Villa Solitude (Bad Gastein)

Villa Solitude in Bad Gastein

Die Villa Solitude im Kurort Bad Gastein im Land Salzburg wurde im 19. Jahrhundert errichtet und steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag). Sie wird als Hotel betrieben.

Lage und Beschreibung

Nordseite der Villa Solitude mit Umgebung

Das Gebäude liegt oberhalb der Gasteiner Ache nordwestlich des Gasteiner Wasserfalls im Ortszentrum von Bad Gastein.

Das zweigeschoßige Gebäude besitzt eine spätbiedermeierliche Fassade.

Geschichte

1838 erwarb Johann Freiherr von Mesnil den Krenitzberg von Peter Straubinger, dem Besitzer des Hotels Straubinger, und erbaute an der Stelle eines ehemaligen Forellenteiches die Villa Solitude.[1] Dort wurde erstmals eine „gehobene Gastronomie“ in Gastein eingerichtet. Später kaufte Graf Lehndorff, Generaladjudant von Kaiser Wilhelm I., der 20 Mal in Bad Gastein auf Kur war, das noble Gebäude. Gräfin Lehndorff erlaubte in ihrer Villa Solitude die Abhaltung evangelischer Gottesdienste, bis die Christophoruskirche Bad Gastein 1872 fertiggestellt wurde. Für wohltätige Zwecke wurden hier auch Theaterveranstaltungen durchgeführt.[2] Gräfin Lehndorff vererbte das Gebäude an die Gattin des preußischen Majors Graf Hahn.[3]

Im Jahr 1905 wurde der Bahnhof Bad Gastein an der Tauernbahn eröffnet, womit diese Seite Badgasteins schlagartig aufgewertet wurde. Im Februar 1906 erwarb der Linzer Bahnhofsrestaurateur Viktor Sedlacek die Villa Solitude samt der 1,5 Hektar großen Bauparzelle und ließ darauf von Baumeister Angelo Comini das Grand Hotel de l’Europe errichten, das seither das südliche Nachbargebäude der Villa Solitude ist. Die Firma Comini errichtete auch einen kleinen Zubau zur Villa Solitude.[4]

Berühmte Gäste

  • König Friedrich August II. von Sachsen war im Sommer 1841 zu Gast in der Villa.[5]
  • König Leopold I. von Belgien wohnte als Vicomte d'Ardennes im Jahre 1861 im Solitude.[6]
  • An den Theaterabenden waren die Mitglieder der Hofgesellschaft nicht nur Zuseher in der Villa Solitude, sondern sie traten auch als Akteure zu wohltätigen Zwecken auf.[6]

Literatur

Commons: Villa Solitude, Bad Gastein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Heinrich von Zimburg: Die Geschichte Gasteins und des Gasteiner Tales. Braumüller, Wien 1948, S. 247.
  2. Die Bauten zur Kaiserzeit. Villa Solitude. In: gastein-im-bild.info. Abgerufen am 25. Juni 2025.
  3. Heinrich Zimburg: Erzherzog Johann und Gastein. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Jahrgang 100, Salzburg 1960, S. 381 (zobodat.at [PDF]).
  4. Laurenz Krisch: Angelo Comini. Der bedeutendste Baumeister in der Geschichte Bad Gasteins. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Jahrgang 137, Salzburg 1997, S. 267 (zobodat.at [PDF]).
  5. Heinrich Zimburg: Erzherzog Johann und Gastein. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Jahrgang 100, Salzburg 1960, S. 375 (zobodat.at [PDF]).
  6. a b Gasteins Gäste. In: gastein-im-bild.info. Abgerufen am 25. Juni 2025.
  7. Vgl. Michael Martisching: Heinrich von Zimburg (* 1895 — † 1978). Bibliographie. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Jahrgang 119, Salzburg 1979, S. 421–439 (zobodat.at [PDF]).

Koordinaten: 47° 6′ 57,4″ N, 13° 8′ 4,8″ O