Vargas Twins
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Die Vargas-Twins, die eineiigen Zwillinge Mercedes Miriam Vargas Iribar und Miriam Mercedes Vargas Iribar, sind österreichische Tänzerinnen, Choreografinnen und Schauspielerinnen kubanischer Herkunft. Beide sind Mitglieder des Serapions Ensembles[1] und haben sich in den Bereichen Tanz, Theater und Kampfkunst einen Namen gemacht.
Leben
Die Zwillinge wurden 1971 in Guantánamo, Kuba, geboren. Beide absolvierten ihre Ausbildung an der Escuela Nacional de Arte (ENA) in Havanna mit den Schwerpunkten Moderner Tanz, Choreografie und Afrokubanische Folklore. 1996 kam Mercedes Miriam nach Wien und trat dem Serapions Ensemble bei. 2003 arbeitete sie mit der Butoh-Tanzcompagnie Ariadone unter der Leitung von Carlotta Ikeda in Bordeaux zusammen. Neben ihrer Bühnenkarriere schloss sie 2012 ein Diplomstudium in Romanistik, Literaturwissenschaft an der Universität Wien ab, gefolgt von einem Promotionsstudium in Romanistik, Sprachwissenschaft, das sie 2017 beendete. Seit 2024 studiert sie Theater-, Film- und Medienwissenschaft und ist als Dozentin für Bewegungslehre an verschiedenen Schauspielschulen in Wien tätig. Darüber hinaus arbeitet sie im Bereich Transkription und Übersetzung für Kinofilme und kooperierte dabei unter anderem mit Produktionsfirmen wie Coop99 und KGP Filmproduktion. Für KGP war sie am Film Epicentro (2021) von Hubert Sauper beteiligt.
Beide hatten 2015 Auftritte in der österreichischen Fernsehserie Altes Geld von David Schalko.
Die Schwestern zogen im Alter von 23 Jahren nach Österreich, wo sie im Serapionstheater im Wiener Odeon tätig wurden. Beide sind Mütter. Mercedes Miriam hat eine Tochter, die Schauspielerin Gabriela García Vargas, und Miriam Mercedes hat einen Sohn.
Ihre Zwillingsschwester Miriam Mercedes trat 1999 dem Serapions Ensemble bei. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit ist sie anerkannte Kung Fu-Pädagogin; 2008 wurde ihr in Volksrepublik China der 7. Grad des Kung Fu verliehen.
Theater Produktionen
Eigene Produktionen
- 1985: Martirio (Martyrium) – Choreografie: Mercedes Miriam; Darstellerin: Miriam Mercedes Vargas Iribar;[2]
- 1987: El vals del idiota (Der Walzer des Idioten) – Choreografie: Mercedes Miriam; Darstellerin: Miriam Mercedes Vargas Iribar; Teatro Mella, Havanna
- 1999: Los pasos perdidos (Die verlorenen Schritte) – Regie: Mercedes Miriam Vargas Iribar; DarstellerInnen: Miriam Mercedes, Mercedes Miriam Vargas Iribar und José Antonio Rey García; Theater des Augenblicks, Wien
Am Theater Odeon
(Erwin Piplits und Ulrike Kaufmann)
- 1996: Seltsame Unruhe (Gemeinschaftsproduktion mit Wiener Festwochen)
- 1999: Marie Magdeleine (Auftragsarbeit OsterKlang)
- 1999: Marco Polo (Auftragsarbeit Neue Oper Wien)
- 1999: Nemo, Nemo Loqvitvr
- 2000: Ni más, ni menos
- 2001: Nunaki
- 2002: Ciao Mama
- 2002: Persephone
- 2004: Serapion, mon amour
- 2005: Xenos
- 2007: Com di com com
- 2008: Alcione – mit Lorenz Duftschmid. Regie: Philipp Harnoncourt
- 2009: Follow Me – Masque of Temperaments – mit Lorenz Duftschmid
- 2009: School of Night. Choreographie: Jose Antonio Rey Garcia
- 2010: Engel aus Feuer – mit Philipp Harnoncourt
- 2011: Voilà. Choreographie: Jose Antonio Rey Garcia
- 2013: P a R a D i S o. Choreographie: Jose Antonio Rey Garcia
- 2015: Anagó. Choreographie: Jose Antonio Rey Garcia/ Serapions Ensemble
- 2016: … am Abend der Avantgarde – nach Enuma Elisch von Anna Achmatowa. Choreographie: Jose Antonio Rey Garcia/ Serapions Ensemble
- 2017: Das Rauschen der Flügel – Fidèles d’amour 1. Choreographie: Jose Antonio Rey Garcia / Serapions[3] Elisabeth Ritonja: „Der steinige Weg der Erkenntnis“. European Cultural News, 7. Februar 2017.
