Walburga Mohr

Kloster in Muotathal, 2014

Walburga Mohr (* 4. August 1745 in Luzern; heimatberechtigt ebenda; † 3. August 1828 in Muotathal) war eine eidgenössische Franziskanerin und Frau Mutter «in der wohl schwersten Zeit» des Klosters St. Josef in Muotathal nach der Wiederbesiedlung 1590.[1]

Leben

Walburga Mohr stammte aus einer Luzerner Patrizierfamilie und war die Tochter des Kleinrats Franz Xaver Ireneus Mohr und der Ursula Amrhyn. Sie hatte elf Geschwister. Ihr Bruder Johann Melchior Mohr wurde Geistlicher und stellte sich 1798 in den Dienst der Revolution. Sie wurde Franziskanische Terziarin und trat 1761 in das Kloster Muotathal ein. Im folgenden Jahr legte sie ihre Profess ab. Von 1795 bis neun Monate vor ihrem Tod wirkte sie als Frau Mutter.[1][2]

Muotathal wurde 1799 zum Kriegsschauplatz. Während der Kämpfe und Durchzüge von Truppen setzte Mohr mit ihrem Konvent alles daran, um das Elend verwundeten Soldaten, ausgehungerter Truppen und der Talbevölkerung zu lindern. Sie scheute sich nicht, einen Oberst, der vom Kloster und Dorf Gelder erpresste, vor dem Kriegsgericht zu verklagen. Ihre Tagebuchnotizen gelten als wertvolle Quelle für die Zeit von General Suworows Zug über die Alpen und belegen ihre Umsicht, Tapferkeit und Klugheit. Sie liess sich auch nicht durch Aufhebungsbeschlüsse in der Zeit der Helvetik beirren.[1][2]

Literatur

  • Max Heinzer: Sr. Walburga Mohr. Heldin der Franzosenzeit. Muotathal 1986.
  • Anita Schorno: Heldin hinter Klostermauern: Schwester Walburga. In: Urner Kalender. 161. Jahrgang (2016). S. 47–51.

Belege

  1. a b c Urban Fink: Walburga Mohr. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 29. April 2008.
  2. a b Helvetia Sacra, Band V/1. S. 685–686.