Walter Roßkopf

Ernst Walter Fritz Roßkopf (* 13. Februar 1903 in Rixdorf; † 2. Juli 1986 in Ost-Berlin) war ein deutscher Kameramann.

Leben und Wirken

Der Sohn des Schlossers Heinrich Roßkopf und dessen Frau Alwine, geb. Riethdorf,[1] hatte die Volksschule besucht und erhielt anschließend eine Ausbildung zum Kameraoperateur. 1922 begann er als Kameraassistent zu arbeiten. In dieser Position blieb Roßkopf bis weit in die 1930er Jahre hinein tätig, u. a. bei der UFA, der Tobis und der Deutschen Spiegeltechnik GmbH, die sich auf die Ausführung von Szenen nach dem Schüfftan-Verfahren spezialisiert hatte.[2]

1940 wurde Roßkopf als jeweils einer von mehreren Kameraleuten für zwei nationalsozialistische Propagandafilme, Stukas und Kampfgeschwader Lützow, verpflichtet. Anschließend stand er bis kurz vor Kriegsende 1945 bei mehreren minder bedeutenden Unterhaltungsfilmen, die von der Tobis produziert wurden, hinter der Kamera, mehrfach unter der Leitung des erfahreneren Kollegen Eduard Hoesch. Bei der Reichsfilmkammer wurde Roßkopf als Spezialist für Rückprojektionsaufnahmen geführt.[3]

1946 übernahm ihn die soeben gegründete DEFA. In den Jahren 1948 bis 1951 fotografierte Walter Roßkopf mehrere Spielfilme, oftmals mit tendenziösen Inhalten. Danach wurde er fast nur noch für Kurzdokumentationen verpflichtet. Zu seinen letzten Arbeiten zählten in den 1960er Jahren einige Aufnahmen zu Winfried Junges Langzeitdokumentation Die Kinder von Golzow.

Roßkopf war ab 1930 mit Charlotte Wolf verheiratet[4] und wohnte mit seiner Frau jahrzehntelang in der Paradiesstraße in Berlin-Bohnsdorf. Seit 1981 verwitwet,[5] verbrachte er seinen Lebensabend im Feierabendheim Hoffmannstraße in Berlin-Adlershof, wo er 1986 im Alter von 83 Jahren auch starb.[6]

Filmografie (Auswahl)

Literatur

  • Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 3: Peit–Zz. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1961, DNB 451560752, S. 1436.
  • Alfred Krautz (Hrsg.): International Directory of Cinematographers, Set- and Costume Designers in Film. Band 4: Germany (from the beginnings to 1945). K. G. Saur Verlag, München u. a. 1984, S. 317.

Einzelnachweise

  1. Landesarchiv Berlin, Geburtsregister Standesamt Rixdorf, Nr. 520/1903 (online bei Ancestry, kostenpflichtig).
  2. Bundesarchiv, Akten der Reichsfilmkammer, Personalakte Walter Roßkopf, R 9361-V/112379 (vgl. Eintrag im Archivportal-D).
  3. Bundesarchiv, Akten der Reichsfilmkammer, Karteikarte Walter Roßkopf, R 9361-V/135163 (vgl. Eintrag im Archivportal-D).
  4. Landesarchiv Berlin, Heiratsregister Standesamt Berlin-Bohnsdorf, Nr. 43/1930 (online bei Ancestry, kostenpflichtig).
  5. Landesarchiv Berlin, Sterbebuch Standesamt Buch von Berlin, Nr. 1512/1981 (online bei Ancestry, kostenpflichtig).
  6. Landesarchiv Berlin, Sterbebuch Standesamt Treptow von Berlin, Nr. 325/1986 (vgl. Namensverzeichnis zum Sterbebuch 1986; PDF; 15 MB).