- 2017: Rebellion – Fidèles d’amour 2. Choreographie: Jose Antonio Rey Garcia/ Serapions Ensemble
- 2018: Der Ruf – Fidèles d’amour 3. Choreographie: Jose Antonio Rey Garcia/ Serapions Ensemble
- 2018: Fidèles d’amour – Die Trilogie. Choreographie: Jose Antonio Rey Garcia/ Serapions Ensemble
- 2019/2022: Lamento Allegro. Choreographie: Jose Antonio Rey Garcia/ Serapions Ensemble
- 2021/2022: Koom Posh. Choreographie: Jose Antonio Rey Garcia/ Serapions Ensemble
- 2023/2024: Salto Vitale
- Alice – mit Kristine Tornquist und Jury Everhartz
- Die Puppe – mit Kristine Tornquist und Jury Everhartz
- 2024/2025: Modus Vivendi
Unter der Regie von Jacqueline Kornmüller
- 2025: Blitz und Donner. Uraufführung von Jacqueline Kornmüller, mit Texten von Milena Michiko Flašar zu Briefen von Johann Strauss an Olga Smirnitskaja, begleitet von Musik von Johanna Doderer und Johann Strauss.[4]
- 2024: Das große Heft – Bühnenadaption von Ágota Kristóf, in der beide in den Hauptrollen als Zwillingsbrüder auf der Bühne stehen und die titelgebenden Figuren zum Leben erwecken.[5][6][7][8][9]
- 2023: Ganymed Bridge – Zusammenarbeit mit der Regisseurin Jacqueline Kornmüller und dem Schauspieler, Dramaturgen und Produzenten Peter Wolf.[10][11]
Auszeichnungen
- Nominierung für den Nestroy-Theaterpreis 2024 in der Kategorie „Beste Off-Produktion“ für die Inszenierung von Das große Heft[12]
Weblinks
- Teresa Schaur-Wünsch: „Die Magie der kubanischen Zwillinge: Die unglaubliche Geschichte von Miriam und Mercedes Vargas“. Die Presse, 18. April 2024
Einzelnachweise
- ↑ Serapions Ensemble. In: Odeon Theater. Abgerufen am 15. August 2025.
- ↑ Teatro Mella, Havanna
- ↑ Ensemble
- ↑ Blitz und Donner, auf wennessoweitist.com
- ↑ Das große Heft. In: wenn es soweit ist. Abgerufen am 15. August 2025.
- ↑ Edith Wolf Perez: „Jacqueline Kornmüller inszeniert ‚Das Große Heft‘ im Odeon“. tanz.at, 21. April 2024.
- ↑ Margarete Affenzeller: „Selbsterziehung zu Hundesöhnen im Odeon-Theater: Das große Heft“. Der Standard, 19. April 2024
- ↑ Sara Schausberger: „Zwillinge des Krieges: Das große Heft“. Falter, Woche 17/2024, 23. April 2024.
- ↑ Almuth Spiegler: „„Das große Heft“: Theater, wie aus tiefem Traum gehoben“. Die Presse, 3. Mai 2024
- ↑ Jacqueline Kornmüller: Ganymed Bridge. In: ganymedbridge.at. 5. Mai 2023, abgerufen am 15. August 2025.
- ↑ Edith Wolf Perez: „"Ganymed Bridge" in den Museen “. tanz.at, 25. September 2023.
- ↑ „Das Große Heft – Nominierung Nestroypreis 2024“. Nestroypreis.at, Oktober 2024.