Villa Urbig

Villa Urbig (2009)
Clement Attlee bei der Inspektion der Ehrenwache der Scots Guards vor der Villa Urbig, 28. Juli 1945

Die Villa Urbig ist eine Villa am Griebnitzsee in der ehemaligen Villenkolonie Neubabelsberg in Potsdam.

Geschichte und Beschreibung

Die rosafarbene Villa Urbig liegt in der Virchowstraße 23 und gehört zu den bekanntesten Villen am Griebnitzsee. Sie wurde von 1915 bis 1917 im Auftrag des Bankiers Franz Urbig nach Plänen des Architekten und letzten Leiter des Bauhauses Ludwig Mies van der Rohe erbaut.[1] Der zweigeschossige, verputzte Bau unter Walmdach zeigt Anklänge an die klassizistische Gontard-Schule, die Mies van der Rohe in reduzierter Form zitiert: wandhohe Pilaster, eingelassene Felder mit Girlandenreliefs und streng rhythmisiert angeordnete Fenster. Die Fenster- und Türrahmungen bestehen aus Travertin. Eine Restaurierung erfolgte zwischen 1991 und 1994.

Das Gebäude ist auch als Churchill-Villa bekannt, weil während der Potsdamer Konferenz 1945 in ihr der britische Premierminister Winston Churchill residierte. Das bekannte Pressefoto mit Churchill, Truman und Stalin entstand vor ihrem Eingang. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie von der Roten Armee beschlagnahmt und in der DDR-Zeit als Gästehaus der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft genutzt. Nach der Wiedervereinigung wurde die Villa zunächst an die Familie Urbig restituiert, später mehrfach weiterverkauft. Seit 2009 befindet sie sich im Besitz des Mäzens Hasso Plattner, der sie denkmalgerecht instand setzen ließ.[2][3]

Literatur

Commons: Villa Urbig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Griebnitzsee. Abgerufen am 11. September 2025.
  2. Paddeltour „Vom Griebnitzsee zur Glienicker Brücke und zurück“ Rudolf-Breitscheid-Straße 20114482 PotsdamWebsite: Paddeltour „Vom Griebnitzsee zur Glienicker Brücke und zurück“. Abgerufen am 11. September 2025.
  3. Sabine Schicketanz: Die Geschichte der Villa Urbig in Potsdam: Berühmte Gäste und ein historischer Irrtum. In: Der Tagesspiegel Online. 9. Oktober 2021, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 11. September 2025]).

Koordinaten: 52° 23′ 59,4″ N, 13° 7′ 6,2″ O