Value of Children

Der Begriff Kindeswert bzw. ursprünglich engl. value of children bezeichnet in der Rational-Choice-Theorie den Nutzen von Kindern für ihre Eltern.

Nach der Theorie sozialer Produktionsfunktionen sind Kinder Zwischengüter zur Erreichung elterlicher Grundbedürfnisses nach physischem und psychischem Wohlbefinden. Demnach spielt der Wert von Kindern bei Familienplanung und bei Generationenbeziehungen eine entscheidende Rolle, insbesondere im Hinblick auf interkulturelle Unterschiede.[1]

Im Wesentlichen wird der Wert in Nutzen und Kosten von Kindern unterteilt, wobei einzelne Dimensionen nach der sozialen Produktionsfunktionstheorie abgebildet werden.[1]

Nutzen

  • Stimulation (Kinder machen das Leben intensiver und erfüllter)
  • Komfort (Kinderarbeit, Unterstützung im Haushalt, Unterstützung im Alter)
  • Status (mit Kindern von anderen stärker respektiert werden)
  • Verhaltensbestätigung (Gefühl des Gebrauchtwerdens)
  • Affekt (Zuneigung, Liebe)

Kosten

  • Direkte (Sorge um die Zukunft der eigenen Kinder)
  • Indirekte (Opportunitätskosten) (Beruf und Familie vereinbaren)

Siehe auch

Literatur

  • B. Nauck: Fertilitätsstrategien im interkulturellen Vergleich: Value of Children, ideale und angestrebte Kinderzahl in zwölf Ländern. In: Psychologie–Kultur–Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2010, ISBN 978-3-531-16696-4, S. 213–238. doi:10.1007/978-3-531-92212-6_9
  • B. Nauck: Der individuelle und kollektive Nutzen von Kindern. In: Herausforderung Bevölkerung. VS Verlag für Sozialwissenschaften 2007, ISBN 978-3-531-15556-2, S. 321–331.
  • D. Klaus, J. Suckow: Der Wert von Kindern und sein langer Schatten. Eine kritische Würdigung der VOC-Forschung. In: Generatives Verhalten und Generationenbeziehungen. 2005. doi:10.1007/978-3-322-80641-3_6
  • G. Trommsdorff, B. Nauck: The value of children in cross-cultural perspective. Case studies from eight societies. Pabst, Lengerich 2005, ISBN 3-89967-250-X.
  • B. Nauck: Der Wert von Kindern für ihre Eltern. In: KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. Band 53, Nr. 3, 2001, S. 407–435. doi:10.1007/s11577-001-0073-7
  • H. Werneck, H. Nickel, B. Rollett, C. Quaiser-Pohl: Wert von Kindern und Belastung durch Kinder im Erleben junger Eltern in Deutschland, Österreich und in Südkorea. In: Junge Eltern im kulturellen Wandel. Untersuchungen zur Familiengründung im internationalen Vergleich. 2001, ISBN 3-7799-1421-2, S. 159–171.
  • D. Friedman, M. Hechter, S. Kanazawa: A theory of the value of children. In: Demography. Band 31, Nr. 3, 1994, S. 375–401. (personal.lse.ac.uk)
  • V. A. R. Zelizer: Pricing the priceless child: The changing social value of children. Princeton University Press, 1985, ISBN 0-465-06325-X.
  • L. W. Hoffman, M. L. Hoffman: The value of children to parents. 1973.
  • T. W. Schultz: The value of children: an economic perspective. In: Journal of Political Economy. 1973, S. S2–S13.

Einzelnachweise

  1. a b http://www.tu-chemnitz.de/phil/soziologie/nauck/arbeitspapiere/arbeitspapier1.pdf@1@2Vorlage:Toter Link/www.tu-chemnitz.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)