Utopia (Orchester)
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Utopia ist ein internationales Festivalorchester, das vom Dirigenten Teodor Currentzis gegründet wurde. Das Ensemble vereint über 100 Musiker aus mehr als 30 Ländern, die projektbezogen zusammenkommen. Utopia hat seit 2023 seine Residenz im Funkhaus Berlin und tritt regelmäßig in europäischen Konzerthäusern und bei Festivals wie den Salzburger Festspielen auf.
Geschichte
Gründung

Künstlerischer Leiter von Utopia ist Teodor Currentzis, der die Idee zu dem Projekt bereits 2018 entwickelte.[1] Im August 2022 wurde Utopia als „kreative Gemeinschaft“ angekündigt, die Musikerinnen und Musiker aus aller Welt zu einem „Ensemble von Gleichgesinnten mit einer gemeinsamen musikalischen Ideologie“ vereinen soll. Ziel des Ensembles sei die „Suche nach dem besten Klang“ und ein musikalischer Ansatz, der eine intensive Auseinandersetzung mit den Werken ermöglicht.[2][3]
Im Orchester spielen projektweise mehr als 100 Musikerinnen und Musiker aus über 30 Nationen, die von Teodor Currentzis ausgewählt werden. Viele der Musiker, die bei Utopia mitgewirkt haben, sind Mitglieder europäischer Spitzenorchester, darunter das Concertgebouw-Orchester, die Dresdner Staatskapelle, die Berliner Philharmoniker, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und die Wiener Philharmoniker.[1][4] Bei den ersten Geigen sind mehrheitlich Konzertmeister vertreten.[5]
Das Ensemble finanziert sich durch Konzerterlöse sowie durch private europäische Förderer, vor allem durch die Kunst und Kultur DM Privatstiftung aus Österreich.[6]
Auftritte
Die ersten Konzerte fanden im Oktober 2022 in der Philharmonie Luxembourg, der Laeiszhalle Hamburg, dem Wiener Konzerthaus und der Berliner Philharmonie statt. Auf dem Programm standen Strawinskys Suite Der Feuervogel von 1945, Ravels Suite Nr. 2 aus Daphnis et Chloé, sowie dessen La Valse und der Boléro. Die Musiker von Utopia spielen überwiegend im Stehen.[7]
Seitdem trat Utopia in weiteren europäischen Konzerthäusern auf, darunter in der Elbphilharmonie Hamburg, im Festspielhaus Baden-Baden, in der Liederhalle Stuttgart, im MÜPA Budapest, im deSingel Antwerpen, in der Bremer Glocke, im Megaron Athen, in der Isarphilharmonie München und in der Santa Cecilia Hall in Rom.
Das Orchester erarbeitet jedes Jahr drei bis vier neue Programme. Zu den Werken, die Utopia bisher aufführte, zählen unter anderem Mahlers 3., 4. und 5. Sinfonie, Tschaikowskis 5. Sinfonie und Bruckners 9. Sinfonie.
2023 debütierte Utopia bei den Salzburger Festspielen mit Purcells The Indian Queen und Mozarts c-Moll-Messe. Für diese Aufführungen gründete Teodor Currentzis zusätzlich den Utopia Choir, der 40 Sängerinnen und Sänger europäischer Opernhäuser und Vokalensembles umfasst. Im Jahr darauf folgten Mozarts Don Giovanni in einer Inszenierung von Romeo Castellucci und Bachs Matthäus-Passion.
Bei den Salzburger Festspielen 2025 führte das Ensemble neben Mahlers 4. Sinfonie und Schostakowitschs 2. Klavierkonzert auch die Oper Castor et Pollux von Rameau konzertant auf. Mit diesem Werk debütierten Orchester und Chor von Utopia zu Beginn desselben Jahres an der Opéra National de Paris in einer Inszenierung von Peter Sellars.[8]
Aufnahmen

Utopia ist seit 2023 das Residenzorchester des Funkhauses Berlin. Dort probt das Ensemble, produziert Aufnahmen und veranstaltet Konzerte.[5]
Die Aufnahmen erscheinen auf dem von Teodor Currentzis gemeinsam mit Outhere Music gegründeten Label Theta.[9] Für 2025 sind zwei Alben mit Einspielungen von Bruckners 9. Sinfonie und Mahlers 3. Sinfonie angekündigt, die im Großen Saal des Funkhauses Berlin aufgenommen wurden, der für seine hervorragende Akustik international geschätzt wird. Die Aufnahme des Scherzo aus Bruckners 9. Sinfonie veröffentlichte Theta 2024 exklusiv auf Apple Music.[10]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Egbert Tholl: Teodor Currentzis: erstes Konzert mit Utopia. In: Süddeutsche Zeitung. 5. Oktober 2022, abgerufen am 24. August 2025.
- ↑ Stardirigent Currentzis gründet internationales Orchester „Utopia“. In: Der Standard. Abgerufen am 24. August 2025.
- ↑ Idee. Utopia Orchestra, abgerufen am 24. August 2025 (deutsch).
- ↑ Dávid Gajdos: „Utopia“ versorgt Musik mit Elektrizität. In: Die Presse. 8. Oktober 2022, abgerufen am 24. August 2025.
- ↑ a b Ulrich Amling: Teodor Currentzis probt mit seinem Utopia-Projekt in Berlin. In: Der Tagesspiegel. 11. Juni 2023, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 24. August 2025]).
- ↑ Debatte um Teodor Currentzis: Konzertdirektion gibt vor Berliner Konzert Statement ab. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 24. August 2025]).
- ↑ Felix Stephan: Teodor Currentzis lässt Zeit und Raum verschwimmen. In: Berliner Morgenpost. 12. Oktober 2022, abgerufen am 24. August 2025.
- ↑ Annette Freitag: Rameau, Currentzis und Paris. In: Journal21. 31. Januar 2025, abgerufen am 24. August 2025.
- ↑ „Theta“ bei Outhere Music: Teodor Currentzis startet eigenes Musiklabel. In: Bayerischer Rundfunk. 4. September 2024, abgerufen am 24. August 2025.
- ↑ Alberto González Lapuente: Currentzis pone en pie al público madrileño. In: ABC. 10. Oktober 2024, abgerufen am 24. August 2025 (spanisch).