Wallfahrtsfeste (Judentum)

Die Wallfahrtsfeste im Judentum sind die drei Freudenfeste (hebräisch שלוש רגלים schalosch regalim), 2. Mose 23,14-17 , Pessach, Schawuot und Sukkot.

Es sind die drei alten Erntefeste in Judäa/Israel, an denen die Juden traditionell nach Jerusalem pilgerten und aus den Felderträgen Opfergaben darbrachten. Die biblischen Grundlegungen für diese Feste finden sich in Ex 23  und Dtn 16 . Bereits in der Tora wird deutlich, wie die alten Erntefeste gedeutet und mit Heilsereignissen in der (Vor-)Geschichte Israels in Beziehung gesetzt wurden.

Die Hauptpflichten an diesen Tagen erläutert der Mischnatraktat Chagiga.

Die Feste sind bäuerlichen und wahrscheinlich kanaanitischen Ursprungs und haben einen historisch-landwirtschaftlichen Doppelcharakter.[1]

Übersicht und Einordnung

Die jüdischen Festtage, hebräisch ימים טובים jamim towim, deutsch ‚gute Tage‘ ‚Festtage‘[2] werden eingeteilt in zwei Gruppen:

  • die erste Gruppe bestehend aus drei Wallfahrts- oder Freudenfeste (hebräisch שלוש רגלים schalosch regalim) das sind eben Pessach, Schawuot und Sukkot, bei denen vor der Zerstörung des Jerusalemer Tempels Opfer dargebracht wurden.
  • die zweite Gruppe, die ימים נוראים jamin noraim, deutsch ‚ehrfurchtserweckende Tage‘ mit u. a. Rosch Haschana und Jom Kippur.

Literatur

  • William K. Gilders: Blood Ritual in the Hebrew Bible: Meaning and Power. Johns Hopkins University Press, Baltimore, Maryland 2004, ISBN 978-0-8018-7993-7
  • Shmuel Safrai: Das jüdische Volk im Zeitalter des Zweiten Tempels. (= Band 1 Information Judentum), Neukirchener, Neukirchen-Vluyn 1978, ISSN 0344-4767, S. 58

Einzelnachweise

  1. Corinna Körting: Laubhüttenfest. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen (Hgg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex). Alttestamentlicher Teil
  2. Hans-Jürgen Schönstädt: Handblatt für Besucher. Nr. 5, Synagoge Urspringen, auf synagoge-urspringen.de [1]