Vera Hall

Vera Hall (1940)

Vera Hall (* 6. April 1902 als Adell Hall Ward in Payneville; † 29. Januar 1964 in Tuscaloosa, Alabama) war eine US-amerikanische Folksängerin. Bekannt wurde sie vor allem durch ihren 1937 veröffentlichten Titel Trouble So Hard.

Leben

Hall stammt aus Payneville im US-Bundesstaat Alabama. Ihr Vater Agnes Efron war Hobbymusiker und schulte seine Tochter bereits frühzeitig musikalisch. So brachte er ihr Lieder wie I Got the Home, In the Rock und When I'm Standing Wondering, Lord, Show Me the Way bei. Ihre Mutter Zully Hall war eine ehemalige Sklavin.[1] 1917 ehelichte Hall den Bergarbeiter Nash Riddle und bekam mit ihm die gemeinsame Tochter Minnie Ada. Riddle kam 1920, nur drei Jahre später, ums Leben.

In den späten 1930er Jahren erlangte Hall landesweite Bekanntheit durch ihren 1937 veröffentlichten Titel Trouble So Hard. Der Folklore- und Musikforscher John Avery Lomax traf Hall in den 1930er Jahren und nahm sie für die Library of Congress auf.[2] Lomax schrieb, sie habe „die schönste Stimme, die er je aufgenommen“ habe.[1] Die BBC spielte Halls Aufnahme von Another Man Done Gone 1943 als Paradebeispiel amerikanischer Folkmusik. Zuvor hatte die Library of Congress das Lied 1937 zum 75. Jahrestag der Emanzipationsproklamation gespielt.

1948 reiste Hall mit Hilfe von Alan Lomax nach New York City und trat am 15. Mai beim American Music Festival der Columbia University auf. Während dieser Reise interviewte Lomax Hall mehrmals und erklärte später: „Ihr Gesang ist wie eine tiefe Hirtenflöte, weich und rein im Ton, aber immer mit Anklängen an die Lippen und das lustvolle Fleisch ... Wenn sie singt, kommt der Klang aus ihrem tiefsten Inneren, aus einer Quelle aus Gold und Licht, die sonst verborgen wäre, und fällt wie Sonnenlicht direkt auf Ihr Ohr. Es ist ein flüssiger, voller Alt , reich an tiefen Obertönen; er kann aber direkt ins Falsett springen und dort so mühelos spielen wie ein Vogel im Wind.“

Ende Januar 1964 starb Vera Hall im Alter von 61 Jahren in Tuscaloosa.[2]

Nachwirken

1984 wurden die Aufnahmen als Sammlung von Folksongs mit dem Titel „Cornbread Crumbled in Gravy“ veröffentlicht. Laut dem Musiker und Autor Stephen Wade wurde Another Man Done Gone Halls berühmteste Darbietung. Carl Sandburg erinnerte sich, dass er es während eines Besuchs in Lomax‘ Haus in Dallas im Januar 1944 „mehr als ein Dutzend Mal hintereinander gehört“ hatte.[3]

Moby veröffentlichte im Mai 1999 mit Natural Blues eine Coverversion von Halls Hit Trouble So Hard auf seinem Studioalbum Play und landete mit der Singleveröffentlichung am 28. März 2000 einen internationalen Hit.[4]

2005 wurde Vera Hall in die „Alabama Women's Hall of Fame“ aufgenommen.[5]

Einzelnachweise

  1. a b Wild ox moan (Black woman). Session V
  2. a b Vera Hall bei AllMusic (englisch)
  3. Stephen Wade: The Beautiful Music All Around Us: Field Recordings and the American Experience. S. 154, 2012.
  4. Moby – Natural Blues (Ooh Lordy Trouble So Hard) bei Discogs
  5. Alabama Women's Hall of Fame – Past Inductees. In: awhf.org. 30. August 2025, abgerufen am 30. August 2025.