Waldemar Coste
Waldemar Coste (* 26. Mai 1887 in Kiel; † 28. Februar 1948 in Glinde) war ein deutscher Maler.
Leben

Waldemar Coste wurde in Kiel geboren, wuchs aber ab dem 6. Lebensjahr in Frankfurt am Main auf.[1] Er begann sein Studium am dortigen Städelschen Kunstinstitut und setzte es von 1910 bis 1913 bei Wilhelm Trübner an der Kunstakademie Karlsruhe fort. Wie sein Lehrer war er stark beeinflusst vom Werk Wilhelm Leibls. Coste schloss sich 1908 mit anderen Studenten der Karlsruher Kunstakademie der von Franz Wallischeck und Arthur Grimm gegründeten Hollerbacher Malerkolonie im badischen Odenwald an.[2]
Nach dem Ersten Weltkrieg unternahm er ausgedehnte Studienreisen nach Dänemark (zusammen mit Ejner Quaade), Italien, Spanien und Schweden. Für Dreharbeiten zum Film Milak, der Grönlandjäger, an denen er als Darsteller mitwirkte, reiste er 1926 mit Bernhard Villinger und Sepp Allgeier nach Spitzbergen. Er erkrankte an einer Appendizitis und musste von Villinger zweimal unter primitivsten Umständen operiert werden.[3]
Coste lebte zeitweise in Erlach in der Schweiz und zuletzt in Glinde bei Hamburg.[4] Er war dreimal verheiratet und hatte fünf Kinder.[5]
Werk
Coste war spezialisiert auf Aquarelle, Ölgemälde und Fresken. Er schuf Porträts, Landschaftsbilder sowie religiöse und mythologische Darstellungen. Seine ersten großen Fresken aus dem Jahr 1925 stellten die Irrfahrten des Odysseus und eine Amazonen- oder Alexanderschlacht im Kavaliershaus des Holzhausenschlösschens in Frankfurt dar.[1][6] 1927 gestaltete er die Fresken im Treppenaufgang der Alten Aula der Eberhard Karls Universität Tübingen.[5] Diese wurden jedoch (vermutlich 1952) wieder entfernt.
In der Zeit des Nationalsozialismus war Coste Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste. Für diese Zeit ist seine Teilnahme an 17 Gruppenausstellungen sicher belegt,[7] darunter 1936 in Essen „Westfront 1936. Freie Kunst im neuen Staate“, die der nationalsozialistischen Ideologie nahestand, und 1939 und 1940 die Große Deutsche Kunstausstellung in München mit zwei Bildern, von denen Adolf Hitler 1939 das Ölgemälde Maurer (200 cm × 250 cm) für 3000 RM erwarb.[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Michael Sieber: Die Hollerbacher Malerkolonie. Ein Kapitel badischer Kunstgeschichte. In: Badische Heimat. Band 60, Nr. 2, Juni 1980, S. 167–178 (blb-karlsruhe.de [PDF; 57,5 MB]).
- ↑ 100 Jahre Hollerbacher Malerkolonie. Kunstverein Neckar-Odenwald e. V., abgerufen am 6. August 2020.
- ↑ Bernhard Villinger: Die Arktis ruft: Mit Hundeschlitten und Kamera durch Spitzbergen und Grönland. Herder, Freiburg im Breisgau 1929, S. 151 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ The Fight. In: Bijl-Van-Urk. Abgerufen am 24. November 2022 (amerikanisches Englisch).
- ↑ a b Frank Berger: Waldemar Coste und der Film „Milak, der Grönlandjäger“ 1926. In: Frankfurt und der Nordpol. Forscher und Entdecker im ewigen Eis (= Schriften des Historischen Museums Frankfurt am Main Nr. 26), Michael Imhof Verlag, Petersberg 2007, ISBN 978-3-86568-285-7, S. 156–158.
- ↑ Hannelore Limberg: „SEHT DIES GASTLICHE HAUS, RINGSUM DAS WASSER DER QUELLE“. Von der Großen Oed zum Holzhausenschlösschen. Inauguraldissertation, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität zu Frankfurt am Main, 2012, S. 230.
- ↑ Martin Papenbrock, Gabriele Saure (Hrsg.): Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen. Teil 1. Ausstellungen deutsche Gegenwartskunst in der NS-Zeit. VDG, Weimar, 2000; S. 407 und passim
- ↑ Maurer. Große Deutsche Kunstausstellung.