Wappen Navarras

Wappen der Foralgemeinschaft Navarra
Details
Eingeführt letztmals bestätigt am 10. August 1982
Wappenschild Navarrakette
Rangkrone Königskrone Navarras
Benutzung vorheriges Wappen des Königreichs Navarra bis 1841

Das Wappen der Foralgemeinschaft Navarra geht bereits auf die Mitte des 13. Jahrhunderts zurück[1] und wurde letztmals im Artikel 7 des Ley Orgánica de Reintegración y Amejoramiento del Régimen Foral de Navarra bestätigt. Dieses entspricht in etwa einem Autonomiestatut anderer Gemeinschaften Spaniens, bestätigt aber die letztmals 1841 festgeschriebenen althergebrachten Sonderrechte (fueros) Navarras und wurde am 10. August 1982 vom Regionalparlament angenom-men. Die Veröffentlichung erfolgte am 16. August 1982 im Boletín Oficial del Estado[2] und am 3. September 1982 im Boletín Oficial de Navarra.

Beschreibung

Der Wappenschild zeigt in Rot der Schildform folgend eine goldene Kette mit kreuzweise gelegten Gliedern zu allen Eckpunkten und allen Seitenmittelpunkten mit einem mittig gelegten grünen Smaragden. Diese Figur wird in der Heraldik als Navarrakette bezeichnet. Auf dem Wappenschild ruht eine goldene, rot gefütterte Krone mit einem mittigen goldenen Reichsapfel mit Tatzenkreuz.

Historische Herkunft der Wappenbestandteile

Siegel von Theobald I. (1234–1253) am Fuero Antiguo

Die Navarrakette geht ursprünglich auf eine mittige runde Verstärkung des Schilds, den sog. Schildbuckel zurück. Dieser kam bereits beim Viereckschild der Römer (scutum) als Teil der Tragevorrichtung zum Einsatz, verlor aber ab dem 11. Jahrhundert mehr und mehr seine Funktion und wurde zum Schmuckelement, das noch durch strahlenförmige Streben erweitert werden konnte. Daraus entstanden z. B. die Lilienhaspel des Herzogtums Kleve oder eben die Navarrakette. Diese wurde erstmals im neuen Siegel gezeigt, das Theobald I. um 1234 anfertigen ließ, um die Dokumente, die ihn als rechtmäßigen König von Navarra auswiesen, insbesondere den Fuero Antiguo, eine Art Magna Charta Navarras, siegeln zu können.[3][4] Legendenhaft wird das Wappen auf Theobalds Vater Sancho VII. zurückgeführt, der die Kette und den Smaragd in der Schlacht bei Las Navas de Tolosa am 16. Juli 1212 aus dem Zelt von Muhammad an-Nasir, dem vierten Kalif der Almohaden erbeutet habe. Den Smaragd habe Muhammad an seinem eigenen Turban getragen.[5]

Vorgängerversionen

Auch wenn der Wappenschild Navarras über Jahrhunderte hinweg unverändert geblieben ist, so haben sich doch die Beifügungen und Rangkronen immer wieder verändert.

Frühere Version des Wappen Navarras
Wappen der Krone Navarras von ca. 1580 bis ca. 1700
Wappen der Krone Navarras von ca. 1700 bis 1910
Wappen Navarras vom 22. Januar 1910 bis 1931
Wappen Navarras vom 6. Juni 1931 bis 1937 mit der Mauerkrone der II. Republik
Wappen Navarras von 1937 bis 1982 mit dem Lorbeerkreuz des Ferdinandsordens

Einzelnachweise

  1. Faustino Menéndez Pidal de Navascués: Un bordado heráldico leonés. El carbunclo en los escudos medievales. In: Príncipe de Viana. Band 68, Nr. 241. Dirección General de Cultura - Gobierno de Navarra, Pamplona 2007, S. 403–412 (spanisch, unirioja.es).
  2. Juan Carlos I, Leopoldo Calvo-Sotelo y Bustelo: Ley Organica 13/1982, de 10 de agosto, de reintegración y amejoramiento del Régimen Foral de Navarra. In: Boletín Oficial del Estado. Nr. 195. Ministerio de la Presidencia, Justicia y Relaciones con las Cortes, Madrid 16. August 1982, S. 22054–22060 (spanisch, boe.es).
  3. Javier Martínez de Aguirre: Faustino Menéndez Pidal de Navascués, investigador de la heráldica navarra. In: Principe de Viana. Band 68, Nr. 241. Dirección General de Cultura - Gobierno de Navarra, Pamplona 2007, S. 347–348 (spanisch, navarra.es [PDF]).
  4. Jesús Rubio: "El rey Teobaldo no quiso inventar el escudo de Navarra, le salió de chiripa". In: dioriodenavarra.es. Grupo La Información, 12. Januar 2015, abgerufen am 19. August 2025 (spanisch).
  5. Martín Alvira Cabrer: Guerra e ideología en la España medieval : cultura y actitudes históricas ente el giro de principios del siglo XIII : batallas de las Navas de Tolosa (1212) y Muret (1213). Universidad Complutense de Madrid - Facultad de Geografía e Historia, Madrid 2003, ISBN 978-84-669-1035-4, S. 366 (spanisch, ucm.es).