Wasserturm Böhlitz-Ehrenberg
| Wasserturm Böhlitz-Ehrenberg (Leipzig) | |
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| Daten | |
| Denkmalschutz: | Technisches Denkmal Obj.-Dok.-Nr. 09258752 |
| Baujahr: | 1912 |
| Turmhöhe: | 54,6 m |
| Behälterart: |  Hängeboden
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| Volumen des Behälters: | 450 m³ |
| Stilllegung: | 2006 |
| Ursprüngliche Nutzung: | Wasserversorgung Böhlitz-Ehrenberg und Umgebung |
Der Wasserturm in Böhlitz-Ehrenberg steht an der Bielastraße 22. Er wurde in den Jahren 1911/12 errichtet und 2006 stillgelegt. Der 54,6 m hohe Wasserturm steht als technisches Denkmal mit großer ortsbildprägender und kulturhistorischer Bedeutung unter Denkmalschutz. Eigentümer sind die Kommunalen Wasserwerke Leipzig GmbH (KWL) – Stand 2025.
Das technische Denkmal (Pumpenhaus) liegt abseits im Wald.
Bau
Der Turm aus Ziegelmauerwerk mit gelber Klinkerfassade zählt zu den höchsten Wassertürmen in Deutschland. Der sich nach oben verjüngende Turmschaft ist durch Lisenen gegliedert und weist in zwei Ebenen kleine Segmentbogenfenster auf. Nach oben folgt eine mehrfach gestaffelte Auskragung, auf der das Behältergeschoss aufsitzt. Wie der Schaft ist auch dieses Geschoss durch Lisenen in sechs Felder aufgeteilt. In der Mitte jedes zweiten Feldes ist jeweils eine Uhr eingesetzt, so dass die Uhrzeit in drei verschiedene Richtungen angezeigt wird. Ein zweistufiges Kegeldach schließt den Turm nach oben ab.
Der Wasserbehälter existiert nicht mehr. Er bestand aus genietetem Stahlblech und war ein sogenannter Hängebodenbehälter (siehe Infokasten). Der Behälter fasste 450 m³ Wasser, hatte einen Durchmesser von 10 m sowie eine Höhe von 8,2 m.
Nutzung
Das Bauwerk diente der Wasserversorgung von Böhlitz-Ehrenberg, Gundorf, Burghausen und dem benachbarten Barneck. Die zunehmende Bevölkerung in Böhlitz-Ehrenberg machte Anfang des 20. Jahrhunderts eine zentrale Wasserversorgung notwendig. So entstand in den Jahren 1910/11 in Gundorf an der Dölziger Straße ein Wasserwerk, nachdem man dort geeignete Grundwasservorrräte gefunden hatte. Gleichzeitig wurde der Wasserturm an der Bielastraße errichtet. Der hoch gelagerte Wasservorrat im Turm sorgte für eine zuverlässige Bereitstellung des Wassers, das in der Gundorfer Flur gewonnen wurde. Nach dem Anschluss der örtlichen Wasserversorgung an eine Hauptwasserleitung diente der Turm noch als Ausgleich für Verbrauchsspitzen sowie der Erhaltung eines gleichmäßigen Wasserdrucks. Die fortschreitende technische Entwicklung machte den Turm für die Wasserversorgung überflüssig, so dass er 2006 stillgelegt wurde.
Weltkriegsschäden / Sanierung
Die Turmspitze fiel 1945 einer kurzzeitigen Beschießung des Turmes durch amerikanische Truppen zum Opfer. Sie wurde etwas verkürzt wieder hergestellt. Spuren der Beschießung waren bis vor der Sanierung auch an den Außenmauern zu erkennen.
Nach der Stilllegung 2006 wurde der Turm umfassend saniert. Der Dachstuhl war marode und musste erneuert werden. Deshalb hat man die alte Turmspitze entfernt und eine neue Spitze aufgesetzt. Die Fassade wurde gereinigt und hydrophobiert, außerdem ersetzte man durch Beschuss geschädigte Klinker. Ende Dezember 2006 wurde die Sanierung der Außenfassade des Wasserturmes abgeschlossen. Der Wasserbehälter konnte nicht erhalten werden.
Zeitliche Übersicht
| Jahr | Ereignis/ Maßnahme |
|---|---|
| 1911/12 | Bauphase Maurerarbeiten, Leitung: Maurermeister August Schirmer |
| 1912 | Inbetriebnahme |
| 1945 | Zerstörung der Dachkuppel durch amerikanische Truppen |
| 2006 | Stilllegung |
| 2006 bis 2007 | Sanierung des Turms – Behälter konnte nicht erhalten werden Errichtung einer neuen Turmspitze Instandsetzung und Elektrifizierung der Uhren |
Siehe auch
Quellen/Literatur
- Förderverein für Ortsgeschichte Böhlitz-Ehrenberg e.V.- Webseite und Infotafel
- Industriekultur Leipzig e.V. – Webseite
- 100 Jahre Wasserturm Böhlitz-Ehrenberg (Edition Leipziger Westen) – Broschüre – 1. August 2012 von Creativ Werbeagentur Kolb GmbH (Herausgeber), Denis Achtner (Autor)