Verband Filmregie Österreich

Der Verband Filmregie Österreich wurde 1989 unter dem Namen Verband der Filmregisseure Österreichs von Filmregisseuren gegründet, um ihre Interessen gegenüber der Politik zu vertreten. Der Name wurde 2006 geändert, da die Mehrheit der Mitglieder eine geschlechtsneutrale Bezeichnung für ihren Verband wünschten.

Organisation, Aufgaben

Im Unterschied zum Österreichischen Regieverband (ADA) sind im Verband Filmregie Österreich vornehmlich Regisseure von Kino-Langfilmen vertreten. Mit seinen über 130 Mitgliedern (Stand: Januar 2020)[1] vertrat der Verband nahezu alle Filmemacher, die den neueren österreichischen Kinospielfilm oder Kinodokumentarfilm geprägt haben und prägen. Der Verband sieht seine Aufgabe darin, das Wissen und die Erfahrung seiner Mitglieder in kulturpolitischen Fragen einzubringen, die Rahmenbedingungen für den österreichischen Film sinnvoll mitzugestalten und sowohl seinen internationalen Erfolg als auch die Akzeptanz beim heimischen Publikum zu fördern und zu bewahren.

Der Verband ist im Dachverband der Österreichischen Filmschaffenden mit Sitz und Stimme vertreten, und auch in etlichen anderen Gremien der Branche und der österreichischen Kulturpolitik.

Die aktuellen Vorstandsmitglieder seit 2025 sind: Jasmin Baumgartner, Severin Fiala, Veronika Franz, Julia Niemann, Paul Poet, Georg Tiller.[2]

Im Mai 2025 kritisierten zahlreiche Filmschaffende, Dachverbände und Produktionsfirmen in einem offenen Brief an Andreas Babler die geplante Kürzung des ÖFI+-Fördertopfs durch die Bundesregierung. Die Maßnahme sah vor, das 2023 eingerichtete Förderinstrument, das als automatisches Anreizmodell für nationale und internationale Produktionen konzipiert war, stark zu reduzieren. Branchenvertreter warnen vor Finanzierungslücken und einer strukturellen Benachteiligung des österreichischen Filmschaffens; zu den Unterzeichnenden zählte auch der Verband Filmregie Österreich.[3]

Projekte

Das Ibiza-Video mit Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus wurde 2020 mit dem neu geschaffenen "Ibiza-Preis" ausgezeichnet. Die vom Verband Filmregie Österreich und der Rechercheplattform Dossier initiierte Auszeichnung würdigt audiovisuelle Beiträge von besonderer öffentlicher Relevanz.[4][5]

Kritik und Spaltung

2021 traten 42 überwiegend weibliche Mitglieder aus dem Regieverband aus und gründeten eine neue Interessensvertretung namens die_regisseur*innen. Sie forderten Gleichberechtigung sowie eine Geschlechterquote bei der Vergabe von Fördermitteln.[6] Seither arbeiten beide Interessensvertretungen an Quotenmodellen. Inzwischen sind mehrere der ausgetretenen Mitglieder wieder dem Regieverband beigetreten.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Mitglieder des Verband Filmregie Österreich
  2. Über den Verband Filmregie Österreich
  3. Massive Kritik Filmschaffender an Kürzungen: Wie steht es um die Filmförderung? Abgerufen am 18. September 2025 (österreichisches Deutsch).
  4. Verband Filmregie und "Dossier" verliehen erstmals... In: Die Presse. 20. Januar 2020, abgerufen am 18. Juli 2025.
  5. Straches Korruptionsphantasien bescheren der "Süddeutschen" den "Ibiza-Preis 2020". Abgerufen am 18. September 2025 (österreichisches Deutsch).
  6. Austrittswelle im Filmregie-Verband orf.at, 25. Oktober 2021, abgerufen am 25. Oktober 2021.