Virginia Davis

Virginia Davis im Stummfilm Alice Gets in Dutch (1924)

Virginia Margaret Davis (* 31. Dezember 1918 in Kansas City, Missouri; † 15. August 2009 in Corona, Kalifornien) war eine amerikanische Kinderschauspielerin.

Leben

Bereits im Alter von zwei Jahren erhielt Davis Tanz- und Schauspielunterricht; ein Werbefilm für Warneke's Brot, in dem sie mitwirkte, führte zu ihrer Entdeckung durch Walt Disney.

1924 und 1925 war Davis der erste nicht-gezeichnete Star für Walt Disneys damaliges Studio, die Disney Bros. Studios; sie stellte in den Alice Comedies die Hauptperson in 13 Kurzfilmen dar, die animierte und reale Filmteile mischten.

Die 5- bis 10-minütigen Einakter drehten sich um die Abenteuer eines kleinen Mädchens im Cartoonland. Der erste, Alice's Wonderland, noch für die Laugh-O-Gram Studios produziert, konnte aus rechtlichen Gründen nicht in den Kinos gezeigt werden; mittlerweile ist er auf DVD erhältlich.[1] Davis verließ nach diesen dreizehn Filmen – darunter Alice's Wild West Show und Alice's Day at Sea – die Serie, die Disney mit weiteren etwa 40 Filmen fortführte. Ihre Nachfolgerin als Alice war Margie Gay.

Davis selbst arbeitete weiter auf der Bühne, etwa mit einer Tournee längs der Westküste in Elmer Rices Theaterstück Street Scene, und trat in einigen Filmen verschiedener Filmstudios auf. So war sie zum Beispiel in Three on a Match aus dem Jahr 1932 in der Rolle zu sehen, die Joan Blondell als Kind zeigt. Bis 1946 setzte sie ihre Karriere mit gelegentlichen kleinen Rollen in Filmen und frühen Fernsehshows fort.

Nach einem Abschluss als Innenarchitektin arbeitete sie für die Zeitschrift Living for Young Homemakers; 1963 wurde sie Maklerin in Connecticut, später in Südkalifornien.[2]

Zeit ihres Lebens blieb Davis in Kontakt mit der Walt Disney Company und trat auf vielen Festivals und Conventions auf; 1998 wurde sie als Disney Legend geehrt. 2004 erhielt sie den Winsor McCay Award für ihr Lebenswerk als Schauspielerin. Davis war von 1943 bis zu dessen Tod 2002 mit Robert McGhee verheiratet, das Paar hatte zwei Töchter.

Filmografie (Auswahl)

  • 1923: Alice’s Wonderland (Kurzfilm)
  • 1924: Alice auf dem Meeresgrund (Alice's Day at Sea, Kurzfilm)
  • 1924: Alice im Spukhaus (Alice's Spooky Adventure, Kurzfilm)
  • 1924: Alice im Wilden Westen (Alice's Wild West Show, Kurzfilm)
  • 1924: Alice geht Angeln (Alice's Fishy Story, Kurzfilm)
  • 1924: Alice und die Hundefänger (Alice and the Dog Catcher, Kurzfilm)
  • 1924: Alice the Peacemaker (Kurzfilm)
  • 1924: Alice hat geträumt (Alice Gets in Dutch, Kurzfilm)
  • 1924: Alice Hunting in Africa (Kurzfilm)
  • 1924: Alice und die Drei Bären (Alice and the Three Bears, Kurzfilm)
  • 1924: Alice the Piper (Kurzfilm)
  • 1925: Alice Cans the Cannibals (Kurzfilm)
  • 1925: Alice the Toreador (Kurzfilm)
  • 1925: Alice Gets Stung (Kurzfilm)
  • 1925: Der schwarze Engel (The Dark Angel)
  • 1925: Alice im Dschungel (Alice in the Jungle, Kurzfilm)
  • 1926: Wien bleibt Wien (The Greater Glory)
  • 1928: Die neue Heimat (A Ship Comes In)
  • 1931: Street Scene
  • 1932: Three on a Match
  • 1934: Scheidung auf amerikanisch (The Gay Divorcee)
  • 1938: Vivacious Lady
  • 1941: Reich wirst du nie (You’ll Never Get Rich)
  • 1942: Die Königin vom Broadway (My Gal Sal)
  • 1946: The Harvey Girls

Einzelnachweise

  1. http://d23.disney.go.com/articles/081709_NF_FEAT_VirginiaDavis.html
  2. Guardian staff reporter: Virginia Davis | Film. In: theguardian.com. 21. August 2009, abgerufen am 5. Februar 2024 (englisch).