nachrichten/artikel/neue-lunge-fuer-den-wesslinger-see
  4. Madita Tietgen: Seeliebe und Zeilenflimmern (= Liebe im Fünfseenland). München 2025, ISBN 978-3-7592-2761-4.