Uwe Gaßmann
Uwe Gaßmann (* 29. Juni 1953 in Berlin; † 10. Januar 1991 ebenda) war ein deutscher Wasserballspieler und -trainer.
Karriere
Als Spieler
Uwe Gaßmann spielte während seiner gesamten Laufbahn für die Wasserfreunde Spandau 04. Seinen ersten Erfolg hatte er als 16-jähriger mit dem Gewinn der Berliner Jugend-Wasserballmeisterschaft unter Trainer Wolf-Rüdiger Schulz. Daraufhin holte ihn Alfred Balen in die Herrenmannschaft. Gaßmann bestritt 45 Jugend- und Juniorenländerspiele, Höhepunkt war 1973 der Sieg bei den 4. Junioren-Europameisterschaften in Duisburg. Im selben Jahr wurde er in die A-Nationalmannschaft berufen und nahm an der ersten Wasserball-Weltmeisterschaft in Sofia teil. Nach 21 Einsätzen überwarf sich der kritikfreudige Gaßmann mit Trainerstab und Mannschaftsführung und beendete 20-jährig seine internationale Karriere.[1]
Mit den „04ern“ gewann Gaßmann 1979 und 1980 jeweils die Deutsche Meisterschaft, den Deutschen Pokal und den Deutschen Supercup. Diese Erfolge und die dabei gezeigten Leistungen brachten ihm eine Nominierung in den Kader für die Olympischen Spiele 1980 in Moskau ein. Der Boykott unter anderem des deutschen NOK machte eine Teilnahme allerdings zunichte.[1]
Im Dezember 1980 ließ Gaßmann seine Laufbahn als Spieler ausklingen.[1]
Als Trainer
Bereits während seiner Zeit als Spieler hatte Gaßmann die Jugendmannschaften der Wasserfreunde betreut und mit ihnen mehrere regionale und nationale Titel erringen können, dazu gemeinsam mit Manfred Schuhmann 1986 auch die Europameisterschaft der Junioren gewonnen. Er arbeitete zunächst als Co-Trainer unter Alfred Balen, bis dieser im Dezember 1986 überraschend starb. Gaßmann wurde zum Chefcoach ernannt und konnte dreimal hintereinander 1987 bis 1989 die Deutsche Meisterschaft feiern. 1987 wurden die Spandauer zusätzlich deutscher Pokalsieger. Ein weiterer internationaler Erfolg war der Gewinn des Europapokals der Landesmeister 1989.[1]
Nach dem Rücktritt von Nicolae Firoiu als Trainer der Wasserballnationalmannschaft, übernahm Gaßmann interimsweise die Betreuung des Teams und führte es 1989 zum Sieg bei den Schwimmeuropameisterschaften in Bonn.[1] Zum 1. Juli 1990 sollte er offiziell das Amt des Bundestrainers antreten, doch aufgrund einer im Frühjahr diagnostizierten Krankheit musste er davon Abstand nehmen.[2]
Privates und Ehrungen

Uwe Gaßmann war verheiratet und hatte zwei Töchter.[1] Hauptberuflich arbeitete er an einem Spandauer Gymnasium und unterrichtete dort die Fächer Geschichte, Sozialkunde und Sport. Gaßmann verstarb im Alter von nur 37 Jahren an den Folgen eines Nierentumors[2] und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof In den Kisseln. Sie ist eine Ehrengrabstätte des Landes Berlin und wurde als solche zuletzt im November 2018 um weitere 25 Jahre verlängert.
1987, 1988 und 1989 wurde Gaßmann bei der Wahl zu Berlins Sportler des Jahres in der Kategorie „Trainer/Manager“ ausgezeichnet.
Jährlich wird im Januar von den Wasserfreunden Spandau das „Uwe-Gaßmann-Gedächtnisturnier“ ausgerichtet. Das Kombibad Spandau-Süd an der Gatower Straße im Ortsteil Wilhelmstadt trägt den Namen „Uwe-Gaßmann-Bad“, am Eingang des Gebäudes ist eine Gedenktafel angebracht.[1]