Vogtländischer Altertumsforschender Verein zu Hohenleuben
| Vogtländischer Altertumsforschender Verein zu Hohenleuben (VAVH) | |
|---|---|
| Rechtsform | eingetragener Verein |
| Gründung | 1825 |
| Sitz | Museum Reichenfels, Reichenfels 1a, 07958 Hohenleuben |
| Zweck | Geschichtliche Landeskunde |
| Vorsitz | Udo Hagner |
| Website | vavh-geschichtsverein-hohenleuben.de |
Der Vogtländische Altertumsforschende Verein zu Hohenleuben ist ein deutscher Geschichtsverein mit Sitz in Hohenleuben und der älteste in Thüringen sowie einer der ersten in Deutschland. Er hat seinen Sitz im Museum Reichenfels-Hohenleuben auf dem Gelände der Burgruine Reichenfels und betreibt das dortige Museum Hohenleuben-Reichenfels.
Geschichte
Der Verein wurde am 29. Dezember 1825 auf Initiative des Arztes Julius Schmidt (1796–1872) sowie des Diakonus und Pfarrers Friedrich Alberti (1796–1861) aus Hohenleuben sowie dem Pfarrer Conrad Benjamin Meißner aus Döhlen gegründet. An der ersten Hauptversammlung am 31. August 1826 nahmen im Hohenleubener Schloss bereits 63 Mitglieder teil. Darunter waren die regierenden reußischen Fürsten Heinrich LXII. zu Schleiz, Heinrich LXXII. zu Lobenstein-Ebersdorf und Heinrich XIX. zu Greiz. Als Zweigverein wurde 1873 der Altertumsverein zu Plauen (seit 1990 Verein für vogtländische Geschichte, Volks- und Landeskunde e. V.) gegründet.[1]
Pfarrer Krug wurde im Januar 1934 als „Vereinsführer“ wiedergewählt, trat aber im Oktober desselben Jahres in den Ruhestand.
Der letzte Vortrag vor Kriegsende wurde im Oktober 1944 gehalten. Seit 1956 gibt es einen hauptamtlichen Bibliothekar. Der Verein publizierte Jahresberichte und als deren Fortsetzung seit 1951 gibt er ein Jahrbuch heraus.
Museum Reichenfels (Hohenleuben)
Das Richtfest für das Museum wurde noch 1939 gefeiert, aber zur Einrichtung kam es kriegsbedingt nicht mehr. Vor allem die Sammlungen und die Bibliothek des Vereins sollten im Museum zugänglich sein. Erst 1950 wurde das Kreismuseum eingerichtet, der erste Museumszweckbau in der DDR.
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Blick über den Platz unter der Burgruine zum „Museum Reichenfels“ (Bildmitte), 2022. -
Museums-Frontseite mit Eingang -
Rückseite -
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Mitglieder
Zu den Mitgliedern des Vereins gehörten Gerhard Engelmann, Robert Hänsel, Johannes Leipoldt, Ottogerd Mühlmann, Hermann Paschold, Werner Radig, Berthold Schmidt (stellvertretender Vorsitzender, 1885), Friedrich Schneider, Rudolf Virchow (Ehrenmitglied).[2] Auch Ludwig Bechstein war aktives Vereinsmitglied. Bechstein verbreitete die Geschichten und Sagen um Georg Kresse nach Recherchen im Vereinsarchiv in seinen Publikationen weiter, so auch (erstmals) im „Sächsischen Volkskalender 1846“ den Artikel „Held Kresse“. Weitere Mitglieder, die Sagen und Geschichten aus dem Vogtland veröffentlichten waren Pfarrer Wilhelm Börner, Dr. Johann Ernst August Köhler und Robert Eisel. Vereinsmitglied Otto Behr (1868–1936) wurde nach seinem Umzug nach Gera zum korrespondierenden Mitglied ernannt und 1925 Ehrenmitglied.[3] Er war privat Landschaftsfotograf.[4]
Vorsitzende (Auswahl)
- Julius Schmidt (1825), Arzt
- Schlick (1925), Amtsgerichtsrat
- Krug (1934), Pfarrer
- Udo Hagner (seit 1990), Jurist
Literatur
- Andreas Hummel, Sebastian Schopplich, Udo Hagner: „Der Vogtländische Altertumsforschende Verein zu Hohenleuben e. V. (VAVH)“, in: „Adel, Burg und Herrschaft zwischen Saale und Zwickauer Mulde“ (Bd. 9 der Reihe „Beiträge zur Frühgeschichte und zum Mittelalter Ostthüringens“ (=BFO)), Hrsg.: Andreas Hummel, Pierre Fütterer, Hans-Jürgen Beier. Verlag Beier & Beran, Langenweißbach 2020. ISBN 978-3-95741-104-4
- Friedrich Wilhelm Trebge (Bearb.): Geschichte des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereins zu Hohenleuben e. V. Festschrift zum 175ährigen Bestehen des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereins, Hohenleuben 2000.
- Friedrich Wilhelm Trebge (Bearb.): Museum Reichenfels/Geschichte des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereins Hohenleuben, hrgb. v. Rat der Stadt Hohenleuben/Museum Hohenleuben-Reichenfels 1983.
- Autorenkollektiv (u. a. Werner Radig): Festschrift zur 125-Jahrfeier des Kreismuseums des Landkreises Greiz in Hohenleuben-Reichenfels. Hrsg.: Der Kreisrat des Kreises Greiz, Abteilung für Kunstangelegenheiten. Hohenleuben 1951.
- Werner Radig: Die Hohenleubener Ausgrabungen vor 100 Jahren, Ms. Hohenleuben 1946.
- Johannes Leipoldt: Reichenfels und das Museum des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereins Hohenleuben (= Mitteldeutsche Heimat, Heft 2), 1929.
- Festschrift zur Jahrhundertfeier des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereins Hohenleuben. 1825–1925, hg. v. Vogtländischer Altertumsforschender Verein zu Hohenleuben, Zeulenroda: Oberreuter 1925.
- Ein historisches Unikum. In: Die Gartenlaube. Heft 45, 1886, S. 375 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
- Literatur von und über Vogtländischer Altertumsforschender Verein zu Hohenleuben im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Verein für Vogtländische Geschichte. Abgerufen am 1. Mai 2025.
- ↑ Vgl. Friedrich Wilhelm Trebge: Geschichte des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereins zu Hohenleuben e. V. Festschrift zum 175ährigen Bestehen des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereins. Hohenleuben 2000.
- ↑ Er publizierte auch im Eigenverlag (u. a. "Georg Kresse, der Bauerngeneral", 1909), war 1902-04 Vorstandsmitglied des Vereins in Reichenfels, war 1904 in Gera Mitgründer des reußischen Heimatschutzvereins und 1923-33 Leiter der ersten "Thüringer Lichtbildstelle" (Fotoarchiv).
- ↑ Otto Behr/Friedrich Wilhelm Trebge: Georg Kresse - Der Bauerngeneral. Eine Geschichte aus dem Dreißigjährigen Kriege von Otto Behr. Mit Erläuterungen von Friedrich Wilhelm Trebge, hg. v. Vogtländischer Altertumsforschender Verein zu Hohenleuben, Hohenleuben, Beier+Beran 2011, 2. überarbeitete Auflage der Ausgabe von 1930 des Hermann-Schaffstein-Verlages Köln, S. 56,66,49-50